Fábrica Militar de Aviones
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Die Fábrica Militar de Aviones (kurz FMA, soviel wie Militärflugzeugfabrik) ist ein argentinischer Hersteller von Flugzeugen mit Sitz in Córdoba. Bis zu seinem Verkauf am 1. April 1995 befand sich das Unternehmen im Besitz des argentinischen Staates. Heute gehört es Lockheed Martin und firmiert unter Lockheed Martin Aircraft Argentina SA.
Das Unternehmen wurde am 10. Oktober 1927 gegründet und dem Kriegsministerium unterstellt. Ziel war es zunächst die Avro 504 und ausländische Flugmotoren in Lizenz zu fertigen. 1932 begann man mit der Herstellung des ersten eigenen Typen, der Ae.C.1, einem dreisitzigen Reiseflugzeug. 1933 entstand mit der Ae.T.1 das erste Passagierflugzeug, das in Argentinien gebaut wurde. Man fertigte in Lizenz die Curtiss Hawk Model 75 und die Focke-Wulf Fw 44 und erwarb auch die Fertigungsrechte für die Produktion des Siemens Sh 14 und des Wright R-1820. 1944 wurde das Unternehmen Teil des Instituto Aerotecnico und entsprechend umbenannt. Die Kontrolle ging an das neu gegründete Luftfahrtsekretariat über. In den 1950er Jahren wurde bei der FMA das erste südamerikanische Jagdflugzeug mit einem Pfeilflügel, die I.Ae. 33 Pulqui II, hergestellt. Am 28. März 1952 wurde es Teil des Industrias Aeronáuticas y Mechánicas des Estado (I.A.M.E.). Durch den fortgesetzten Peronismus kam es jedoch zu anhaltenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten in Argentinien. Das Unternehmen stellte die Luftfahrtentwicklung ein und begann mit der Produktion von Kraftfahrzeugen. Zum 1. Juli 1956 wurde als neuer Staatsbetrieb zunächst der ursprüngliche Firmenname wieder angenommen. Bereits 1957 wurde das Unternehmen der produzierende Teil des Direccion National de Fabricaciones e Investigaciones Aeronauticas, kurz DINFIA und beschäftigte zeitweise über 9500 Mitarbeiter. 1965 schloss man einen Lizenzvertrag für 5 Jahre ab, um die Cessna 182 fertigen zu können, der später verlängert wurde. 1968 hieß das Unternehmen dann wieder Fábrica Militar de Aviones und wurde Teil des Aero de Material Cordoba (AMC). Es kamen später auch die Lizenzfertigung der Cessna 188 und Cessna 152 hinzu. In den 1970er Jahren wurde die Fertigung der FMA IA 58 Pucará aufgenommen. Das letzte entwickelte Flugzeug ist die FMA IA 63 Pampa.
Im April 1992 wurde das Unternehmen in eine Aktiengesellschaft überführt, an der der argentinische Staat zunächst mit 30% beteiligt war. Am 1. April 1995 übernahm Lockheed Martin dann die Kontrolle über das Unternehmen. Aktuell (2004) werden etwa 900 Personen beschäftigt.
Insgesamt stellte das Unternehmen über 1300 Flugzeuge von 30 verschiedenen Mustern her.
[Bearbeiten] Flugzeugtypen
- FMA Ae.C.1 (1931)
- FMA Ae C.2 / Ae.M.E.1 (1932)
- FMA Ae.T.1 (1933)
- FMA Ae.M.O.1 (1934)
- FMA Ae.M.Oe.1 / Ae.M.Oe.2 (1934)
- FMA Ae.C.3 (1934)
- FMA Ae.C.3G (1936)
- FMA Ae.C.4 (1936)
- FMA Ae.M.B.1 / FMA Ae.M.B.2 Bombi (1935)
- FMA Ae. M.S.1 (1935)
- FMA I.Ae. 20 Boyero (1940)
- FMA I.Ae. 21 (1943)
- FMA I.Ae. 22 (1943)
- FMA I.Ae. 23 (1945)
- FMA I.Ae. 24 Calquín (1946)
- FMA I.Ae. 25 Mañque (1945)
- FMA I.Ae. 27 Pulqui I (1947)
- FMA I.Ae. 30 Ñancú (1948)
- FMA I.Ae. 31 Colibrí (1947)
- FMA I.Ae. 32 Chingolo (1949)
- FMA I.Ae. 33 Pulqui II
- FMA I.Ae. 34 Clen Antú (1949)
- FMA I.Ae. 35 Huanquero
- FMA I.Ae. 37 (1954)
- FMA I.Ae. 38 Naranjero (1960)
- FMA I.Ae. 41 Urubú (1953)
- FMA I.Ae. 44 DL II
- FMA I.Ae. 45 Querandí
- FMA I.Ae. 46 Ranquel
- DINFIA FA 1 Guaraní I
- FMA I.A. 50 Guaraní II
- FMA IA 58 Pucará
- Embraer/FMA CBA 123 Vector
- FMA IA 63 Pampa
[Bearbeiten] Weblinks
[Bearbeiten] Quellen
- Janes all the world Aircraft, diverse Ausgaben