Geistliche Gemeindeerneuerung in der Evangelischen Kirche
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Die Geistliche Gemeinde-Erneuerung in der Evangelischen Kirche (GGE) ist die wichtigste charismatische geistliche Bewegung in der evangelischen Landeskirche Deutschlands. Sie stellt eine Seelsorge- und Gottesdienstbewegung dar, die freie Gottesdienste und Lobpreisgottesdienste durchführt, neue Lieder in die Gottesdienste einbringt, Heilungsgebet nach Jakobus 5, 13-16 unterstützt und durchführt sowie die Einrichtung von Glaubensgrundkursen und Alphakursen in Gemeinden fördert, unterstützt und durchführt.
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[Bearbeiten] Geschichte
Nach charismatischen Aufbrüchen in den 1950er und 1960er Jahren fand im Jahr 1963 in Enkenbach/Pfalz eine erste Tagung mit Arnold Bittlinger und Larry Christenson (USA) statt. Aus dem ersten Königssteiner Treffen, welches im Jahr 1965 stattfand entwickelte sich ein "Ökumenischer Kirchentag". 1968 wurde in Craheim ein ökumenisches Lebenszentrum für die Einheit der Christen gegründet. In den Jahren 1973 entsteht in der DDR eine ökumenische Kirchenwochenarbeit, 1974 konstituiert sich der Christusdienst Thüringen. 1976 werden die "Würzburger Leitlinien" verabschiedet, die das erklärte Ziel einer charismatisch erneuerten Kirche enthalten. Im gleichen Jahr werden unter Leitung von Pfarrer Dr. Dr. Paul Toaspern jährliche überkonfessionelle Sommertagungen in Berlin-Weißensee ins Leben gerufen. 1977 bildet sich unter Leitung von Pfarrer Gottfried Rebner der Borsdorfer Konvent, der sich später zum Arbeitskreis für Geistliche Gemeindeerneuerung in der DDR entwickelt.
1978 wird unter dem ersten Vorsitzenden Wolfram Kopfermann die Charismatische Gemeindeerneuerung in der Evangelischen Kirche (CHARGE) gegründet, ein Jahr später wird die GGE in der EKD ein eingetragener Verein und richtet seine Geschäftsstelle in Hamburg ein.
Nachdem Wolfram Kopfermann 1988 die Evangelische Kirche verließ, um die selbständige Anskar-Kirche zu gründen, wird Pfarrer Friedrich Aschoff erster Vorsitzender der GGE. 1991 wird die GGE der DDR mit der GGE West zu einem gemeinsamen Leitungskreis vereinigt, deren Vorsitz Friedrich Aschoff übernimmt, der von Wolfgang Breithaupt vertreten wird. 1991 wird gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Gemeinde-Aufbau (AGGA) in Nürnberg der erste Gemeinde-Kongreß durchgeführt, der von nun an jährlich stattfindet; in Friedrichshafen und Hannover finden erste Seelsorgekonferenzen statt.
1994 wird unter Leitung von Christoph von Abendroth die Tagungsstätte im Stift Obernkirchen bei Bückeburg in Dienst genommen. 1996 werden von der GGE die in England bewährten Alphakurse in Deutschland vorgestellt und werden bald erfolgreich. 1999 findet in Nürnberg Jesus 2000 als gemeinsamer Kongreß charismatischer Bewegungen in Deutschland statt.
2000 wird das Jugendnetzwerk jesusgeneration.de ins Leben gerufen. In Berlin findet mit ca. 50.000 der erste Jesus-Tag statt. 2002 beginnt die Herausgabe der gemeinsamen Zeitschrift mit JMEM Come.
Im Jahr 2004 übernimmt Dieter Keucher den Vorsitz der GGE, sein Vorgänger Friedrich Aschoff wird Ehrenvorsitzender.
[Bearbeiten] Struktur
Der Arbeitskreis für Geistliche Gemeinde-Erneuerung in der Evangelischen Kirche ist ein religiöser gemeinnütziger Verein, seine Organe sind der Vorstand und ein Leitungskreis. Dem Verein zugeordnet ist die Geschäftsstelle in Hamburg, deren Geschäftsführer seit 1987 Lorenz Reithmeier ist, sowie eine eigene Tagungsstätte im Stift Obernkirchen bei Bückeburg unter Leitung von Christoph von Abendroth. Die Arbeit in den einzelnen Landeskirchen wird von Regionalbüros koordiniert, in einigen EKD-Gliedkirchen (Westfalen, Württemberg, Thüringen) haben sich auch eigenständige Vereine etabliert. Erster Vorsitzender der GGE ist seit 2004 Pfarrer Dieter Keucher aus Chemnitz, Ehrenvorsitzender ist sein Vorgänger (erster Vorsitzender von 1988-2004) Pfarrer Friedrich Aschoff. Weitere Vorstandsmitglieder sind die Pfarrer Udo Schulte (Iserlohn), Peter Heß (Glauchau), Gerhard Brüning (Böhmenkirch), Brigitte Fietz (Berchtesgaden), Hans-Joachim Scholz (Staufenberg) und Frank Hirschmann (Kroppen).
[Bearbeiten] Literatur
- Friedrich Aschoff: Hinterher gesehen, 2004, ISBN 3-9808340-5-0