Flachdach
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Flachdächer sind laut deutscher Bauordnung Dächer mit einer Dachneigung von 0 Grad bis zu 10 Grad (in Österreich von 0 bis 5 Grad) im Gegensatz zu Steildächern (über 10 Grad Dachneigung) (bzw. über 5 Grad). Sie sind sowohl bei Gewerbebauten vorzufinden (Bürogebäude, Fabriken, Supermärkte) als auch bei Wohnbauten. Den Schutz vor eindringendem Wasser übernimmt beim geneigten Dach die Dachdeckung, beim Flachdach die Dachabdichtung.
Vorteile von Flachdächern mit Abdichtung gegenüber geneigten Dächern mit Dachdeckung:
- Geringes Eigengewicht der Dachhaut
- Erweiterte Nutzungsmöglichkeit (z.B. Dachterrassen, begrünte Flächen, Parkdecks, Aufstellung und leichte Zugänglichkeit für technische Aggregate)
- Belichtungsmöglichkeit für innenliegende Räume
- Gestalterische Freiheit, z.B. bei späterer Erweiterung
Bei Flachdächern im Geschossbau ist die oberste raumabschließende Geschossdecke im Normalfall Bestandteil der Dachkonstruktion. Meist handelt es sich dabei um Stahlbetonmassivplatten, Profilbleche oder Stahlbetontragwerke. Auf flachgeneigten Holzdachkonstruktionen sind abgedichtete Flachdachflächen auch möglich, wenngleich seltener. Dachtragwerk und Dachaufbau bedingen sich gegenseitig und müssen bei der Planung als Einheit betrachtet werden.
Flachdächer müssen an mehreren Stellen entwässert werden. Oft umfasst eine Attika die Flachdachfläche. Typische Materialien zur Abdichtung von Flachdächern sind Bitumen-Schweißbahn und Kunststoffdach- und Dichtungsbahnen. Als besonders langlebig und widerstandsfähig haben sich EPDM-Dichtungsbahnen aus Kautschuk erwiesen, in Abhängigkeit von der regelgerechten Verarbeitung der Nähte durch den Handwerkerfachmann. Des weiteren gilt dieses für Kunststoffdachbahnen aus PVC, PIB oder Thermopolyolefine. Außer den genannten Abdichtungen sind auch Dacheindeckungen in Edelstahl möglich, sowie Flüssigbeschichtungen
Flachdächer werden als Warmdach (nicht belüftetes Dach) oder als Kaltdach (belüftetes Dach) ausgeführt.