Future Surface Combatant
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Das Future Surface Combatant (FSC) Programm ist ein Projekt der britischen Marine zur Entwicklung einer neuen Generation von Lenkwaffenfregatten. Sie sollten ursprünglich ab 2013 die Fregatten der Broadsword- und Duke-Klasse ersetzen. Das Programm wurde im März 2005 in seiner ursprünglichen Form abgebrochen und neu ausgerichtet wodurch sich die Indienststellung um mehrere Jahre verzögern wird.
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[Bearbeiten] Geschichte
[Bearbeiten] RV Triton
Das Programm wurde 1994 unter der Bezeichnung Future Escort Vessel ins Leben gerufen. Insgesamt sollten 20 neue Fregatten zur U-Boot-Bekämpfung (ASW) entwickelt werden. Im Rahmen der Strategic Defence Review erfolgte 1998 die Umbenennung in Future Surface Combatant. Gleichzeitig wurde entschieden, das Aufgabenspektrum der Fregatten deutlich zu vergrößern, da die Abwehr von U-Booten seit dem Ende des Kalten Krieges zunehmend an Bedeutung verlor.
Den Kern des Projektes bildete der Trimaran RV Triton, der im August 2000 in Dienst gestellt wurde. Mit ihm sollte erprobt werden, ob sich die Konstruktion eines Trimarans für den Einsatz als Kriegsschiff eignet. Höhepunkt der Testreihen an Bord des Schiffes war im September 2001 die erste Landung eines Hubschraubers auf einem Trimaran. Die Entwicklung einer Trimaran-Fregatte wurde damals als die bedeutendste Entwicklung im militärischen Schiffbau seit 100 Jahren bezeichnet. Alternativ wurde jedoch auch ein Konzept verfolgt, welches die Entwicklung einer Fregatte auf Basis der Zerstörer der Daring-Klasse vorsah. Der wesentliche Vorteil dieses Entwurfs waren deutlich geringere Entwicklungs- und Baukosten.
Ursprünglich war geplant, bereits im Jahr 2002 eine endgültige Entscheidung über den Bau der neuen Fregatten zu fällen, doch durch etliche Verzögerungen wurde der Termin auf 2005 verschoben. Am 7. März 2005 bestätigte das Verteidigungsministerium (MOD), dass man das Projekt in seiner bisherigen Form abgebrochen habe. Das innovative Trimaran-Konzept werde demzufolge nicht weiter verfolgt.
[Bearbeiten] Global Corvette
Nach dem Abbruch des ursprünglichen Konzeptes, stand anfangs ein Konzept eines Konsortiums britischer Werften unter Führung von BAE SYSTEMS und Vosper Thornycroft im Mittelpunkt, dass als Global Corvette bezeichnet wurde. Es sah vor bis zu 26 Korvetten zu bauen. Die Entwürfe für diese Korvetten reichten vom konventionellen Einrumpf-Design bis zu Trimaran-Konzepten. Die Tonnage sollte zwischen 1 500 und 3 000 Tonnen liegen. Die Kosten pro Schiff sollten, je nach Größe, zwischen 70 und 200 Millionen US-Dollar liegen und damit deutlich unter denen des ursprünglich geplanten Trimarans.
[Bearbeiten] Aufteilung des Programms
Bereits Ende 2005 teilte das MOD jedoch mit, dass man nun plane, die bisherigen Fregatten durch zwei unterschiedliche Schiffsklassen zu ersetzen, womit auch der Entwurf für die Global Corvette fallen gelassen wurde. Die Broadsword-Klasse sollte ab 2016 durch die Medium sized Vessel Derivative (MVD) ersetzt werden, die Duke-Klasse ab 2023 durch die Versatile Surface Combatant (VSC). Grundlage dieser Aufteilung war eine Studie der Royal Navy, wonach die Fregatten der Duke-Klasse mit entsprechenden Modernisierungen noch bis zum Ende der 2020er Jahre wirtschaftlich und effektiv eingesetzt werden können, während die Fregatten der Broadsword-Klasse bereits zwischen 2015 und 2020 aufgrund ihres Alters ausgemustert werden müssen.
