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Grafen von Platen - Wikipedia

Grafen von Platen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Die Grafen von Platen waren ein altes pommersches Grafengeschlecht, das schon 1308 in Urkunden erwähnt und 1630 in den deutschen Reichsfreiherrenstand erhoben wurde.

Die ältere Linie ist in Schweden reichssässig. Es gibt auch einen dänischen Zweig. Die jüngere Linie nennt sich Platen zu Hallermund und führt seit 1829 das Prädikat Erlaucht. Zu ihnen zählen:

[Bearbeiten] Auf Rügen

  • Granza von Platen erbaute um 1170 das heutige Gutshaus Granskevitz (in Schaprode) auf Rügen als Stammburg der Familie von Platen. Im 19. Jahrhundert ging es in den Besitz der Familie von Berg über. [1] Der heute am Ortseingang von Schaprode befindliche Denkstein von 1368, "Mordwange" genannt, soll vermutlich zum Gedenken an den hier erschlagenen Knappen Reimar oder Reinwart von Platen und seine Söhne erinnern, die aus unbekannten Gründen erschlagen wurden.
  • Georg von Platen erbaute das 1486 erwähnte Herrenhaus Venz (in Trent (Rügen)). [2] Nach 1608 erbaute die Familie das Herrenhaus Zubzow (in Trent (Rügen)). [3] Um 1800 erbauen sie das Gutshaus Silenz (in Kluis). [4] In der 2. Hälfte des 19. Jh. erbaut die Familie den Poggenhof in Schaprode auf Rügen. [5] Das Gutshaus Reischvitz (in Parchtitz) besaß die Familie von Platen in der Zeit 1783 bis 1945 und wieder seit ab 1992. Nach der Wende sind Bogislav und Margarethe von Platen aus dem Westen zurückgekehrt und haben ihr Familiengut zurückgekauft. [6]

