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Putbus

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Wappen Deutschlandkarte
Wappen von Putbus
Putbus
Deutschlandkarte, Position von Putbus hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
Landkreis: Rügen
Koordinaten: Koordinaten: 54° 20′ N, 13° 29′ O54° 20′ N, 13° 29′ O
Höhe: 50 m ü. NN
Fläche: 66,60 km²
Einwohner: 4782 (30. Juni 2006)
Bevölkerungsdichte: 72 Einwohner je km²
Postleitzahl: 18581
Vorwahl: 038301
Kfz-Kennzeichen: RÜG
Gemeindeschlüssel: 13 0 61 028
Adresse der
Stadtverwaltung:
Markt 8
18581 Putbus
Webpräsenz:
Bürgermeister: Harald Burwitz
Lage der Stadt Putbus im Landkreis Rügen
Lage der Stadt Putbus im Landkreis Rügen

Putbus ist eine Stadt im Landkreis Rügen in Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland): die jüngste Stadt auf Rügen, jedoch das älteste Inselbad. Der kunstsinnige Wilhelm Malte I., Fürst zu Putbus ließ ab 1810 seinen Heimatort wesentlich ausbauen und legte ihn so an, dass er stilistisch zu Schloss und Park passte. Der Charakter des klassizistischen Stadtkerns mit seinen strahlend weißen Häusern und den prächtigen Rosenstöcken geht auf Verordnungen des Fürsten zurück und brachte der Stadt die Beinamen Weiße Stadt und Rosenstadt ein. Der Name Putbus geht auf die slawische Bezeichnung epod boz (hinter dem Holunderbusch) zurück.

Inhaltsverzeichnis

Schloss Putbus um 1900
Schloss Putbus um 1900


[Bearbeiten] Geographie

Die Stadt Putbus liegt acht Kilometer südlich der Kreisstadt Bergen auf Rügen im Biosphärenreservat Südost-Rügen. Das Gelände um Putbus ist leicht hügelig, an der Küstenlinie des Rügischen Bodden wechseln sich Flachküste und Böschungen ab. Der Stadtteil und Badeort Lauterbach hat 500 Einwohner, liegt direkt am Bodden und hat einen Fischerei- und Seglerhafen. Wilhelm Malte I. ließ hier das erste Seebad auf Rügen errichten. Zu Putbus gehört auch die 2,5 Kilometer vor dem Hafen gelegene Insel Vilm.

[Bearbeiten] Ortsteile

  • Altkamp
  • Darssband
  • Dolgemost
  • Dumgenevitz
  • Freetz
  • Glowitz
  • Groß Stresow
  • Güstelitz
  • Insel Vilm
  • Kasnevitz
  • Ketelshagen
  • Krakvitz
  • Krimvitz
  • Lauterbach
  • Lonvitz
  • Muglitz
  • Nadelitz
  • Neuendorf
  • Neukamp
  • Pastitz
  • Posewald
  • Strachtitz
  • Vilmnitz
  • Wreechen

[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten und touristische Attraktionen

[Bearbeiten] Park

Kastanienallee im Stadtpark von Putbus
Kastanienallee im Stadtpark von Putbus
Statue des Gründers, Fürst Wilhelm Malte I.
Statue des Gründers, Fürst Wilhelm Malte I.
Theater von Putbus
Theater von Putbus

Der Park wurde 1804 von Wilhelm Malte I. im Stil eines englischen Landschaftsparks angelegt. Er bietet zahlreiche schöne Ausblicke auf die Boddenlandschaft. Erhalten sind auch noch die Orangerie, ein Mausoleum, die Parkkirche sowie das Affen- und das Vogelhaus. Das Schloss Putbus, das einst vom Park umgeben war, wurde in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts abgerissen. Daneben bietet der Park jedoch auch viele dendrologische Besonderheiten wie Riesen- und Urwelt-Mammutbäume, Zedern, gelbblühende Rosskastanien und Tulpenbäume. Dem Schlosspark angegliedert ist ein Wildgehege, in dem Rotwild und Damwild leben.

[Bearbeiten] Theater

Das ehemalige Residenztheater im klassizistischen Stil liegt gegenüber dem Park. Es wurde von 1819 bis 1821 wahrscheinlich unter der Leitung des fürstlichen Baumeisters W. Steinbach erbaut. 1826 fand ein Umbau unter der Leitung des Schinkelschülers Johann Gottlieb Steinmeyer statt, bei dem die Giebel über die Schmalseiten des Gebäudes und über den Portikus angebaut wurden. Es wurde von 1992 bis 1998 sorgfältig restauriert und ist eines der dominantesten Gebäude im Stadtbild. Das Theater wurde in seiner Geschichte meist nur als Sommertheater genutzt. Ein eigenes Ensemble besaß Putbus nur von 1952 bis 1968. Heute finden in dem Haus mit 244 Sitzplätzen nur noch Gastspiele statt, und jedes Jahr im Mai locken die Putbus-Festspiele Besucher aus ganz Deutschland hierher.

