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Fellfarbe (Katze)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Gestreifte Katze mit Colorpointzeichnung
Gestreifte Katze mit Colorpointzeichnung
Getickte Katze
Getickte Katze

Die Hauskatze kommt in verschiedenen Fellfarben vor, die sich alle von den Farben schwarz, rot und weiß herleiten. Die Farben können dicht oder verdünnt vorkommen, so ist z. B. die Farbe blau eine Verdünnung von schwarz. Die Benennung der Farben ist nicht besonders einheitlich, bei manchen Rassen sind zum Teil sehr phantasievolle Namen für die Farben üblich.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Genetische Übersicht über die Farben

Die Gen-Bezeichnungen unterliegen keiner Normung. Deshalb sind die hier benutzten vielleicht nicht immer international zutreffend. Sie werden in der Literatur jedoch benutzt, siehe „Rassekatzen züchten“ von Dagmar Thies.

Die Zeichnungen werden unter Tabby näher beschrieben, die Points unter Point-Katze.

Gen Farbe (D-) verdünnt (dd und dmdm) modifiziert-verdünnt (dd und Dm- )
B Schwarz (Black, Seal, Ebony) Blau (Blue) Karamell (Caramel)
b Braun (Chocolate, Chestnut, Havanna) Lavendel (Lilac, Lavender, Frost) Taupe (Lilac based Caramel)
bl Zimtfarben (Cinnamon) Beige (Fawn) Fawn based Caramel
O Rot Creme (Cream) Apricot
W Weiß
C Colouration (Vollfarbe, ohne Points)
cb Burma Points
cs Siam Points
I Silber
A Agouti (mit Zeichnung)
Ta Abessinier-Ticking
t Streifenzeichnung (mackerel)
tb Räderzeichnung (blotched, classic)
Wb Wideband (bei golden)

[Bearbeiten] Agouti-Locus: Einfarbige oder gemusterte Katzen

Damit eine Katze einfarbig ist, muss das Tabby-Muster von einem anderen Gen maskiert sein. Durch das Allel Nonagouti (a) des Agouti-Locus wird aus einer gemutsterten Katze eine einfarbige. Gestreifte, gestromte und getickte Katzen haben das Allel A für Agouti, einfarbige Katzen haben das Allel a für Nonagouti. Rote Katzen haben immer ein sichtbares Tabbymuster, wirklich einfarbig rot aussehende Katzen zu züchten ist sehr schwierig.

[Bearbeiten] Gene, die die Grundfarben aufhellen

[Bearbeiten] Albinoserie

Burma-Katze - Braun mit Pointzeichnung = Chokolatepoint (Genotyp bb)
Burma-Katze - Braun mit Pointzeichnung = Chokolatepoint (Genotyp bb)

In der Katzenzucht spielen vollständige Albinos (OCA1) ohne funktionsfähige Tyrosinase keine Rolle. Die Pointzeichnung der Siamkatze und einiger anderer Katzenrassen entsteht jedoch durch teilweisen Albinismus aufgrund einer hitzeempfindlichen Tyrosinase.

[Bearbeiten] Braun-Serie

Abessinierkatze - Zimtfarbene getickte Katze (Genotyp blbl)
Abessinierkatze - Zimtfarbene getickte Katze (Genotyp blbl)

Jede Katze trägt ein Allel des Gens B für schwarze oder braune Farbe. Mutationen des entsprechenden Gens beim Menschen verursachen Okulokutanen Albinismus vom Typ 3 (OCA3).

Bislang sind drei derartige Allele bedeutsam: Das dominante Allel B für schwarz, das gleichzeitig dem Wildtyp entspricht, das Allel b für Kastanienbraun und das Allel bl für Zimtfarbe, welches aber auf einem anderen Genort lokalisiert ist. So können zimtfarbene Katzen (blbl) auch das Gen für Kastanienbraun tragen, wenn am anderen Genort die Kombination Bb vorliegt. Das Gen für schwarze Farbe wird autosomal (nicht geschlechtsgebunden) vererbt.

[Bearbeiten] Verdünnung (dilution, D)

Zwei weitere Gene beeinflussen die Farbe weiter: Das Verdünnungs- oder Dilute-Gen (d) und das Gen für modifizierte Verdünnung (Dm). Diese beiden Gene dürfen von der dominanten „nicht-Verdünnung“ (D) nicht überlagert sein, wenn sie ihre Wirkung zeigen sollen. Das Gen für die modifizierte Verdünnung, hat höchstwahrscheinlich einen eigenen Genort. Die „Wildform“ ist dabei (als eine der Ausnahmen) rezessiv gegenüber der modifizierten Form. Die Verdünnungen schwächen die Farbe weiter ab, so dass aus Schwarz zunächst Blau und dann Caramel wird. In der Fachsprache der Katzenzüchter ist eine Katze niemals grau, sondern stets blau.

Bild:Aby farben.gif

[Bearbeiten] Amber

Bei der Norwegischen Waldkatze wird das Schwarz durch ein anderes Gen, welches noch nicht weiter erforscht ist, zu Amber (mit Verdünnung: Light Amber) aufgehellt. Diese Farbe tritt nur in Zusammenhang mit einer Tabby-Zeichnung auf.

