Große Aue
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Die Große Aue (im Oberlauf Mühlbach genannt) ist ein südwestlicher bzw. linker Nebenfluss der Weser im nördlichen Nordrhein-Westfalen und im Mittelteil von Niedersachsen (Deutschland).
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[Bearbeiten] Verlauf
Die Große Aue entspringt als Mühlbach in Nordrhein-Westfalen im Mittelteil des Wiehengebirges, das vom Naturpark Nördlicher Teutoburger Wald-Wiehengebirge eingenommen wird. Von ihrer Quelle, die sich bei Rödinghausen befindet, fließt sie nach Holzhausen (ein östlicher Ortsteil von Preußisch Oldendorf), von wo an das Fließgewässer Große Aue heißt. In Holzhausen treibt sie die "Guts-Wassermühle Hudenbeck" an. Als teils naturnaher, teils befestigter Fluss schneidet sie sich tief ins Gelände ein und hat ein deutliches Gefälle. Als Große Aue verläuft sie westlich vorbei an Espelkamp, wo der Fluss zum Großen Auesee aufgestaut wird, und Rahden in Richtung Norden bis nach Preußisch Ströhen (nördlichster Stadtteil von Rahden), wonach sie die Grenze zu Niedersachsen kreuzt. Über Wagenfeld-Ströhen verläuft die Große Aue nach Barenburg. In dieser Gegend wendet sie sich allmählich nach Osten und erreicht Steyerberg, wo sie nach Nordosten abknickt. Vorbei an Led fließend gelangt ihr Wasser nach Binnen, das sich 6 km südlich von Nienburg befindet, um nordöstlich bzw. knapp unterhalb der Ortschaft von Südwesten kommend in die Weser zu münden. Sie erreicht insgesamt eine Fließlänge von knapp 85 km.
[Bearbeiten] Renaturierung
Nachdem in den Jahren nach dem 2. Weltkrieg alles getan wurde, um die Große Aue zu einem kanalähnlichen Fluss zu machen, und damit einen hochwasserfreien Flusslauf zu erreichen, führten in den 1980er Jahren Initiativen im Raum Minden-Lübbecke zur Entscheidung, die Flusslandschaft zu renaturieren. Die durch den Ausbau verarmte Landschaft sollte sich erholen. Auwälder, Hecken und die typischen Pflanzen und Tiere sollten wieder einen Lebensraum erhalten.
Als 1989 der erste Spatenstich zur Renaturierung erfolgte, war dieses Projekt einmalig in Nordrhein-Westfalen. Das monotone Gewässerbett und seine bis zu 300 m breiten Seitenräume wurden wieder zu einer naturnahen Auenlandschaft umgestaltet. Ungefähr 200 ha Überschwemmungsflächen wurden neu gewonnen. Der technisch ausgebaute Lauf blieb zum größten Teil erhalten. Parallel hierzu wurde ein neues Gewässer angelegt, dass an mehreren Punkten in den alten Lauf mündet. Aus heutiger Sicht ist festzustellen, dass eine artenreiche Tier- und Pflanzenwelt geschaffen wurde und Trotzdem Hochwasserkatastrophen nicht mehr zu erwarten sind.
[Bearbeiten] Fauna und Flora
An der Großen Aue ist ein für auentypische Pflanzen und Tiere wertvoller Lebensraum entstanden. Man findet in den Feuchtbiotopen und in den Still- und Fließgewässern Schwanenblume, Wasserfeder und Blasen-Segge sowie Schwertschrecke und Sumpfschrecke. Bedrohte Libellen (Gebänderte Heidelibelle, Südliche Binsenjungfer) leben dort genauso wie Dorngrasmücke und Zwergtaucher. Rohrammer, Teichrohrsänger und Bekassine zeigen sich ebenfalls.
[Bearbeiten] Nebenflüsse
Nebenflüsse sind zum Beispiel die Flöthe und die Kleine Aue, die von Osten einmünden, und der Große Diekfluß, der westlich fließt, und sich bei Preußisch Ströhen in die Große Aue einbindet. Dies geschieht bei Koordinaten: 52° 29' 59" N, 8° 39' 2" O52° 29' 59" N, 8° 39' 2" O.
L = linksseitig, R = rechtsseitig Nebenflüsse flußabwärts betrachtet
- Flöthe (R; )
- Kleine Aue (R; bei Holsingerort)
- Große Dieckfluß (L; bei Börstel)
- Wickriede (R; bei Rehersort)
- Langer Graben (R; bei Hakenhäuserort)
- Herrenriede (R; )
- Wiete (L; Schweineinsel)
- Kleine Aue (L; Barenburg)
- Sule (L; )
- Schweinelake (R; )
- Kirchdorfer Mühlenbach (R; Gut Borgstedt)
- Schliebeeke (R; )
- Allerbeeke (L; Hasselbusch)
- Siede (L; Wehrenberg)
- Rüsselbach (R; )
- Peeksriede (L; )
- Sarninghäuser Meerbach (R; Sarninghausen)
- Langhorst Kuhlengraben (R; Flecken Steyerberg)
- Dunkgraben (L; Reese)
- Winterbach (L; Eickhof)