Frühstückskartell
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Als Frühstückskartell bezeichnet man umgangssprachlich ein Kartell, das von den Kartellteilnehmern „beim gemeinsamen Frühstück“ eingeführt wird. Im Gegensatz zu einem gewöhnlichen Kartell werden hier keine schriftlichen Verträge ausgehandelt, sondern bei informellen Treffen lediglich Absprachen über gemeinsame Vorgehensweisen getroffen.
[Bearbeiten] Vorteile des Frühstückskartelles
Der größte Vorteil des Frühstückskartells gegenüber anderen Kartellen ist, dass dieses praktisch nicht nachgewiesen werden kann. Denn bei einer entsprechenden Razzia durch das Bundeskartellamt kann keinerlei belastendes Material entdeckt werden, da dieses nicht existiert. So bietet das Frühstückskartell den Vorteil, dass es vor einer Aufdeckung sehr sicher ist. Seit dem Inkrafttreten der Kronzeugenregelung können Unternehmen, die ein Kartell, in das sie selber involviert waren, aufdecken, mit schwächerer Bestrafung rechnen. Vor dieser Aufdeckung ist das Frühstückskartell deshalb sicher, weil die Vorlage belastenden Materials nicht möglich ist.
[Bearbeiten] Vorkommen des Frühstückskartelles
Meist wird das Frühstückskartell bei illegalen Kartellen angewandt, da es für legale Kartelle seinen Nutzen verliert. Der Reiz eines Frühstückskartells besteht nämlich darin, dass es nicht (es sei denn über ein Geständnis) nachweisbar ist, jedoch hat es den Nachteil, dass Vertragsbrüche auch beim Kartellpartner nicht moniert werden können, weswegen das Frühstückskartell oft als unbeständig gilt.