Franz Wilhelm Dibelius
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Franz Wilhelm Dibelius, auch: Franz Dibelius (* 6. Januar 1847 in Prenzlau; † 20. Januar 1924 in Dresden) war ein deutscher evangelischer Theologe
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[Bearbeiten] Leben
Geboren als Sohn des Oberlehrers Wilhelm Dibelius und seiner Mutter Franziska (geb. Wiese), hatte er von seinem Elternhaus die nötige Förderung erfahren, um sich an der Universität Halle-Wittenberg zu immatrikulieren. Hier promoviert er zum Doktor der Philosophie und geht nach Berlin wo er sich das Lizentiat der Theologie erwirbt und Domprediger und Inspektor des Domherrenstifts wird.
In Berlin habilitierte er sich 1873 für Kirchengeschichte und ging 1874 als Pfarrer an die Annenkirche in Dresden, wurde 1884 Stadtsuperintendent in Dresden und Oberpfarrer an der Kreuzkirche. 1910 wird er zum Oberhofprediger und Vizepräsident des Landeskonsistoriums berufen, welches Amt er bis 1924 ausübte. Als Theologe war er darum bemüht ein fröhliches Christentum zu vermitteln, führte in Dresden den Kindergottesdienst ein und steuerte dazu Lieder bei. Er setzte die Aufteilung übergroßer Kirchenspiele in der anwachsenden Großstadt durch, was zur Errichtung neuer Kirchen führte.
Auch war er als Mitinitiator der „Gesellschaft sächsischer Kirchengeschichte“ tätig und führte unter anderem seit 1893 den Vorsitz des Gustav-Adolph-Vereines, dessen Zentralvorstand er seit 1895 angehörte. Er trat als Förderer der evangelischen Diaspora in Böhmen auf, förderte die evangelische Bewegung in Österreich und galt als einer der führenden Männer des deutschen Luthertums vor dem ersten Weltkrieg.
Dibelius war dreimal verheiratet. In erster Ehe seit 1876 verheiratet mit Martha († 1887), der Tochter des Oberkonsistorialrates in Dresden Ewald Hoffmann, in zweiter seit 1888 verheiratet mit Elsbeth († 1901), der Tochter des Generalmajors Bruno Julius Otto Köhler und in dritter Ehe seit 1905 mit Helene, der Tochter des preußischen Oberstleutnants Gustav Eduard Theodor Papen. Aus seinen Ehen sind die Kinder Martin Dibelius, Wilhelm Dibelius und Otto Franz Dibelius bekannt.
[Bearbeiten] Werke (Auswahl)
- Der Kindergottesdienst, 1881
- Die Einführung der Reformation in Dresden 1889
- 10 Jahre evangelische Bewegung in Österreich, 1909
- Vom heiligen Kreuz, 1910
- Dein Reich komme, Festpredigten, 1912
- Fröhliches Christentum, ein Führer durch die evangelischen Gesangsbücher, 1921
- Meine Last ist abgelegt, Gedichte und Gedanken, 1917
[Bearbeiten] Literatur
- Neue Deutsche Biographie (NDB) Bd. 3 S. 631
- RGG
[Bearbeiten] Weblinks
- Eintrag (mit Literaturangaben) im Biographisch-Bibliographischen Kirchenlexikon (BBKL)
- Geschichte Mitteldeutschlands beim MDR
Vorgänger Heinrich Ludwig Oskar Ackermann |
Oberhofprediger in Dresden 1910-1922 |
Nachfolger |
Personendaten | |
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NAME | Dibelius, Franz Wilhelm |
ALTERNATIVNAMEN | Franz Dibelius |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher evangelischer Theologe |
GEBURTSDATUM | 6. Januar 1847 |
GEBURTSORT | Prenzlau |
STERBEDATUM | 20. Januar 1924 |
STERBEORT | Dresden |