Franz Theodor Csokor
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Franz Theodor Csokor (* 6. September 1885 in Wien; † 5. Jänner 1969 ebd.) war ein österreichischer Schriftsteller und Dramatiker.
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[Bearbeiten] Leben
Csokor entstammte einer gutbürgerlichen ungarischen Familie. Der Name Csokor ist ungarisch und bedeutet ins deutsche übersetzt (Blumen)Strauß. Er begann zunächst ein Studium der Kunstgeschichte, das er aber nicht abschloss. Schon früh fühlte er sich zum Dramatiker berufen und verfasste erste Stücke vor dem Ersten Weltkrieg. 1913/14 verbrachte er in St. Petersburg, wurde im Krieg Soldat und letztlich im Kriegsarchiv beschäftigt. Csokor war von 1922 bis 1928 Dramaturg am Raimundtheater und am Deutschen Volkstheater in Wien. Schon seit 1933 war Csokor entschiedener Gegner des Nationalsozialismus und unterzeichnete ein entsprechendes Dokument auf dem PEN-Kongress in Dubrovnik. 1938, nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich, emigrierte er freiwillig, ging über Polen, Rumänien und Jugoslawien 1944 nach Italien, wo er in Rom lebte. Er arbeitete für die BBC und kehrte 1946 in britischer Uniform nach Wien zurück. 1947 wurde Csokor Präsident des Österreichischen P.E.N.-Clubs, für den er bis ins hohe Alter tätig blieb. 1968 wurde Csokor auch Vizepräsident des Internationalen P.E.N.-Clubs.
Csokor trat als überzeugter Humanist in seinen Dramen für Frieden, Freiheit und Menschenrechte ein. Sein Schaffen war immer auch eng mit der Arbeiterbewegung verbunden.
[Bearbeiten] Auszeichnungen und Ehrungen
- 1937 Goldener Lorbeer der Warschauer Literaturakademie
- 1937 Goldenes Verdienstkreuz der Polnischen Republik
- 1937 Burgtheater-Ring
- 1938 Grillparzer-Preis
- 1953 Literaturpreis der Stadt Wien
- 1955 Ehrenring der Stadt Wien
- 1956 Großer Österreichischer Staatspreis für Literatur
- 1960 Goldene Feder
- 1961 Ehrenmitglied des Presseclubs "Concordia"
Csokor wurde auch der Titel "Professor" verliehen. Er besitzt ein Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof; die Csokorgasse in Wien wurde 1975 nach ihm benannt. 1994 veröffentlichte die Österreichische Post eine Sonderbriefmarke zu seinen Ehren.
[Bearbeiten] Werke
Franz Theodor Csokor gilt als einer der bedeutendsten Dramatiker des Expressionismus in Österreich. Sein erfolgreichstes und auch bekanntestes Stück ist 3. November 1918, das den Untergang der K. u. k. Monarchie behandelt. In vielen Werken spiegelt sich die Beschäftigung des Autors mit der Antike und dem Christentum.
[Bearbeiten] Theaterstücke
- Die rote Straße, 1918
- Die Stunde des Absterbens, 1919
- Gesellschaft der Menschenrechte, 1929
- Besetztes Gebiet, 1930
- 3. November 1918, 1936
- Gottes General, 1939
- Kalypso, 1942
- Der verlorene Sohn, 1943
- Cäsars Witwe, 1954
- Pilatus, 1954
- Hebt den Stein ab, 1957
- Jadwiga, 1966
- Der tausendjährige Traum, 1966
- Alexander, 1969
- Der Kaiser zwischen den Zeiten, 1969
[Bearbeiten] Prosa
- Hildebrands Heimkehr, eine deutsche Sage, 1905
- Schuß ins Geschäft (Der Fall Otto Eißler), 1925
- Über die Schwelle, Erzählungen, 1937
- Der Schlüssel zum Abgrund, Roman, 1955
- Der zweite Hahnenschrei, Erzählungen, 1959
- Ein paar Schaufeln Erde, Erzählungen, 1965
- Auch heute noch nicht an Land. Briefe und Gedichte aus dem Exil, 1993
[Bearbeiten] Lyrik
- Die Gewalten, 1912
- Der Dolch und die Wunde, 1917
- Ewiger Aufbruch, 1926
- Das schwarze Schiff, 1944
- Immer ist Anfang, 1952
[Bearbeiten] Autobiographisches
- Als Zivilist im Polenkrieg, 1940
- Als Zivilist im Balkankrieg, 1947
- Auf fremden Straßen, 1955
- Zeuge einer Zeit, 1964
[Bearbeiten] Literatur
- Lilly Adler: Die dramatischen Werke von Franz Theodor Csokor. Wien: Univ. Diss. 1950.
- Immer ist Anfang. Der Dichter Franz Theodor Csokor, hrsg. v. Joseph P. Strelka. Frankfurt am Main u.a.: Lang 1990. ISBN 3-261-04254-0
- Harald Klauhs: Franz Theodor Csokor. Leben und Werk bis 1938 im Überblick. Stuttgart: Heinz, Akad. Verl. 1988. (= Stuttgarter Arbeiten zur Germanistik; 204) ISBN 3-88099-208-8
- Lebensbilder eines Humanisten. Ein Franz Theodor Csokor-Buch, hrsg. v. Ulrich N. Schulenburg. Wien: Löcker 1992. ISBN 3-85409-182-6
- Paul Wimmer: Der Dramatiker Franz Theodor Csokor. Innsbruck: Wagner 1981. (= Dramatiker, Stücke, Perspektiven; 4) ISBN 3-7030-0086-4
[Bearbeiten] Weblinks
- Website zu Franz Theodor Csokor
- www.csokor.de sab
- Eintrag über Franz Theodor Csokor im Lexikon des Niederösterreichischen Landesmuseums (Für ausführlichere Informationen Registrierung notwendig)
Personendaten | |
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NAME | Csokor, Franz Theodor |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Schriftsteller |
GEBURTSDATUM | 6. September 1885 |
GEBURTSORT | Wien |
STERBEDATUM | 5. Jänner 1969 |
STERBEORT | Wien |