Gruppe Ralf Forster
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Die Gruppe Ralf Forster (auch DKP-Militärorganisation oder DKP-MO oder Gruppe Aktion genannt) war eine geheime Teilorganisation der Deutschen Kommunistischen Partei (DKP) während des Kalten Krieges. Sie wurde 1969 gegründet und bestand bis zum Zerfall der DDR 1989 und wurde durch den DDR Nachrichtendienst geführt.
Während dieser Zeit erhielten etwa 200 DKP-Mitglieder in der DDR eine geheime paramilitärische Ausbildung. Sie sollten im Falle eines Konflikts zwischen den Staaten des Warschauer Pakts und denen der NATO in der Bundesrepublik Deutschland Sabotageakte und terroristische Anschläge verüben. Es gab auch Überlegungen, derartige Aktionen bereits in Friedenszeiten durchzuführen. Es sind keine tatsächlich durchgeführten Aktionen der Gruppe bekannt.
Die Existenz der Gruppe wurde 1989 durch einen Aussteiger bekannt. Sie wurde zunächst von der Führung der DKP vehement abgestritten. Im Jahr 2004 wurde durch Aktenfunde der BStU, die sogenannten Rosenholz-Akten die Existenz dieser Gruppe bestätigt und weitere Details bekannt.
Einige Mitglieder der Gruppe wurden wegen ihrer Mitgliedschaft nach der Wiedervereinigung vor deutschen Gerichten angeklagt; die Verfahren wurden in der Regel gegen Zahlung einer Geldbuße eingestellt. Die Mehrheit der Mitglieder blieb durch den restriktiv gehandhabten Zugang zu den Rosenholz-Akten durch die BStU in der Öffentlichkeit unentdeckt.
Siehe auch: Gladio und Rosenholz-Akten
[Bearbeiten] Weblinks
- DKP-Geheimarmee sollte Gegner beseitigen ZDF-Magazin Frontal21, Sendung vom 18. Mai 2004
- Das Ende der Pantoffel-Partisanen. Still ging der letzte Prozeß gegen Mitglieder der Militärorganisation der DKP vorüber Artikel der Berliner Zeitung, 14. November 1995
- Wer hat Angst vor Rosenholz? Artikel der Die Zeit, 22. Juni 2006