Gepatschferner
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Der Gepatschferner ist nach der Pasterze das zweitgrößte Gletschergebiet Österreichs. Der Name leitet sich vom romanischen „compaccio“ ab, was soviel bedeutet wie „karges Feld“.
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[Bearbeiten] Lage
Der Gepatschferner liegt südlich oberhalb des Kaunertals in den Ötztaler Alpen, ca. 1500 Höhenmeter über dem Talschluss. Sein Nährgebiet wird eingegrenzt im Nordwesten von der Weißseespitze (3526 m ü NN) und im Südosten von den drei Hintereisspitzen (ca. 3450 m). Dazwischen verlaufen die Langtauferer Eiswände, über die ein kleiner Teil des Gletschers nach Südwesten in einem mächtigen Eisbruch in den Langtauferer Ferner abfließt.
[Bearbeiten] Daten
Seine Fläche beträgt ca. 18 km². Der Hauptstrom bewegt sich zunächst auf ca. 6 km nördlich, dann auf 3 km in einer 90° Biegung nach Westen. Den Gletscherabfluss in ungefähr 2080 m Höhe bildet der Gepatschbach, der in einen Stausee, den Gepatschspeicher, mündet. Die maximale Mächtigkeit der Gletscherzunge betrug 1996 250 m.
[Bearbeiten] Gletscherstand und Rückgang durch den Klimawandel
Abgesehen von mittelalterlichen Vorstößen, hatte der Gepatschferner 1850 seinen Höchststand. Dieses Jahr markiert das Ende der sogenannten Kleinen Eiszeit. 1920, 22, 1977-88 gab es zwar kurzzeitig weitere Vorstöße zum Teil über 70 m, aber seit 1850 kann von einem allgemeinen Rückgang um 50 %, wie bei allen anderen Ostalpengletschern, gesprochen werden. Zurzeit geht man von einem durchschnittlichen jährlichen Schwund von mindestens 16 Metern aus. Heiße Sommer, wie der von 2003, beschleunigen diesen Vorgang.
[Bearbeiten] Umstrittene Nutzung als Skigebiet
Seit 2002 wird geplant, das bestehende Skigebiet Weißseeferner im Nordwesten des Gepatschferners entgegen des österreichischen Naturschutzgesetzes zu erweitern, um den Tourismus auch in Zeiten unsicherer Schneeverhältnisse in tiefer gelegenen Skigebieten aufrecht zu erhalten. Diese Planungen greifen massiv in die Gletscherlandschaft ein mit dem Bau von Straßen, Liften, Gebäuden, Ver- und Entsorgung und sonstiger Infrastruktur. Viele alpine Vereinigungen, besonders der Österreichische Alpenverein, sehen darin eine massive Zerstörung der Landschaft, und rufen zu Protesten auf.
[Bearbeiten] Karte
- Alpenvereinskarte Blatt 30/2, 1:25.000, Ötztaler Alpen, Weißkugel
[Bearbeiten] Weblinks
Koordinaten: 46° 50' N, 10° 45' O