Future Store
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Der Future Store ist ein Supermarkt der METRO Group unter dem Namen der Handelskette Extra, der dazu dienen sollte, neue Technologien und Verfahren in der realen Welt zu realisieren, zu testen und zu demonstrieren. Er befindet sich in Rheinberg und wurde im April 2003 eröffnet.
Zu den zum damaligen Zeitpunkt neuen, zu erprobenden Technologien und Verfahren zählen unter anderem:
- Persönliche Einkaufsberater (PSA): Der Persönliche Einkaufsberater (Personal Shopping Assistant, PSA) ist mit einem kleinen tragbaren Computer vergleichbar. Er verfügt über einen berührungsempfindlichen Touchscreen sowie einen integrierten Barcode-Scanner und unterstützt die Kunden im Future Store bei ihrem Einkauf.
- Selbstzahlerkassen: An insgesamt vier der 16 Kassen im Future Store kann der Kunde die Dinge selbst in die Hand nehmen. Um seine Einkäufe zu bezahlen, zieht er jeden Artikel über einen 360-Grad-Scanner.
- Info-Terminals: Kochrezepte, Weinempfehlungen sowie Informationen über Eigenschaften, Herkunft und Nährwerte der Lebensmittel stehen auf dem Programm.
- Berührungsfreie Etiketten (RFID-Tags): Auf dem RFID-Tag ist eine Nummer gespeichert, der so genannte Elektronische Produktcode (EPC). Er verschlüsselt ähnlich wie der Barcode Informationen und hilft, die Versandeinheiten eindeutig zu identifizieren.
- Elektronische Preisschilder: Die Displays zeigen stets den aktuellen Preis und – je nach Produkt – gegebenenfalls den Grundpreis pro Kilo oder Liter an. Die Informationen beziehen die Systeme direkt vom Zentralcomputer.
- Intelligente Waagen: Eine spezielle Software erkennt mithilfe einer integrierten Digitalkamera anhand von Farbe, Form und Größe, um welches Produkt es sich handelt. Das Etikett mit Namen des Artikels, Gewicht, Gesamtpreis und Barcode wird automatisch ausgedruckt.
Zur Realisierung des Marktes gehört ein zukunftsweisendes, offenes Design und eine neue, stark produktorientierte Präsentation von Frischwaren, die möglichst viele Sinne ansprechen soll.
[Bearbeiten] Kritik
Von den verwendeten Technologien wurden insbesondere die berührungsfreien Etiketten (so genannte RFID-Chips) kritisiert, da diese noch nach dem Kauf ausgelesen werden könnten. Die METRO Group reagierte mit Einem Terminal am Ausgang, dem so genannten De-Activator, der die Etiketten unbrauchbar macht, wenn der Kunde das möchte. Die Kritik der Datenschützer könnte jedoch angezweifelt werden, da man bis zu 30cm an den RFID-Chip herangehen müsste um ihn auslesen zu können, es sei denn, es würden große Leseantennen benutzt. (RFID-Chips mit großen Sendereichweiten werden hauptsächlich in der Produktion oder im Großhandel eingesetzt, z.B. auf Autokarosserien oder Paletten.) Ferner sind auf dem RFID-Tag lediglich produktbezogene Daten gespeichert.
Ein weiterer Kritikpunkt war der Wegfall von Arbeitsplätzen vor allem an den Kassen. Es zeigte sich jedoch, dass die Selbstbedienungskassen eher betreuungsintensiv sind und die technische Realisierung häufige manuelle Eingriffe erfordert.