Georg Wolff
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Georg Wolff (* 14. März 1914 in Wittenberge bei Potsdam) war SS-Hauptsturmführer.
Nach seiner Ausbildung zum Schriftleiter (Redakteur) bei der Tageszeitung Nordischer Kurier in Itzehoe absolvierte Wolff ein zeitungswissenschaftliches Studium beim SS-Professor Franz Alfred Six in Königsberg. 1938 avancierte er durch Vermittlung von Six zum hauptamtlichen Referenten beim SD-Leitabschnitt Königsberg, und zwar parallel zu seinem Studium. Der Führer des SD-Leitabschnittes Königsberg, SS-Sturmbannführer Kurt Gritschke, bescheinigte dem NSDAP-Mitglied Nr. 4.982494 „ausgezeichnete Leistungen“; Wolff sei, so die Gesamtbeurteilung, „in jeder Hinsicht Nationalsozialist“. [1] 1940 agierte Wolff im SS-Einsatzkommando unter SS-Standartenführer Walther Stahlecker in Norwegen, dann bis Kriegsende als Referatsleiter in der Abteilung III des SD beim Befehlshaber der Sicherheitspolizei in Oslo, wo er die „Meldungen aus Norwegen“ an das Reichssicherheitshauptamt betreute. SS-General Six förderte Wolff nach Kräften und empfahl per Rundschreiben vom 13. Februar 1942 an alle Referenten des Reichssicherheitshauptamts einen ausführlichen Wolff-Bericht über das „gegenwärtige Geschehen“ in Norwegen wegen der „objektiven Darstellung und vergleichenden Wertsetzung“. In dem Bericht, der auch an Reinhard Heydrich gelangte, analysiert Wolff, warum die „Vernichtung des Widerstandswillens des norwegischen Volkes“ nicht gelungen sei.[2]
Nach dem Krieg schrieb Wolff zusammen mit Horst Mahnke, mit dem er zusammen bei Six in Königsberg studiert hatte, 1950 beim Spiegel die Serie „Am Caffeehandel beteiligt“, bei der die beiden Autoren vor allem jüdische Displaced Persons (DPs) für den Kaffeeschmuggel verantwortlich machten. Ab 1952 wurde Wolff zunächst Ressortleiter „Internationales“ beim Nachrichtenmagazin Der Spiegel und dann spätestens ab 1960 bis zu seiner Pensionierung dessen stellvertretender Chefredakteur.
[Bearbeiten] Belegstellen
[Bearbeiten] Literatur
- Lutz Hachmeister: Ein deutsches Nachrichtenmagazin. Der frühe „Spiegel“ und sein NS-Personal. In: Ders./Friedemann Siering (Hrsg.): Die Herren Journalisten. Die Elite der deutschen Presse nach 1945. S. 87-120. Beck, München 2002, ISBN 3-406-47597-3
- Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. S. Fischer, Frankfurt am Main 2003, ISBN 3-10-039309-0
- Otto Köhler: Rudolf Augstein. Ein Leben für Deutschland. Droemer, München 2002, ISBN 3-426-27253-9
Personendaten | |
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NAME | Wolff, Georg |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher SS-Hauptsturmführer und Kriegsverbrecher |
GEBURTSDATUM | 14. März 1914 |
GEBURTSORT | Wittenberge bei Potsdam |