[Bearbeiten] Rot

Das Gen für rote Farbe ist an das X-Chromosom gebunden, Es tritt in zwei Alllelen O (Rot) und o (Nicht-Rot) auf. Die rote Farbe maskiert hierbei die schwarze Farbe. Durch die Bindung an das X-Chromosom treten Schildpattkatzen auf, wenn eine Katze die Allelkombination Oo trägt. Rot wird zu Creme und Apricot verdünnt.

Aufgrund der geschlechtsgebundenen rezessiven Vererbung der roten Farbe gilt, dass rote Kätzinnen rote Väter haben müssen und schwarze Kätzinnen schwarze Väter haben. Kätzinnen die beide Allele des Gens haben zeigen eine Schildpattfärbung (englisch Tortoiseshell).

[Bearbeiten] Weiß

[Bearbeiten] Vollständig weiße Katzen

Weiße Katzen sind in aller Regel keine Albinos, sondern tragen das Gen für Leuzismus, das heißt ihnen fehlen die Melanozyten, die Zellen, die den Farbstoff Melanin bilden in der Haut. Es hat die Allele W (Weißfärbung, dominant) und w (keine Weißfärbung, rezessiv). Das Gen für Weißfärbung bewirkt, das die Katze ganz weiß ist. Katzen mit diesem Gen können blaue, hellbraune oder Augen in zwei unterschiedlichen Farben haben. Nicht nur bei blauäugigen Katzen ist Weißfärbung oft mit angeborener Taubheit verbunden.

[Bearbeiten] Katzen mit Weiß

Die meisten weißen Katzen sind jedoch „nur“ mit Weiß. Sie zeigen eine der oben beschriebenen Farben und haben einen mehr oder weniger großen Anteil an Weiß. Dies wird durch das dominante Scheckungsgen S bestimmt. Der Anteil der weißen Farbe ist dabei sehr variable und geht von einem weißen Medaillon auf der Brust bis hin zu einer fast rein weißen Katze, die kaum noch eine andere Farbe zeigt, wie bei der Türkisch Van-Katze.

Die weißen Handschuhe der Birma-Katze vererben sich rezessiv und werden daher nicht durch das Scheckungsgen verursacht. Man vermutet hier eine als „Gloves“-Gen (g, rezessiv) bezeichnete Mutation als Ursache.

[Bearbeiten] Zweifarbige Haare

Bei einer weiteren Gruppe von Fellfarben sind die einzelnen Haare selbst zweifarbig. In der Katzenzucht kommen Farben vor, bei denen die Haarspitzen dunkel sind und die Haarschäfte weiß. Haare mit weißen Spitzen und eingefärbten Schäften können auch vorkommen, solche Farben sind hier aber nicht beschrieben.

Je nach Länge der eingefärbten Spitze unterscheidet man Chinchilla (Shell), Schattiert (Shaded) und Smoke oder Silber-Tabby (ohne oder mit Zeichnung), wobei der dunkle Anteil von Chinchilla zu Smoke/Silber-Tabby zunimmt.

Verantwortlich für die teilweise Entfärbung der Haare ist das Inhibitorgen. Die mutierte Form I ist dominant und verantwortlich für zweifarbige Haare, der Wildtyp i ist rezessiv und verantwortlich für durchgefärbte Haare.

Ist die Grundfarbe der Katze Rot spricht man teilweise auch von „Cameo“, wobei sich in diesem Fall Länge der eingefärbten Spitzen wieder mit den Bezeichnungen Shell Cameo oder Shaded Cameo findet.

[Bearbeiten] Chinchilla, Shell

Das oberste Achtel des Haares ist eingefärbt, der Rest weiß. Sind die Haarspitzen schwarz, heißt die Farbe Chinchilla (nach dem gleichnamigen Nagetier). Chinchilla-Perser werden bei einigen Verbänden als eigene Rasse geführt.

[Bearbeiten] Shaded Silber

Weniger als die Hälfte des Haares ist dunkel, der Rest ist silbergrau oder weiß. Sind die Haarspitzen schwarz, heißt die resultierende Farbe „Silber Schattiert“, sind sie rot, heißt sie „Cameo Schattiert“. Ansonsten verwendet man die gängige Farbbezeichnung mit dem Zusatz Schattiert oder Shaded (z. B. Blau Schattiert).

[Bearbeiten] Smoke und Silber-Tabby

Smoke-Katzen (auch rauchfarbene Katzen genannt) sehen in Ruhe völlig einfarbig aus und zeigen ihre Unterfarbe nur, wenn sie sich bewegen. Mehr als die Hälfte des Haares ist eingefärbt und nur die Haarbasis ist weiß. Bei roten Katzen spricht man von „Cameo Smoke“, bei schwarzen manchmal von „Ebony Smoke“.

Bei Silber-Tabbies sind die helleren Tabby-Bereiche deutlich weißer als bei nicht-silbernen Tieren. Das erhöht den Kontrast der Tabby-Zeichnung ganz erheblich, wodurch die Zeichnung viel deutlicher sichtbar wird. Die Einfärbung der Haare entspricht der bei Smoke-Katzen.

[Bearbeiten] Literatur

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Weblinks

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