Friedrich Hielscher
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Friedrich Hielscher (* 31. Mai 1902 in Plauen/Vogtland, † 6. März 1990 bei Schönwald) war ein nationalrevolutionärer Publizist und Widerständler im Zweiten Weltkrieg.
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[Bearbeiten] Biographie
Friedrich Hielscher wurde als Sohn von Gertrud Hielscher, geborene Erdmenger, und Fritz Hielscher geboren. Getauft wurde er auf den Namen Fritz Johannes, änderte seinen Namen aber später in Hans Friedrich und schließlich in Friedrich.
Nachdem er 1919 das Notabitur ablegte, schloss er sich am 10. Juni 1919 einem Freikorps an, das Ende 1919 in die Reichswehr eingegliedert wurde. Als sein Regiment sich 1920 am Kapp-Putsch beteiligen wollte, verließ er es, da er diesen für eine "Dummheit" hielt. Er begann ein Jurastudium in Berlin, in dessen Verlauf er Mitglied des schlagenden Berliner Corps Normannia wurde. 1926 promovierte Hielscher bei Otto Koellreutter in Jena zum Dr. iur., um danach bis zum November 1927 im Staatsdienst zu arbeiten. Im selben Jahr begann er seine Arbeit als Publizist in der von Ernst Jünger herausgegebenen nationalrevolutionären Zeitschrift „Arminius“. Hielscher bewegte sich von nun an im Umfeld der „Konservativen Revolution“ und gab mit „Das Reich“ und „Vormarsch“ zwei wichtige Zeitschriften dieser Geistesströmung heraus. Nach dem Austritt aus der evangelischen Kirche 1924 begründete Hielscher seine eigene Glaubensrichtung, eine Mischung aus neugermanischer, neuheidnischer und okkultistischer Ideen. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 wurde Hielscher als „regimefeindlich“ eingestuft, sein Buch „Das Reich“ sowie die gleichnamige Zeitschrift verboten. Hielscher gründete im geheimen eine Widerstandsgruppe, die plante das Dritte Reich von innen zu unterwandern. Wegen Kontakten dieser Gruppe zu den Verschwörern des 20. Juli 1944 wurde er nach dem Attentat verhaftet, kam jedoch aufgrund des Einsatzes von Wolfram Sievers, einem Mitglied der Widerstandsgruppe, wieder frei. Im Juli 1939 hatte er die 15 Jahre jüngere Liese-Lotte Gertrud Daumann geheiratet.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs zog sich Hielscher aus der Öffentlichkeit zurück, führte aber sein publizistisches Schaffen fort und stand in Korrespondenz mit Personen wie Ernst Jünger und Theodor Heuss. Seine Spätwerke blieben jedoch unveröffentlicht, von einigen Aufsätzen in den corpsstudentischen Publikationen "Der Corps-Student" (deren einstweiliger Schriftleiter er war) sowie "Einst und Jetzt" abgesehen.
Am 6. März 1990 starb Hielscher zurückgezogen auf dem Rimprechtshof bei Schönwald im Schwarzwald.
[Bearbeiten] Werke
- "Das Reich", Hermann & Schulze, Leipzig 1931
- "Die Selbstherrlichkeit: Versuch einer Darsterstellung des deutschen Rechtsgrundbegriffs", Vormarsch-Verlag, Berlin 1928 (Dissertation)
- "Fünfzig Jahre unter Deutschen", Hamburg 1954 (Autobiographie)
- "Zuflucht der Sünder", Dionysos-Verlag Thulcke & Schulze, Berlin 1959 (Autobiographischer Text über Hielschers Schulzeit)
[Bearbeiten] Literatur
- Ina Schmidt: "Der Herr des Feuers. Friedrich Hielscher und sein Kreis zwischen Heidentum, neuem Nationalismus und Widerstand gegen den Nationalsozialismus" (Köln, SH-Verlag, 2004)
- Peter Bahn: "Friedrich Hielscher 1902 - 1990. Einführung in Leben und Werk", Bublies, 2004, ISBN 3926584858
- "Ernst Jünger / Friedrich Hielscher. Briefwechsel", Klett-Cotta, 2005, ISBN 3608936173
[Bearbeiten] Weblinks
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Hielscher, Friedrich |
| KURZBESCHREIBUNG | deutscher Widerstandskämpfer im Zweiten Weltkrieg |
| GEBURTSDATUM | 31. Mai 1902 |
| GEBURTSORT | Plauen/Vogtland |
| STERBEDATUM | 6. März 1990 |
