EMule
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eMule | |
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Basisdaten | |
Entwickler: | Hendrik Breitkreuz |
Aktuelle Version: | 0.47c (14. September 2006) |
Betriebssystem: | Microsoft Windows |
Kategorie: | Peer-to-Peer |
Lizenz: | GPL |
Deutschsprachig: | ja |
Website: | www.emule-project.net |
eMule (engl. mule, „Maultier“) ist ein weitverbreiteter und quelloffener Tauschbörsen-Client für das eDonkey2000- und das Kad-Netzwerk. Er wurde als Alternative zu dem ursprünglichen, mittlerweile aufgegebenen eDonkey-Client entwickelt und um zahlreiche Fähigkeiten erweitert. eMule ist mittlerweile der mit Abstand gebräuchlichste Client für das eDonkey2000-Netzwerk.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Eigenschaften
Es folgt eine Beschreibung einiger Besonderheiten des originalen eMule-Clients. Sogenannte Mods verfügen häufig über die gleichen Fähigkeiten, aber auch über eigene Erweiterungen.
eMule ist frei und quelloffen, des Weiteren enthält es keine Werbung und Spionageprogramme. Es werden mehrere Protokolle (eD2k, Quellenaustausch, Kademlia) zum Auffinden von anderen Clients verwandt. Ein internes Kredit-System sorgt für eine bevorzugte Behandlung von Clients, welche große Mengen an Daten hochladen, so dass diese in der eigenen Warteschlange schneller vorankommen.
eMule verfügt über eine integrierte Datenkompression zwischen eMule- und kompatiblen Clienten. PeerCache wird unterstützt, so ist es Internetprovidern erlaubt, ihr Bandbreitenaufkommen von eMule durch Caching zu reduzieren.
Die "intelligente Fehlerkorrektur" ("Intelligent Corruption Handling" kurz "I.C.H."), welche eMule dem original eDonkey-Client ebenfalls voraus hat, wurde zwischenzeitlich nochmals optimiert und heißt nun "Erweiterte Intelligente Fehlerkorrektur ("Advanced Intelligent Corruption Handling" kurz A.I.C.H.). Diese verbesserte Variante kann nun defekte Dateisegmente (Chunks) schon in Kilobytegröße ausmachen und unbeschädigte Teile retten. Beim originalen eDonkey-Client musste der gesamte Chunk (9,28 MB) erneut geladen werden. Weiterhin lassen sich die eDonkey-download-Links mit einem zusätzlichen AICH-Hashwert ergänzen, was präventiv gegen defekte Daten schützen kann.
Mit der Vorschaufunktion können Videos und Archive angeschaut werden, bevor sie vollständig heruntergeladen wurden.
Es ist möglich, die heruntergeladenen Dateien zu kategorisieren und in unterschiedliche Ordner zu verteilen. Dateien können sowohl im Hochladen als auch im Herunterladen verschiedene Prioritäten zugewiesen werden. Die Verwendung von komplexen booleschen Suchanfragen wird unterstützt. eMule hat einen integrierten IRC-Client.
Man kann eMule per Webinterface von jedem beliebigem Rechner (oder Handheld) mit Zugang zum Netzwerk oder einem Internetanschluss aus steuern.
Durch das Erstellen von „Kollektionen“ ist es möglich, zusammenhängende Dateien im Netzwerk zu finden. Der Ordner mit nicht-fertiggestellten (temporären) Dateien nimmt viel Platz in Anspruch, meist mehr als z.B. früher bei edonkey, und es kann aufgrund der Arbeitsweise von eMule vorkommen, dass eine der Originalgröße entsprechende temporäre Datei angelegt wird, auch wenn erst ein paar Kilobytes heruntergeladen sind.[1]
Mit der Version 0.47a sind folgende Funktionen hinzugekommen:
Dateien bis 256 GB (vorher 4 GB) werden unterstützt. Es gibt erweiterte Suchmöglichkeiten, verbesserte Proxyunterstützung und Unterstützung serverseitig gespeicherter Dateibewertungen. Clients, die Spam-Nachrichten verschicken, werden automatisch gebannt. Emule 0.47a ist Kad 2.0-fähig, eine vollständige Aktivierung erfolgt erst in einer der nächsten Versionen.
