Erddruck
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Erddruck ist ein Begriff der Geotechnik und ist insbesondere für die Gründung (das Fundament) von Bauwerken bedeutungsvoll. Hinsichtlich der Größe des Erddruckes unterscheidet man zwei Extremfälle:
- Der aktive Erddruck ist der kleinste Druck, den ein Boden vorgegebener Eigenschaften auf ein Bauwerk (z.B. eine Stützmauer oder eine Gabionenwand) vorgegebener Geometrie ausüben kann. Dieses Minimum wird nur erreicht, wenn das Bauwerk dem Druck in gewissen Grenzen nachgeben kann. Anderenfalls sind die Belastungen höher, man spricht vom erhöhten aktiven Erddruck.
- Der passive Erddruck ist der größte Erddruck, mit dem ein Boden eine Bauwerkswand stützen kann. Dieses Maximum tritt i.allg. erst bei einer Bewegung des Bauwerkes im Zentimeter- bzw. Dezimeterbereich auf.
Aktiver Erddruck und passiver Erddruck hängen u. a. von folgenden Parametern ab:
Dichte, Konsistenz bzw. innerer Reibungswinkel des Bodens, Abstand von der Oberfläche und Neigung des Geländes, Auflasten (z.B. Gebäude und Fahrzeuge), Neigung der Bauwerkswand und Reibungsbeiwert zwischen Boden und Wand.
Bei sonst gleichen Bedingungen ist der passive Erddruck wesentlich größer als der aktive. Die Komponenten des Erddruckes in horizontaler bzw. vertikaler Richtung werden als horizontaler bzw. vertikaler Erddruck bezeichnet. Von Bedeutung ist weiterhin der Erdruhedruck, der unter anderem für starre und unverschiebliche Bauwerke gilt, die von beiden Seiten verfüllt werden.
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