Falderndelft
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Der Falderndelft in Emden ist ein Teil des Emder Hafens. Zusammen mit dem Ratsdelft und dem Alten Binnenhafen bildet er den historischen Teil des Hafens, der für den Warenumschlag längst nicht mehr genutzt wird.
In der frühen Neuzeit hingegen herrschten am Falderndelft und am Ratsdelft reges Treiben. Die Schiffe landeten hier, mitten im heutigen wie damaligen Stadtkern in Sichtweite des Rathauses an. Charakteristisch für die Bebauung an den Ufern waren Packhäuser, in denen die Waren mittels Winden direkt vom Schiff in die Speicher verladen wurden.
Am Falderndelft entstand auch die erste nachgewiesene Emder Werft. Diese ist für das 15. Jahrhundert bezeugt. Auch in den nachfolgenden Jahrhrunderten entstanden am Falderndelft Schiffe. Dem Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg, genannt der Große Kurfürst, wurde 1682 ein Werftareal am Falderndelft zur Verfügung gestellt, auf dem die Brandenburger Werft entstand. Sie wurde 1751 in Werft Zum preußischen Adler umbenannt und ist ein Vorläufer der heute noch existierenden Cassens-Werft, die allerdings im modernen Teil des Hafens ihren Platz gefunden hat.
Der Falderndelft dient heute in erster Linie touristischen Zwecken. Die Ufer wurden zu Promenaden ausgebaut, auch bieten sie Freizeitkapitänen Anlegeplätze.
Der Falderndelft ist über seinen Ausläufer, das Rote Siel, mit der Kesselschleuse verbunden, die wiederum Startpunkt des Ems-Jade-Kanals ist. Somit hat der Falderndelft für den Bootstourismus auf den ostfriesischen Binnengewässern eine große Bedeutung. Gelegentlich befahren auch noch Binnenschiffe die Wasserstraße. Diese sind fast ausschließlich zu kleinen Anlegern am Ems-Jade-Kanal in Bangstede und Aurich unterwegs, wo Futtermittel (Bangstede) und Baustoffe (Aurich) umgeschlagen werden.