Grünkern
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Grünkern ist das unreif geerntete Korn des Dinkels, einer Weizenart. Durch anschließendes Trocknen oder Darren, traditionell über einem Buchenfeuer, wird der Grünkern haltbar und erhält sein typisches Aroma.
Grünkern ist nach verschiedenen Berichten vor mehreren hundert Jahren in Süddeutschland erstmals hergestellt worden. Die erste urkundliche Erwähnung des Grünkerns stammt aus dem Jahre 1660, und zwar aus einer Kellereirechnung des Klosters Amorbach.
Als „Heimat des Grünkerns“ bezeichnet man einen Landstrich in Nordbaden: das Bauland. Als Reaktion auf Schlechtwetterperioden im Herbst, welche die Ernte vernichteten, wurde der Dinkel vor der Reife geerntet; da die getrockneten Kerne, mit Wasser gekocht, wohlschmeckend waren, entwickelte sich die Tradition, einen Teil des Dinkels als grünes Korn zu ernten.
Das Eiweiß des Grünkerns wird durch das Darren beschädigt, somit ist das daraus hergestellte Mehl nicht mehr backfähig. Daher wird Grünkern heute in Suppen und Bratlingen verwendet (siehe Energiebällchen).