Hache
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Die Dynastie der Hache war eine der bedeutendsten Tischlerfamilien Frankreichs während des 18. Jahrhunderts.
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[Bearbeiten] Noel Hache
Der Gründer Noel Hache (geboren 1635 in Calais) machte seine Lehre bei verschiedenen Meistern Nordeuropas und konzentrierte sich dabei vor allem auf die Technik des „Furnier“, einer damals in Frankreich neuen Art, um Möbel mit Tropenholzarten zu dekorieren. Nach seiner Lehre ging er auf die Walz durch Frankreich und ließ sich schlussendlich in Toulouse nieder, wo er mit seinen neuartigen Fertigkeiten keine Konkurrenz hatte und erste Erfolge feierte. Die Qualität seiner Arbeit, sein Ehrgeiz und Beharrlichkeit halfen ihm, sich gegen den Widerstand der ansässigen Zünfte durchzusetzen.
[Bearbeiten] Thomas Hache
Der Aufstieg der Familie kommt mit dem Tod Noels im Jahre 1675 vorläufig zum Stillstand. Von seinen Kindern entzog sich nur Thomas Hache (1664–1747) dem Schicksal seiner Familie und verließ Toulouse. Sein Weg führte ihn bis nach Chambery und Savoie, wo er italienische Dekorationsarten erlernte. Diese bevorzugten lokale Holzarten mit leichten Färbungen. Dort realisierte er eine Mischung von italienischem und flämischem Furnier. Sein Aufstieg begann, als er die Tochter eines Tischlers aus Grenoble heiratete.
Nach zwanzig Jahren Tätigkeit in Grenoble erreicht er den Höhepunkt seiner Karriere, er erhielt von Philipp II., dem Herzog von Orléans (1674-1723) den Titel „Tischler der Herzöge von Orléans“ verliehen, den niemand zuvor oder danach je wieder erhalten hat. Seine Möbel beweisen die Präzision des Meisters sowie seine perfekte Kenntnis von lokalen und tropischen Holzarten, die in seinen Werken Verwendung finden. Der Meister arbeitete mit einem Handwerksgesellen und einem Lehrling, bis sein Sohn Pierre 1725 sein Lehrling wurde. Von da an arbeiteten Vater und Sohn bis 1747 zusammen, ohne dass Konkurrenz in der Familie entstand.
[Bearbeiten] Pierre Hache
Als Pierre Hache (1705-1776) die Werkstatt 1747 übernahm, begann eine neue Periode für die Dynastie. Die Möbel trugen von da an den Stempel „Hache à Grenoble". Der Herkunftsnachweis auf Möbeln war in dieser Zeit nicht üblich. Dies zeigt, dass die Familie Hache den Wunsch hatte, außerhalb von Grenoble bekannt zu werden und die Produktion auszuweiten.
[Bearbeiten] Jean-François und Christophe-André Hache
Der Sohn von Pierre, Jean-François absolvierte seine Lehre in Paris, wo er beim Tischler des Königs seine Fertigkeiten vervollständigte. Nach dieser Zeit trugen seine Möbel seinen eigenen Stempel „Hache & Fils à Grenoble“. Die Möbel von Jean-François waren modern und kreativ, von den einfachsten Modellen bis zu den unkonventionellsten. Nach dem Tod Pierres 1776 übernahmen Jean-François und sein Bruder Christophe-André das Geschäft. Sie erweiterten ihre Aktivitäten auf verschiedene Arten von Handwerk (z.B. Holz, Metall, Leder, Kleidung, Baugewerbe) und wurden bald Händler aller Artikel, die sie auch zur Herstellung ihrer Möbel verwendeten. Die Französische Revolution von 1789 schädigte auch die Familie Hache: Der Bau von öffentlichen Gebäuden verhinderte das Projekt einer neuen Fabrik, außerdem war die Auftragslage schlecht. Als Jean-François im 1796 starb, konnte niemand in der Familie die Tischlerei übernehmen. So endete die Geschichte der Tischlerei Hache im Jahre 1831: Als Christophe-André Hache starb, starb mit ihm die Dynastie der Hache, sowie der Familienname in direkter Linie aus.
Die Werke der Hache sind heute noch im Musée Dauphinois in Grenoble zu bewundern.
