Gatekeeper (Soziologie)
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Unter Gatekeeper (englisch: Torwächter) werden in der Soziologie Personen verstanden, die aufgrund von Fähigkeiten oder Positionen die Möglichkeit haben, die Mobilität von Menschen zu beeinflussen.
Die Gatekeeper-Studien gehen auf den Psychologen Kurt Lewin zurück, der ursprünglich Entscheidungsprozesse bezüglich der Verwendung von Lebensmitteln in Familien untersuchte.
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[Bearbeiten] Zur Problematik der Gatekeeper in der Bildungssoziologie
Gatekeeper im Bildungssystem befinden sich an Positionen, wo sie sogenannte Bildungsschwellen kontrollieren. Dies kann die Einschulung betreffen, Übergänge zu höheren Schulen, Hochschuleingangsgespräche und -tests und auch Stellenbesetzungen von Professuren (Passing). Im Bildungssystem spielt der sogenannte Uni-Bluff bzw. das symbolische Kapital der Studierenden eine Rolle für die Entscheidungsfindung der Gatekeeper.
Grundschullehrer beispielsweise erfüllen in Deutschland die Funktion des Gatekeeping, in dem sie mit ihren Schulformempfehlungen Schüler selektieren, teilweise auch aufgrund ihrer sozialen Herkunft.
[Bearbeiten] Zur Problematik der Gatekeeper in der Elitesoziologie
Gatekeeper in der Wirtschaft bestimmen Stellenbesetzungen durch Personalgespräche. Hierbei wurde festgestellt, dass in die Wirtschaftelite zum überwiegenden Teil Menschen rekrutiert werden, die in der entsprechenden Elite aufgewachsen sind. Diese Eliterekrutierung erfolgt durch Gatekeeper, die anhand ihrer sozial, von Kind auf eingeübten Kenntnis der Untertöne die Zugehörigkeit von Bewerbern zu einem ihnen selber entsprechenden sozialen Milieu erkennen und diese fördern.
[Bearbeiten] Zur Problematik der Gatekeeper in der Stadtsoziologie
In der Stadtsoziologie wird mit dem Begriff des Managerialism beschrieben, wie social gatekeeper, z.B. Makler oder Beamte der Wohnungsbehörden das sozialräumliche Gefüge einer Stadt erheblich mitprägen.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Literatur
[Bearbeiten] Bildungssoziologie
- Michael Vester: "Die selektive Bildungsexpansion. Die ständische Regulierung der Bildungschancen in Deutschland", in: Peter A. Berger, Heike Kahlert (Hrsg.): Institutionalisierte Ungleichheiten. Wie das Bildungswesen Chancen blockiert, Weinheim und München: Juventa Verlag 2005, ISBN 3-7799-1583-9
[Bearbeiten] Elitesoziologie
- Michael Hartmann (2002): Der Mythos von den Leistungseliten. Frankfurt a. M./New York ISBN 3593371510
[Bearbeiten] Stadtsoziologie
- Raymond E. Pahl: Whose city? and other essays on sociology and planning. Longman, London 1970, ISBN 0-582-12722-X