Guntram Vesper
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Guntram Vesper (* 28. Mai 1941 in Frohburg, Sachsen) ist ein deutscher Schriftsteller.
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[Bearbeiten] Leben
Guntram Vesper ist der Sohn eines Landarztes. Von 1957 bis 1995 besuchte er die Zentralschule in Frohburg und von 1955 bis 1957 die Oberschule in Geithain. Ende 1957 übersiedelte seine Familie in die Bundesrepublik Deutschland. Vesper begab sich auf eigene Faust in ein Dorf des Vogelsbergs und arbeitete dort ein Jahr lang als Knecht auf einem Bauernhof. Anschließend war er Hilfsarbeiter auf Baustellen in Gießen und im hessischen Braunkohlebergbau.
Danach besuchte er ein Internat mit Aufbaugymnasium in Friedberg, von wo aus er in Korrespondenz mit einer Reihe von deutschsprachigen Autoren trat. 1963 machte er sein Abitur und begann, an der Universität Gießen Germanistik und Geschichte zu studieren. 1964 wechselte er das Fach und studierte Medizin an der Universität Göttingen. 1968 unternahm er eine Reise durch die Sowjetunion. Nach dem Physikum brach er das Medizinstudium zugunsten seiner schriftstellerischen Tätigkeit ab.
1986/87 hielt er Gastvorlesungen an der Universität-Gesamthochschule Essen, 1993/94 hatte er die Brüder-Grimm-Professur an der Universität Kassel inne. Vesper lebt heute in Göttingen.
[Bearbeiten] Schaffen
Guntram Vesper, der seit seiner Jugendzeit literarisch aktiv ist, ist als Verfasser von Gedichten, Erzählungen und Hörspielen hervorgetreten. In seinen frühen Werken steht das Thema der Heimatlosigkeit im Vordergrund; später entwickelt er sich zum bedeutenden Schilderer des Land- und Dorflebens, dem er auch historische Forschungen gewidmet hat. Allgemein hervorgehoben wird der in seinen Werken, bei aller elegischen Grundstimmung, vorherrschende sachliche, klare Stil.
[Bearbeiten] Mitgliedschaften
Guntram Vesper war von 1965 bis 1986 Mitglied des Verbands Deutscher Schriftsteller. Seit 1972 gehört er dem PEN-Zentrum der Bundesrepublik Deutschland an, seit 1985 der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt, seit 1990 der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz und seit 1992 der Freien Akademie der Künste zu Leipzig.
[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)
- 1970 Kurt-Magnus-Preis
- 1971 Preis Junge Dichtung Niedersachsen
- 1978 Villa-Massimo-Stipendium
- 1984 Förderpreis für Literatur der Berliner Akademie der Künste
- 1985 Niedersachsen-Preis und Peter-Huchel-Preis
- 2006 Dr. Manfred Jahrmarkt-Ehrengabe der Deutschen Schillerstiftung
[Bearbeiten] Werke
- Fahrplan. Gedichte. Mit 4 Montagen von Bernd Otto Wallmann. Stierstadt im Taunus: Eremiten-Presse, 1964, 42 S.
- Je elementarer der Tod, desto höher die Geschwindigkeit. Auszüge aus Protokollen. Politische Flugschrift. Zusammen mit Ludwig Meidner und Wolf Peter Schnetz), Ill.: [Karsten Evers]. München: Relief Verlag Eilers, 1964, 59 S.
- Gedichte. Gütersloh 1965
- Kriegerdenkmal ganz hinten. München 1970
- Nördlich der Liebe und südlich des Hasses. München [u.a.] 1979
- Die Illusion des Unglücks. München [u.a.] 1980
- Die Inseln im Landmeer. Pfaffenweiler 1982
- Landeinwärts. Stuttgart 1984
- Frohburg. Frankfurt am Main 1985
- Laterna magica. Pfaffenweiler 1985
- Poetische Perlen. Nördlingen 1985
- Nordwestpassage. Steglitz. Berlin, West 1985
- Der Schloßpark. Auf Hiddensee. Lohr am Main 1987
- Dunkelkammer. Berlin-Kreuzberg 1989
- Leuchtfeuer auf dem Festland. München [u.a.] 1989
- Ich hörte den Namen Jessenin. Frankfurt am Main 1990
- Hölderlin in Tübingen. Warmbronn 1991
- Ein Winter am Anfang. Frankfurt am Main 1991
- Sächsisches Land. Freiburg i. Brsg. 1991
- Birlibi und andere Gedichte. Weilheim i. OB 1992
- Lichtversuche Dunkelkammer. Frankfurt am Main 1992
- Oblomowtag. Warmbronn 1992
- Die Erinnerung an die Erinnerung. Pfaffenweiler 1994
- Galeere meiner Sklaverei. Göttingen 1994
- Fortdauer des Augenblicks. Warmbronn 1995
- Das Atmen der Bilder. Warmbronn 1997
- Entfernung von der Heimat. Bergen, Holland 1997
- Die Krankheit, zu schreiben. Berlin 1998
- Landmeer. Edenkoben 1999
- Das Tosen des Waldmeers bey Weyher. Speyer 1999
- Besuch in einer abgelegenen Druckerei. Edenkoben 2001
- Das Knarren der Tore Anfang November. Edenkoben 2001
- Der Riß durch die Erinnerung. Bamberg 2001
- Lichtungen. Hamburg 2002
- Wer ertrinkt, kann auch verdursten. Blieskastel 2002
- Spätvorstellung , Corvinus Presse, 2006, 978-3-910172-79-1
[Bearbeiten] Herausgeberschaft
- C'est la vie!. Reinbek bei Hamburg 1989 (zusammen mit Alice Franck)
[Bearbeiten] Literatur
- Guntram Vesper, Peter Waterhouse, Moos [u.a.] 1987
- Stefan Neuhaus (Hrsg.): Schöne Aussicht auf Gefahr, Bamberg 1997 (Hefte des Bamberger Germanistenclubs 3
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Guntram Vesper im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Guntram Vespers Homepage
- Homepage über Guntram Vesper - entstanden im Rahmen des Projekts Literatur@tlas Niedersachsen
Personendaten | |
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NAME | Vesper, Guntram |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Schriftsteller und Dichter |
GEBURTSDATUM | 28. Mai 1941 |
GEBURTSORT | Frohburg, Sachsen |