Great-Man-Made-River-Projekt
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Great-Man-Made-River Projekt (auch GMMRP oder GMMR) ist ein Prestige-Projekt in Libyen zur besseren Wasserversorgung der Bevölkerung und der Landwirtschaft.
Als größtes Trinkwasser-Pipeline-Projekt weltweit steht gegenwärtig - 2006 - das Great-Man-Made-River-Projekt (GMMRP) in Libyen vor dem Abschluss. In übermannsgroßen Rohren wird fossiles Grundwasser aus unterirdischen Seen (Kufra-Becken, Sirt-Becken, Murzuk-Becken, Hamadah-Becken und Jufrah-Becken) der Wüste Sahara in Richtung der libyschen Küste geleitet und versorgt bereits seit einigen Jahren die beiden Großstädte Tripolis (seit 1996) und Benghasi sowie die gesamte Küstenregion mit Wasser. Die Pipeline verläuft parallel zu großen Teilen der Küste Libyens und transportiert täglich mehr als 6 Mio. m³ Trinkwasser. Die Wasser- und damit Lebensqualität hat sich seitdem dort erheblich verbessert.
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[Bearbeiten] Geschichte
Seit 1984 wurden in der Wüste Sahara Bewässerungssysteme installiert. Diese pumpen Wasser aus unterirdischen Reservoirs, die noch aus der letzten Eiszeit stammen. Entdeckt wurden diese Wasserreserven bei Ölbohrungen in den 1950er Jahren. Das Ziel dieses Projektes ist es, die Bevölkerung und die Landwirtschaft in den Küstengebieten und in Nähe zu den Pipelines mit Wasser zu versorgen. Des weiteren werden Teile der Wüste fruchtbar gemacht, sodass unterschiedliche Plantagen (z.B. Dattelpalmen) in der Wüste entstehen, die mit Hilfe des GMMR-Projektes bewässert werden. Ein weiteres Ziel ist es, die Landwirtschaft so weit auszuweiten, dass auch ein Export von Anbauprodukten möglich ist.
[Bearbeiten] Auswirkungen
Vor dem Infrastrukturprojekt war das Leitungswasser der Küstenregion mit einem erheblichen, teilweise krankmachenden Salzgehalt belastet. Neben der Verbesserung der Trinkwasserqualität ist beabsichtigt, mit dem Wasser Libyen zu einem Agrarexportland auszubauen. Befürchtete – und teilweise eingetretene – Auswirkungen sind die Absenkung des Grundwasserspiegels. Obwohl das Eiszeitwasser mehr als 300 Meter unterhalb der Erdoberfläche liegt, ist nicht klar ob – wie teilweise geschehe – großflächig der in 10 bis 60 Meter Tiefe liegende Grundwasserspiegel beeinflusst wird.
[Bearbeiten] Produktion der Pipeline
Obwohl in der Anfangsphase von ausländischen Ingenieuren mitinitiert (Südkoreaner baute Fabriken, Deutsche entwickelten das System -- Know-How- Austausch), befindet sich heute das gesamte, weltweit größte Projekt seiner Art in rein libyschen Händen. Libyen sieht dieses Projekt als Infrastruktur- und Bildungsfaktor und deshalb wird die modernste Technik nicht verrotten, wie es oft in Schwellenländern geschieht. Die Pumpen sind spezielle Tauchpumpen, die in einem dicken Rohr, welches am Ende 2 Schlitze hat, um besser in den Sandstein einzudringen. Gepumpt wird in 150-450m Tiefe.
Von Kritikern wird das Projekt als Denkmal des libyschen Staatschefs Muammar al-Gaddafi gesehen.
Die Rohrsegmente aus Stahlbeton werden in zwei libyischen Fabriken in Brega und Sarir hergestellt; der dazu notwendige Edelstahl wird importiert. Der Kern der Rohre besteht aus Edelstahl, ummantelt von einer Betonschicht(Innenschicht), in welche ein 9 km langes verdrilltes Drahtseil den gewaltigen Wasserdruck (bis 60bar) bändigt. Darum kommt nich eine Betonschicht- die Außenschicht. Allein die östliche Pipeline ist 1855 km lang- die Baukosten sind also immens. In der Anfangsphase kam es zu Rohrbrüchen, die bis heute zu einem Rechtsstreit mit der damals für die Verdrillung verantwortlichen Firma Brazilian National Oil Company eskalierten. Die Rohrbrüche hatten auch eine positive Seite: Wo ein Rohrbruch satt fand, ist die Wüste ergrünt durch kleine Wäldchen.
Doch anfangs wurden auch Schäden an der Pipeline verhindert, da man herausgefunden hatte, dass das Eiszeit-Wasser große Mengen an Eisen, Mangan und Kohlenstoffdioxid enthielt, die dem Beton der Pipeline große Schäden hätten zurichten können. Also baute man zuerst Filtermaschinen (Aufbereitungsanlagen) an jede Pumpe, um das Wasser vor dem Eintritt in die Pipeline zu säubern. Dadurch kann nicht die max. Fördermenge erreicht werden.
[Bearbeiten] Die Zentralsteuerung
In einer Zentrale unter Verantwortung der Great Man-Made River Authority (GMMRA) wird das landesweite Pipeline-Netz überwacht. Dabei ist - technisch anspruchsvoll - beabsichtigt, alle von Sensoren gelieferten Daten nicht nur auszuwerten, sondern auch jedes Ventil, jede Maschine und sämtliche Gerätschaften zentral steuern zu können. Alternativ - z. B. bei Stromnetzausfällen - können aber auch lokal Eingriffe vorgenommen werden. Das Great-Man-Made-River-Projekt ist ein Projekt indem man versucht eine Pipline in der Wüste zu bauen die alle Großstädte mir Wasser versorgt . Doch wie lange die Wasserreserven reichen ist strittig. Optimisten sprechen von bis zu 250 Jahre, internationale Experten dagegen von 30-50 Jahren bei max. Fördermenge.
[Bearbeiten] Beteiligte Firmen
(Auswahl)
- Frankenthal KSB AG
- Nippon Koei / Halcrow consortium
[Bearbeiten] Siehe auch
- The Man Made River, Libya
- Great Manmade River Project Info
- Great Man-Made River Authority
- Google Maps GMMR Farms
- Google Maps EJH
- Google Maps NEJH
[Bearbeiten] Weblinks
Koordinaten: 25° 27' 20" N, 21° 36' 3" O Kufra-Quellgebiet