Peronismus
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Peronismus ist die von Juan Domingo Perón begründete, politisch-nationale Bewegung oder Ideologie in Argentinien, die 1945 in der "Arbeiterpartei" und in Gewerkschaften organisiert wurde. Der Pfeiler der Bewegung war ab 1946 die neugegründete Partei Partido Justicialista (Gerechtigkeitspartei), die auch "peronistische Partei" genannt wird. Peron stellt mit seiner Bewegung einen so genannten dritten Weg zwischen Kapitalismus und Kommunismus auf.
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[Bearbeiten] Merkmale
Kernpunkte der Ideologie war ursprünglich der Ausgleich zwischen den gesellschaftlichen Klassen und eine unabhängige, gemäßigt nationalistische Außenpolitik. In seiner Regierungszeit förderte Perón insbesondere die einheimische Industrie und gab der Arbeiterklasse mehr Rechte, ohne jedoch dabei die Interessen der Mittel- und Oberklasse zu gefährden.
[Bearbeiten] Zerfall nach 1955
Nach dem Ende der ersten beiden Regierungsperioden Peróns (1955) begann die Bewegung zu zerfallen. Es bildeten sich zahlreiche rechte und linke Splittergruppen, die alle nur gewisse Teilpunkte der Ideologie betonten. International am bekanntesten waren die extrem linksperonistischen Montoneros, deren Ideologie dem Sozialismus nahestand und die in den 1970er Jahren zahlreiche Anschläge verübten. Sie wurden von der rechtsperonistischen Regierung ab 1973 unter Perón selbst und nach seinem Tod unter seiner Frau Isabel Perón äußerst brutal bekämpft. Dabei spielten extrem rechte Gruppierungen wie die Alianza Anticomunista Argentina, mit der der Staat offen kooperierte, eine bedeutende Rolle. 1973 begann Perón außerdem mit einem Wirtschaftsplan Peronistischer Entwicklungsplan, der darauf abzielte, die Lebensverhältnisse der Argentinier zu verbessern. Die Militärdiktatur des sogenannten "Prozesses der Nationalen Reorganisation" (1976-1983) führte diesen Kampf mit großer Härte weiter; er wurde später als "schmutziger Krieg" (guerra sucia) bekannt.
[Bearbeiten] Neoperonismus
In den 1970er Jahren entstand als Gegenbewegung sowohl zu den rechten als auch zu den linken Splittergruppen der sogenannte Neoperonismus, der bis heute die Gerechtigkeitspartei prägt. Dieser hatte mit dem ursprünglichen Peronismus nur noch den Namen gemein und verfolgte ursprünglich eine Politik der gemäßigt sozialdemokratischen Mitte. Der Neoperonismus besteht heutzutage aus mehreren, ideologisch teils stark unterschiedlichen Gruppierungen mit unterschiedlichen Führungspersönlichkeiten, die ihnen den Namen geben. Carlos Menem, Präsident zwischen 1989 und 1999, verfolgte mit seinen Menemistas eine eher konservativ-liberale Politik, während sich der heute amtierende Präsident Néstor Kirchner wieder der Sozialdemokratie annähert. Die verschiedenen Gruppierungen kandidieren bei Wahlen oft unter unterschiedlichen Namen, teilweise um ihre Zugehörigkeit zum Partido Justicialista zu verschleiern. Trotzdem bleibt diese Partei nach wie vor die führende in der Politik Argentiniens, ihre Dominanz hat sich nach dem großen Popularitätsverlust der Unión Cívica Radical (UCR) nach der Argentinien-Krise noch vergrößert, da der "radikale" Fernando de la Rúa, Präsident zwischen 1999 und 2001, für diese Krise von großen Teilen der Bevölkerung verantwortlich gemacht wird.