Ab der Version 0.47b ist Obfuskation (Protokoll-Verschleierung) möglich. Dies kann Providern und/oder Netzwerkadministratoren das Erkennen von eMule-Datenverkehr erschweren und so Maßnahmen dagegen eventuell verhindern. Die Anonymität im eMule-/Kademlia-Netzwerk wird dadurch jedoch nicht gesteigert! Der Overhead steigt durch diese Maßnahme an, Obfuskation wirkt sich also negativ aus, wenn es nicht vonnöten ist.
[Bearbeiten] Geschichte
Die Wurzeln von eMule lassen sich auf den Tag des 13. Mai 2002 zurückführen, als Hendrik Breitkreuz alias Merkur mit dem originalen eDonkey2000-Client unzufrieden war und deshalb entschied, einen besseren zu entwickeln. Die erste offizielle Version (0.02) wurde am 6. Juli 2002 als Quelltext unter SourceForge zum Download bereitgestellt und ist dort heute noch abrufbar. Mittlerweile hat sich Merkur, auch bekannt als Rukrem, von der öffentlichen Entwicklung zurückgezogen, unterstützt das Projekt aber noch heute.
Da eMule von Anfang an mit Quelltext veröffentlicht wurde, dauerte es nicht lange, bis die ersten Modifikationen – sogenannte Mods – auftauchten. Diese erweitern eMule um viele Features, die teilweise in die offiziellen eMule-Versionen übernommen wurden. Da mit rudimentären Programmierkenntnissen die typische eDonkey-Downloadbeschränkung ausgehebelt werden konnte, galt eMule in der Anfangszeit häufig als Leecher-Client. Um diesem entgegenzutreten, wurde mit der Version 0.19a vom 14. September 2002 ein Credit-System eingeführt. Credit-System bedeutet hier, dass man in der Warteschlange eines anderen Benutzers um so schneller vorrückt, je mehr Daten man ihm bereits gesendet hat.
[Bearbeiten] Funktion
eMule baut auf die serverbasierte eDonkey2000-Plattform auf, ist in Visual C++ programmiert und macht Gebrauch von den Microsoft Foundation Classes. Der Client verfügt über zusätzliche Suchalgorithmen für Quellen wie den Quellenaustausch sowie über das serverlose Kad, das auf dem Kademlia-Algorithmus basiert.
Der Großteil der eMule-Nutzer ist mit einem Server und somit dem ed2k-Netz (ed2k steht für eDonkey2000) verbunden. Der jeweilige Server indexiert meist alle von einem verbundenen Client freigegebenen Dateien. Fragt ein anderer Client nach einer bestimmten Datei, liefert der Server ihm bekannte (verbundene) Clients, die diese Datei anbieten. Die Kontaktaufnahme und der Download erfolgen dann direkt von Client zu Client ohne den Server (Ausnahme: LowID). Außerdem fragt eMule alle Server in der Serverliste nach Quellen ab, nicht nur den verbundenen. Folglich ist es entgegen einer verbreiteten Auffassung egal, mit welchem Server man verbunden ist, lediglich eine hohe Bandbreitenauslastung des Servers kann das Liefern der Quellen etwas verzögern. Die Servermethode ist zwar die schnellste und Bandbreiten-schonendste, liefert jedoch meist die wenigsten Quellen, und alle Clients unterliegen den Regeln der Server (z.B. maximale Anzahl an freigegebenen Dateien).
Weitere Quellen findet eMule, indem es mit anderen Clients Quellen austauscht. Laden etwa Client „A“ und „B“ die gleichen Dateien runter, kann „A“ bei „B“ anfragen, welche weiteren Clients er kennt, die ebenfalls diese Datei laden bzw. anbieten. Den Großteil aller Quellen findet eMule mittlerweile über den Quellenaustausch, der Server dient also hauptsächlich nur fürs Finden einiger anfänglicher Quellen. Diese Methode produziert mehr Overhead, als die Quellen von einem Server mitgeteilt zu bekommen, sie gilt aber inzwischen als unentbehrlich.
