Gournia
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Gournia (griechisch Γουρνιά) ist eine kleine antike Hafenstadt aus minoischer Zeit an der Nord-Küste Kretas, etwa 20 km östlich von Ágios Nikólaos. Der minoische Name der Siedlung ist unbekannt. Der Name Gournia (griechisch = „Tränke“) beruht auf den in einigen Häusern zu findenden Viehtränken, die in den Boden eingelassen sind. Am Hügel von Gournia fließt kein Bach.
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[Bearbeiten] Archäologische Stätte
Gournia wurde vermutlich in der jüngeren Palastzeit (17. bis 15. Jahrhundert v. Chr.), nach anderen Quellen um 2700 v. Chr. von den Minoern gegründet. Die Siedlung gruppiert sich um ein „Herrenhaus“ mit einem weiten Hof. Drei Straßen, die über Treppen von der Anhöhe hinablaufen und eine Ringstraße sind gut erkennbar. Einzelne, abgrenzbare Viertel lassen sich als Wohn- oder Werkstattviertel oder als Bereich des „Fürstenhofs“ identifizieren. Dieser liegt an einem Zentralplatz, der von Resten einer Treppenanlage abgegrenzt wird, bei der wieder zwei Stufenreihen im rechten Winkel aufeinander treffen. Es ist anzunehmen, dass diese Treppenanlage kultische Bedeutung gehabt hat. Hohlräume und Einlassungen an den Wänden der Gebäude zeugen von Fachwerkbauweise zum Schutz gegen Erdbeben. Vermutlich gliederten kleine Sprossenfenster die Fachwerkfassade. Einige Häuser dürften mehrgeschossig gewesen sein, so dass zu ebener Erde Platz für Vorräte und Vieh war, während die Bewohner darüber lebten.
[Bearbeiten] Zerstörungen
Um 1450 v. Chr. wurde Gournia, wie die minoischen Palastanlagen auch, zerstört. Ob die Stadt einer Flutwelle in Folge des Vulkanausbruchs von Thera/Santorin oder einem Erdbeben zum Opfer fiel, ist unbekannt. Die Grundmauern der Häuser sind bis Hüfthöhe erhalten. Aber es finden sich noch geringe Spuren anschließender minoischer und mykenischer Besiedlung. Um 1200 v. Chr. wird Gournia endgültig zerstört und aufgegeben.
[Bearbeiten] Entdeckungsgeschichte
Die amerikanische Archäologin Harriet Boyd-Hawes entdeckte mit einer Forschungsgruppe der Pennsylvania-Universität 1901 auf einer kleinen Anhöhe an der Küstenstrasse nach Sitia die Reste Gournias. Sie verzichtete auf eine Rekonstruktion, wie sie etwa Evans in Knossos unternommen hat.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
- Gournia - Informationsseite des griechischen Kulturministeriums
Koordinaten: 35.10921 N, 25.79249 O