[Bearbeiten] Ehemaliges Pädagogium zu Putbus

Das größte Haus am Circus ist das ehemalige Pädagogium zu Putbus. Es war Fürst Malte zu Putbus, der seinem Fürstensitz eine höhere Lehranstalt geben wollte mit dem Ziel, die Bildung und Erziehung seiner Landeskinder zu fördern. So ließ er das Haus am Circus 16 im Jahre 1833 erbauen. Das Fürstliche Pädagogium zu Putbus wurde mit einem Internat, Mensa und Turnhalle errichtet. Im Jahr 1836 übergab er es an den Preußischen Staat als Pädagogium Regium (Königliches Pädagogium). Bis zum 2. Weltkrieg war das Pädagogium nach der Universität Greifswald die wichtigste Bildungseinrichtung Vorpommerns. 1941 bis 1945 wurde das Gebäude als NPEA (Nationalpolitische Erziehungsanstalt) Rügen genutzt. Von 1946 bis 1975 wurden in Putbus Lehrer ausgebildet. Zeitweise befanden sich 200 Studenten in der Ausbildung. Von 1975 bis 1994 wurden in den Gebäuden schwerhörige Kinder unterrichtet. Im Jahre 1994 übernahm der Stiftungsverbund für mehrfachbehinderte Gehörlose, Schwerhörige und Taubblinde e.V. die Einrichtung. Seit dem Jahre 2000 steht dieses ehrwürdige Gebäude teilweise leer und ist dem Verfall preisgegeben, da das Sonderpädagogische Zentrum für Mehrfachbehinderte Hörgeschädigte einen neuen Gebäudekomplex in Putbus beziehen wird. Putbuser Gewerbetreibende, die die gegenwärtige Situation der Region mit großer Sorge sehen, insbesondere durch die Abwanderung von Jugendlichen und die hohe Arbeitslosigkeit, haben die Visionen des Fürsten Malte wiederbelebt. So ist seit 2002 das Pädagogium am Circus eine Schule, das IT-College Putbus, für zukünftige Computerspezialisten, Softwareentwickler und Programmierer.

[Bearbeiten] Circus

Der Circus von Putbus ist ein Kreisel, den Wilhelm Malte I. bei der Ortsgründung anlegen ließ. Um ihn herum stehen klassizistische Häuser, die zwar erhalten, aber zum Teil noch nicht saniert sind.

[Bearbeiten] August-Bebel-Straße

In der August-Bebel-Straße sind noch zahlreiche eingeschossige Handwerkerhäuser aus der Zeit der Stadtgründung zu bewundern.

[Bearbeiten] Schmalspurbahn

Putbus ist Ausgangspunkt der Schmalspurbahn Rasender Roland (Spurweite: 750 Millimeter) vom Ortsteil Lauterbach über Binz nach Göhren. Diese Bahn dient heute als Museumsbahn dem Tourismus. Es werden Dampflokomotiven der Baureihen 99.48 (Baujahr: 1938) und 99.78 (Baujahr: 1953) eingesetzt. Erst 1999 wurde die Bahn bis nach Lauterbach (Mole) verlängert. Hierzu wurde die Normalspur-Eisenbahnstrecke Bergen–Lauterbach (Mole) im Abschnitt zwischen Putbus und Lauterbach um eine weitere Schiene zu einer interessanten Dreischienen-Gleisanlage erweitert.

[Bearbeiten] Sendeanlage

In der Nähe von Putbus befindet sich eine Sendeanlage für Mittelwelle. Diese Anlage diente zu DDR-Zeiten zur Verbreitung des Programms der Ferienwelle. Heute wird dort ein Programm im DRM-Modus gesendet. Als Antenne des 4 Kilowatt starken Senders dient ein 51 Meter hoher, gegen Erde isolierter, abgespannter Stahlfachwerkmast.

[Bearbeiten] Wappen

Blasonierung: „Geteilt; oben in Rot, zwischen einem zwölfendigen Hirschgeweih mit Grind, ein silberner Schild, darin ein goldbewehrter roter Greifenkopf; unten geschacht von Schwarz und Gold.“

[Bearbeiten] Städtepartnerschaften

Putbus unterhält Städtepartnerschaften zu folgenden Orten:

[Bearbeiten] Persönlichkeiten

[Bearbeiten] Literatur

[Bearbeiten] Weblinks

commons:Hauptseite
Commons
Commons: Putbus – Bilder, Videos und/oder Audiodateien
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