Neben Server und Quellenaustausch gibt es eine dritte Methode, um an Quellen zu kommen. Da bei einem Ausfall vieler großer Server auch der Quellenaustausch nicht mehr richtig funktionieren würde (es werden erst ein paar Quellen gebraucht, um überhaupt untereinander welche tauschen zu können), wurde Kad als serverloses Netz hinzugefügt. Es gibt hierbei keine speziellen Server mehr, sondern jeder Client ist auch zugleich Server und arbeitet Suchanfragen anderer Clients ab. Der Vorteil ist hierbei, dass das Netz nicht mehr von einigen Serverbetreibern abhängig ist, jedoch kosten die zusätzlichen Aufgaben auf jedem Client etwas Bandbreite (meist ca. 1 kB/s jeweils für Up- und Download). Kademlia findet in der Regel auch Quellen, die per Server und Quellenaustausch unentdeckt bleiben.
[Bearbeiten] LowID
Im Normalfall kontaktiert eMule eine Quelle direkt und fragt nach einem Downloadplatz, dieses ist jedoch nicht möglich wenn der Client eine LowID hat. Bestimmt wird die ID normalerweise vom Server, der nach dem Verbinden versucht, den Client direkt zu kontaktieren (im Kad-Netz übernimmt diese Aufgabe ein beliebiger Client). Schlägt dies fehl, weil sich der Client zum Beispiel hinter einer Firewall oder einem Router befindet, welcher die Daten über den Port nicht direkt zu eMule durchlässt, erhält dieser eine LowID. In diesem Fall muss die Kontaktaufnahme über einen Vermittler erfolgen, dessen Rolle im ed2k-Netz der Server und im Kad-Netz ein kontaktierbarer Client, der sogenannte Buddy, übernimmt. eMule teilt dem Server/Buddy mit, dass er von einem LowID-Client herunterladen möchte, dieser übermittelt dies dem verbundenen LowID-Client, und dieser kontaktiert dann unseren Client.
Da ein LowID-Client nicht von außen kontaktiert werden kann, können LowID-Clients nicht voneinander laden. Zusätzlich verursacht die Vermittlung über den Server/Buddy Last auf diesem, weshalb eMule wenn möglich von außen erreichbar sein sollte. LowID ist also entgegen landläufiger Meinung keine Erfindung der Programmierer, um bestimmte Anwender zu bestrafen, sondern eine technische Bedingung, damit diese Anwender überhaupt am Netz teilnehmen können.
Seit kurzem ist es jedoch mit einem bestimmten EMule-Mod (Neomule) unter häufig anzutreffenden Bedingungen möglich, Verbindungen zwischen LowID-Clients herzustellen.
[Bearbeiten] Aktuelle Daten
Im Mai 2006 besaß das eDonkey2000-Netzwerk laut Client angeblich knapp über 24 Millionen gleichzeitig aktive Benutzer. Der Wert variierte leicht, da er abhängig von der Tageszeit und dem Wochentag ist. Es kann allerdings davon ausgegangen werden, dass mehrere Millionen Benutzer fälschlicherweise durch sogenannte Fakeserver generiert werden. Diese gaukeln falsche Benutzerzahlen vor, um unerfahrene User anzulocken (siehe Manipulierende Server). Real zählt das eDonkey2000-Netzwerk derzeit ca. 3,4 Millionen Nutzer [2]. Verwunderlich ist allerdings, dass die errechnete Nutzerzahl von slyck.com seit Jahren stagniert, obwohl die Zahl der Breitbandzugänge weltweit mit hohen Wachstumsraten zunimmt. Vor diesem Hintergrund bestehen Zweifel an der Seriosität der Quelle.
Mittlerweile hat das eDonkey2000-Netzwerk FastTrack als größtes Peer-to-Peer-Netzwerk überholt und liegt in Europa an erster, weltweit an zweiter Stelle hinter Bittorrent (Juni 2004). Das ebenfalls von eMule genutzte Kademlia-Netzwerk hat etwa 2 bis 3 Millionen Benutzer, von denen allerdings etwa 97 % gleichzeitig mit einem eDonkey2000-Server verbunden sind.
Seit der Veröffentlichung des eMule-Clients bei SourceForge wurde der Client von dort über 290 Millionen Mal heruntergeladen [3]. (Stand: März 2007).
[Bearbeiten] Client-Software
Originalclient für Microsoft Windows:
- eMule
Plattformunabhängige Abwandlungen:
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
- Offizielle Website mit Neuigkeiten, Download und Forum
- Übersicht über offizielle eMule-Mods und server.met
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ emule-Hilfe:Faq
- ↑ Stand Mai 2006, Quelle: www.slyck.com
- ↑ Über 290 Millionen Downloads auf: sourceforge.net