[Bearbeiten] Anderswo

  • Freiherr Franz-Ernst von Platen (* 1631; † 1709) war später Reichsgraf von Platen-Hallermund. Mit ihm kam das auf Granskevitz ansässige rügensche Geschlecht ins Land und die Dienste des Hauses Braunschweig-Lüneburg.
    • Ernst August von Platen-Hallermund (* 1674; † 1726), verheiratet mit Sophia Caroline Eva Antoinette von Uffeln (* 1669)
      • Georg Ludwig Platen-Hallermund (* 1703); studierte in Halle/Saale, wurde Oberst über ein Regiment zu Pferde in kurfürstlich-hannoverschen Diensten, zugleich General-Erbpostmeister und Kammerherr und nahm als Generalleutnant seinen Abschied. 1736 verkaufte er das Erb-Postmeisteramt an Welfenkönig Georg August von Hannover. Für den Erlös erwarb er 1739 und 1740 die holsteinischen Güter Futterkamp, Weissenhaus, Putlos und Barden. Daneben besaß er noch die Herrschaften Stöcken und Linden bei Hannover. Er heiratete: oo 1. Friederike Baronesse de Lorraine gen. Beauvernois und oo 2. Sabine Hedwig von Steuben (* 1715; Tochter von: Christoph Liborius von Steuben (1668 bis 1738; Herr auf Schnaditz) und Sabina von Geusau (1681 bis 1761)) Mit Letzterer hatte er vier Töchter und acht Söhne:
        • Reichsgraf Ernst Franz von Platen-Hallermund (* 7. November 1739 bei Hannover; 17. Februar 1818) war kurpfälzischer Geheimrat und braunschweigisch-lüneburgischer General-Erbpostmeister zu Linden und betrieb daneben astronomische Studien. Nach dem früheren Tode seines Bruders wurde der Zweitgeborene Ernst Franz, Herr auf Schloss Weissenhaus [7], Alleinerbe der Platenschen Besitzungen. Ernst Franz heiratete Friederike Luise (Philippine) Baroness von Münster (1757 bis 1818) Sie hatten die Tochter: (Sabine Louise) Juliane Gräfin von Platen-Hallermund (10. März 1780 bis 1826), vermählt mit Ferdinand von Malortie (1771 bis 1847) Friederike Luise Gräfin von Platen-Hallermund, geb. von Münster Tochter: Elise Friderike von Malort.
  • General Hans Friederich von Platen († 17. Mai 1743) stammte von Rügen und war Kavallerist.
    • Dubislaw Friedrich von Platen (* 23. August 1714) war Sohn des Hans Friederich und ebenfalls preußischer General der Kavallerie.
    • Leopold Johann von Platen war sein jüngerer Bruder und Chef des Dragonerregiments Jung-Platen
    • Erasmus von Platen, Feldoberst unter Gustav Adolf, von Ferdinand III. in den Freiherrenstand erhoben oo Margaretha Katharina von Alvensleben (älteste Tochter des Gebhard von Alvensleben († 1631), Herr auf Erxleben)
  • August Graf von Platen (* 1796 in Ansbach) als Sohn des preußischen Oberforstmeisters.
  • Bernhard Ludwig von Platen († 1774); Offizier und dann als Kolonist der erste wolgadeutsche Dichter.
  • Graf Adolf Ludwig Karl von Platen zu Hallermund (* 10. Dezember 1814) er lebte in Holstein und war seit Juli 1855 auswärtiger Minister Georgs V. von Hannover. Noch im Mai 1866 sprach er sich für die Notwendigkeit einer hannöverschen Neutralität aus, wandte sich dann aber Österreich zu und lehnte am 15. Juni das preußische Ultimatum ab. Er begleitete Georg V. nach Hietzing und stand seitdem im Mittelpunkt der von dort aus betriebenen antipreußischen Agitation. Hauptsächlich in der Angelegenheit der Welfenlegion hatte sich Platen so kompromittiert, dass ihm seitens der preußischen Regierung der Prozess wegen Hochverrats gemacht wurde und seine Verurteilung in contumaciam erfolgte.
  • Graf Julius von Platen (* 26. Dezember 1816) war sein jüngerer Bruder. Oberstleutnant a. D. und zu königlich hannöverschen Zeiten königlicher Oberschenk sowie Generalintendant des Hoftheaters und Hoforchesters, wurde am 1. März 1867 Intendant des Hoftheaters und der königlichen Kapelle in Dresden. [8]
  • Gottlieb Wilhelm Christian von Platen; der tolle Platen (* 15. April 1765 auf dem Gut Krimvitz (Putbus) auf Rügen); 1807 als Rittmeister im Dragonerregiment von Auer erwarb er bei einem Angriff auf französische Kürassiere in der Schlacht von Heilsberg den Orden pour le merite. 1810 wurde er wegen eines Duells zu den Lithauischen Dragonern versetzt, wo er noch als Major den [9]
  • Freiherr Philipp bzw. Filip Julius Bernhard von Platen (* 14. März 1732 auf Gut Dornhof bei Schaprode; † 23. April 1805) [10] [11] Governors-general of Swedish Pomerania ∞ Regina Juliana von Ysedom
    • Admiral Graf Baltzar Bogislaus von Platen (* 29. Mai 1766 auf Gut Dornhof) betrieb nach seinem Militärdienst am Vänersee in der Nähe der schwedischen Westküste einen landwirtschaftlichen Musterbetrieb. Er veranlasste den Bau des Göta-Kanals von diesem See bis nach Söderköping an der Ostsee. Dieser Kanal quer durch Schweden sollte den Weg der Schiffe durch den Öresund vermeiden und damit den Sundzoll an Dänemark ersparen. Als der Kanal am 26. September 1832 eröffnet wurde, wurde jedoch schon bald die Eisenbahn eingeführt.
  • Graf und Edler Herr Georg Wilhelm Friedrich von Platen Hallermund (* 8. November 1785 in Linden; † 13. Januar 1873 in Weißenhaus) ∞ am 7 Nov 1809 in Linden die Gräfin Julia Marianne Charlotte von Hardenberg (* 22. Oktober 1788 in Celle; † 18. August 1833 in Weißenhaus) Nach Julias Tod ließ er ihr auf Gut Weißenhaus von Laves ein neugotisches, gusseisernes Denkmal errichten [12].
    • Karl Ernst Felix von Platen-Hallermund (* 3. August 1810 in Marseille; † 9. November 1887)
      • Admiral Graf Oskar Rudolf Karl Marius von Platen-Hallermund (* 18. März 1865 in Sehlendorf (Blekendorf); † 14. April 1957 in Weißenhaus (Wangels) war der letzte Hofmarschall von Kaiser Wilhelm II.. Er heiratete: ∞ 1. am 11. Januar 1904 in Kreppelhof Gräfin Armgard zu Stolberg-Wernigerode (* 1. Juni 1877 in Kreppelhof; † 18. Februar 1912 in Berlin; Tochter des Udo zu Stolberg-Wernigerode); ∞ 2. am 9. Februar 1915 oder 1922 in Wildenfels die Gräfin Sophie zu Solms-Wildenfels (* 9. Februar 1877 in Wildenfels; † 4. Dezember 1956 Lübbenau, Spreewald; Tochter des Friedrich Magnus IV.)

1418 fiel das Gut Rheinsberg in den Besitz der Familie von Platen. Medeyo von Platen verpfändete urkundlich 1418 zwei Anteile an dem Hause, der Stadt und dem Lande Rheinsberg an Claus Lüderitz, Achim von Arnim und 1444 den Rest an Hans von Restorf. 1424 ist Achim Platen der Inhaber der Herrschaft Rheinsberg. Nach dem Tod von Joachim von Platen im Jahr 1464 heiratete seine Tochter Anna von Platen den Berend von Bredow, der im folgenden Jahr von den Grafen Johann und Jacob von Lindow mit dem Hause, der Stadt und dem Lande Rheinsberg belehnt wurde.

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