Gesellenbruderschaft
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Der Ursprung der Gesellenbruderschaft, sind die Gotischen Bauhütten des Mittelalters. Diese Bauhütten hatten das Monopol auf das klerikale Bauwesen und waren nicht mit der Maurer und Steinhauerzunft verbunden, sondern eine eigenständige Organisation mit eigenen Statuten und eigener Gerichtsbarkeit. Ein Teil ihres Rituals war die "Bruderschaft", eine Rituelle Verbrüderung, die als Symbol des Zusammenhaltes, von zwei Gesellen stellvertretend für die ganze "Bauhütte" abgemacht wurde. Bei der Einverleibung der Bauhütten durch die Maurer und Steinmetzezunft im 16. Jahrhundert, nahmen die Bauhüttengesellen das Ritual der Bruderschaft mit in die Zünfte wo sie in den Gesellenverbindungen bis heute bestand hat. Ein guter Beleg hierfür sind die Gesellschaften der rechtschaffenen Fremden. Diese ältesten deutsche Handwerkerverbindungen mit belegbaren Dokumenten bis ins 17. Jahrhundert, sind noch immer nach den Berufsgruppen: holzverarbeitendes Gewerk (Zimmerleute, Schreiner usw.) und steinverarbeitendes Gewerk (Maurer, Steinmetze) getrennt. Während die rechtschaffen fremde Maurer und Steinmetze die Bruderschaft noch immer pflegen und sich darüber identifizieren, ist bei den rechtschaffen fremden Zimmerleuten eine solche unbekannt. Auch die ende 18hundert maßgeblich aus den r. frd. Maurern abgespaltete Gesellenverbindung der Rolandsbrüder und wohl auch die danach gegründeten Freiheitsbrüder, kennen das Ritual der "Bruderschaft". Dagegen ist sie, bei den aus frei umherziehenden, unorganisierten Gesellen entstandene Gesellenverbindung der Vogtländer und bei den gerade entstehenden Freireisenden, unbekannt. Ob die Gesellenbruderschaft bei Lokalen Gesellenverbindungen wie den Gewandhausgesellen oder der Bruderschaft zur Rose bekannt ist, ist fraglich und eher unwahrscheinlich.
Gesellenverbindungen gab und gibt es in vielen Ländern. Sie haben nicht nur unter Gesellen eine lange Tradition. Neben dem Klerus sind sie die ältesten in Europa bestehende Organisationen die den Gedanken der Bruderschaft als Ritual bis in die heutige Zeit pflegen
Nach einer Flaute ende der 60er bis anfang der 80er jahre im letzten Jahrhundert, lebte die Tradition der Gesellenverbindungen in den Schächten wieder auf. In England heisen die Gesellenverbindungen Journeyman oder Yeoman Guild, in Frankreich Compagnonnages, es ist sehr wahrscheinlich das die alten Compagnonnages ein der Bruderschaft adäquates Ritual kennen.
- Siehe auch: Confederation Compagnonnages Européens rechtschaffen fremde Maurer Schacht | Fremder Freiheitsschacht | Rolandschacht | Wanderjahre | Halloren.
- Weitere Beispiele in Frankreich: Les Compagnons du Devoir, Les Compagnons du Tour de France.
[Bearbeiten] Literatur und Film
- Die Bauhütten des Deutschen Mittelalters, Dr. Ferdinand Janner, erschienen 1876 im Verlag von E. A. Seemann
- Reinhold Reith, Andreas Grießinger, Petra Eggers: "Streikbewegungen deutscher Handwerksgesellen im 18. Jahrhundert : Materialien zur Sozial- und Wirtschaftsgeschichte des städtischen Handwerks 1700 - 1806", Göttingen, 1992, Schwartz
[Bearbeiten] Weblinks
- [1]
- http://www.blankenburg.de/pages/german/tour/herberg.html - Mehr über das Schachtwesen und die Walz kann man im Blankenburger Herbergsmuseum erfahren.
- Die Welt auf der Walz entdecken Bericht der Zimmerei Schäfer über einen ihrer Gesellen
- Aufnahmezeremoniell in die Gesellenbruderschaft des Druckergewerbes
- Museum der Gesellenbruderschaften in Tours, Frankreich (französisch)
- Museum der Gesellenbruderschaften in Romanèche Thorins, Frankreich (französisch)