Fotomodell
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Ein Fotomodell (auch engl. Model) arbeitet haupt- oder nebenberuflich als Modell für Fotografen. Dies betrifft sowohl die Werbefotografie, die Modefotografie, die Porträtfotografie,als auch die Aktfotografie. Aufträge aus der Werbebranche überwiegen dabei. Einige wenige Fotomodelle (die sogenannten Supermodels) bringen es zu globaler Berühmtheit und entsprechendem Spitzeneinkommen mit ergänzenden Werbeverträgen. Weniger erfolgreiche Modelle gleiten u. U. in die Erotikbranche ab.
Ursprünglich waren die Töchter der wohlhabenden Kundinnen oder einfach schöne Schneiderinnen der Modeschöpfer die ersten Modelle für Hausmodenschauen sowie Fotos für Modezeitschriften und Kataloge. Die heutige globale Vermarktung der Modehäuser als Designermarken war unbekannt.
Eines der ersten bekannt gewordenen Supermodels war Lisa Fonssagrives mit einer erstaunlich langen Karriere von den 30er bis 50er Jahren, oft fotografiert von Horst P. Horst in Paris.
Die Modeltätigkeit kann üblicherweise nur über wenige Jahre ausgeübt werden und stellt höhere Anforderungen an Körperbeherrschung, Disziplin und Stressstabilität, als es nach außen den Anschein hat.
Models der 70er Jahre waren Jerry Hall, Uschi Obermaier, Patti Hansen, Barbara Bach und Iman Abdulmajid.
Bekannte aktive weibliche Models sind z. B.:
- Naomi Campbell
- Nadja Auermann
- Heidi Klum
- Adriana Lima
- Dari Maximova
- Christy Turlington
- Gisele Bündchen
- Kate Moss
- Julia Stegner
- Laetitia Casta
- Lili Nezika Karacic
- Eva Padberg
- Claudia Schiffer
- Cindy Crawford
- Lina Matulovic
- Nina Moric
- Milla Jovovich (auch Jovovic)
- Vivian Scheiber
- Fabienne Rollié
Männliche Models erreichen hingegen selten einen größeren Bekanntheitsgrad, Ausnahmen sind Marcus Schenkenberg, Werner Schreyer und Dario Andrej Klac
Einige wenige Models schaffen den Sprung vom reinen Fotomodell zur Schauspielerei wie Halle Berry, Isabella Rossellini, Gisele Bündchen, Elle Macpherson, Milla Jovovich und Andie MacDowell. Andere gründen ein eigenes Modelabel wie Caren Pfleger oder Naomi Sims, oder werden selbst Modefotografin wie Juliane Biallas oder Ellen von Unwerth.
Models werden über Modelagenturen vermittelt, die dafür einen Teil der Gage (meistens etwa 25 bis 30 %) als Agenturprovision (AP) erhalten. Dem Auftraggeber werden von der Agentur normalerweise 25 % AP berechnet.
Wichtige deutsche Modelagenturen sind: SEEDS (Berlin), Bond Models (Düsseldorf), Westside Models (Frankfurt/Main), Louisa Models (München). Internationale Modelagenturen sind „Elite Model Management“, „Ford Models“ und „Metropolitan Worldwide“.
[Bearbeiten] Kritik
Als Vorbeugungsmaßnahme gegen Magersucht und Bulimie ist erstmals bei der Madrider Modewoche Pasarela Cibeles im September 2006 durch Beschluss der Bezirksregierung von Madrid Models der Auftritt untersagt worden, deren Body-Mass-Index unter 18 liegt. Diese Mindestgrenze für eine Teilnahme wurde auf Ratschlag von Ernährungswissenschaftlern festgelegt. Der Index wird berechnet, in dem man sein Körpergewicht durch die quadrierte Körpergröße in Metern teilt. Bei einer Größe von 1,75 Meter müsste ein Model also mindestens 56 Kilogramm wiegen. Hintergrund dieses Teilnahmeverbots sind eine Empfehlung des spanischen Parlaments aus 1999 sowie anhaltende Proteste von Verbraucherverbänden in Spanien. Das Bild zu dünner Models fördere die ohnehin verbreiteten Krankheiten Magersucht und Bulimie bei Jugendlichen, da eine falsche gesellschaftliche Idealvorstellung entstehe. Kurz danach folgte auch die Mailänder "Milano Moda Donna" dieser neuen Sichtweise, indem sie sogar von jedem Model ein ärztliches Attest fordert. Wie wichtig diese Entscheidungen sind, zeigt sich an dem Beispiel des verstorbenen Fotomodels Ana Carolina Reston Macan. Die international erfolgreiche Brasilianerin starb im Alter von 21 Jahren an den Folgen einer Magersucht.
[Bearbeiten] Literatur
- Wolfgang Hegener, Das Mannequin : vom sexuellen Subjekt zum geschlechtslosen Selbst, Tübingen : Konkursbuchverl. Gehrke, 1992
- Nicole M. Wilk, Körpercodes. Die vielen Gesichter der Weiblichkeit in der Werbung , Frankfurt am Main/New York:Campus 2002