[Bearbeiten] Medium sized Vessel Derivative (MVD)
Die MVD sollte ab 2016 die Broadsword-Klasse ersetzen, die zum Ende des nächsten Jahrzehnts aufgrund ihres Alters ausgemustert werden muss. Da in dieser Zeitspanne die Entwicklung einer völlig neuen Fregatte nach den Vorstellungen der Royal Navy nicht möglich ist, entschied man sich, auf einem existierenden Design aufzubauen. Das erste Konzept sieht eine verkürzte Version der Daring-Klasse vor. Hierbei sollte ein Teil der Luftabwehrraketen durch offensive Lenkwaffen ersetzt werden. Das zweite Konzept basierte auf dem Entwurf für die französisch-italienischen FREMM-Fregatten, die weitgehend den Anforderungen der Royal Navy entsprachen. Ein dritter Entwurf wurde im September 2005 von der Werft DML vorgestellt. Er sieht den Bau einer besonders schnellen, effizienten und multi-funktionalen Fregatte mit der Bezeichnung FC65 vor. Alle drei Konzepte sahen eine deutlich schwerere Bewaffnung als bei bisherigen Fregatten vor. So beinhalteten alle Entwürfe die Installation von Marschflugkörpern. Die Tonnage der Fregatten sollte zwischen 5 500 und 7 500 Tonnen liegen, womit sie ihre Vorgänger deutlich übertroffen hätten.
[Bearbeiten] Versatile Surface Combatant (VSC)
Da die Duke-Klasse mit entsprechenden Modernisierungsmaßnahmen noch etwa zehn Jahre länger im Einsatz bleiben kann als die Broadsword-Klasse, wurde entschieden sie durch eine völlig neue Konstruktion zu ersetzen. Da für diese Entwicklung mehr Zeit zur Verfügung stand als für die MVD war es nicht zwingend notwendig sie auf der Basis eines bereits existierenden Schiffstyps zu entwickeln. Dementsprechend befanden sich die Konzepte unmittelbar nach der Aufteilung des Programms noch in einem frühen Stadium. Hierzu gehörte das Seawraith Konzept der Werft Vosper Thornycroft, das ein mittelgroßes Stealthschiff vorsah. Der einzige Entwurf, der bereits konkretere Formen angenommen hatte, basierte allerdings erneut auf der Daring-Klasse. Das Konzept sah eine verlängerte Version der Zerstörer vor, die bei einer Tonnage von etwa 10 000 Tonnen über ein deutlich umfangreiches Spektrum an Lenkwaffen als die MVD verfügen sollte. Zusätzlich sollte der vergrößerte Entwurf Platz für Landungstruppen und ein größeres Hubschrauberdeck für bis zu drei Helikopter bieten. Dieser Entwurf wurde allgemein als Global Cruiser bezeichnet.
[Bearbeiten] Rückkehr zur Einklassenlösung
Im Oktober 2006 gelangten Informationen an die Öffentlichkeit, wonach des MOD von der Zweiklassenlösung abgerückt ist. Das MVD- und VSC-Programm sollen wieder verschmolzen werden. Ziel ist es nun, eine einheitliche Klasse von acht bis 16 Fregatten zu entwickeln, von denen die erste 2018 in Dienst gestellt werden soll. Hierbei sollen nun die Vorgaben für die VSC als Grundlage für die Konzepte dienen, die als Zwischenlösung angesehenen MVD-Konzepte sollen verworfen werden. Durch die Konzentration auf eine Schiffsklasse sollen die Entwicklung beschleunigt und Kosten eingespart werden. Eine konkrete Entscheidung über die Art und Anzahl der Schiffe soll nicht vor 2012 gefällt werden.
