Georg Tintner
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Georg Tintner (* 22. Mai 1917 in Wien; † 2. Oktober 1999 in Halifax, Kanada) war ein österreichischer, seit 1946 neuseeländischer Dirigent jüdischer Abstammung.
Tintner studierte in Wien Musik, unter anderem bei Felix Weingartner und Joseph Marx, und wurde dort sowohl vom „Wiener Klang“ der Philharmoniker als auch von deren Repertoire geprägt, insbesondere durch die Wiederentdeckung und beginnende Pflege der Originalfassungen der Sinfonien Anton Bruckners. Nach dem „Anschluss“ musste er das Land verlassen und lebte einige Jahre zurückgezogen in Neuseeland. Ende der 1940er Jahre ging es dann mit seiner Karriere bergauf: Tintner wurde zum wahrscheinlich gefragtesten Spezialisten deutsch-österreichischer Musik der Romantik in den Ländern des Commonwealth - Neuseeland, Australien, Kanada, auch Schottland und Irland. Mit den dortigen Orchestern nahm er für Naxos eine glänzende und eigenwillige Gesamtaufnahme der Brucknerschen Sinfonie auf, wobei er diesen Ensembles die Prinzipien des Wiener Klanges (Bogenführung u. ä.) generell überhaupt erst beibringen musste, und dabei eine ähnliche Leistung vollbrachte wie Bruno Walter mit dem Columbia Symphony Orchestra. Seine Vorworte zu den verschiedenen Aufnahmen sind vom technischen und analytischen Standpunkt dementsprechend faszinierend.
Nach sechsjährigem Krebsleiden beging Tintner in Kanada, wo er seit 1987 lebte und dirigierte, durch Fenstersturz Selbstmord.
Personendaten | |
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NAME | Tintner, Georg |
KURZBESCHREIBUNG | österreichisch-neuseeländischer Dirigent. |
GEBURTSDATUM | 22. Mai 1917 |
GEBURTSORT | Wien |
STERBEDATUM | 2. Oktober1999 |
STERBEORT | Halifax (Neuschottland) |