Halo (Psychologie)
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Der Halo-Effekt (auch Hof-Effekt von griech. hálos Lichthof, engl. halo effect) ist ein Beurteilungsfehler bzw. Wahrnehmungseffekt. Der Terminus wurde von Edward Lee Thorndike eingeführt.
Einzelne Eigenschaften einer Person erzeugen einen Gesamteindruck, der die weitere Wahrnehmung der Person "überstrahlt". Ein typisches Beispiel für einen Halo-Effekt wäre, wenn ein Lehrer annimmt, dass ein gut aussehender und freundlicher Schüler auch gute Leistungen erbringt. Auch die Einschätzung von Übergewichtigen als "gutmütig" und Brillenträgern als "klug" sind Folgen des Halo-Effekts.
Der Halo-Effekt kann auch in einem Fragenkatalog auftreten. Einzelne Fragen können andere "überstrahlen". Wenn beispielsweise die vorhergehende Frage bestimmte Gedanken oder Gefühle auslöst, kann dies Auswirkungen auf die Antwort der nächsten Frage haben. Der Halo-Effekt muss daher bei der Konstruktion eines wissenschaftlichen Fragebogens beachtet werden.
Der Halo-Effekt wurde besonders von Edward Thorndike und Gordon Allport beschrieben.
[Bearbeiten] Spezielle Anwendungen
In der Unterhaltungsindustrie wird der Begriff Halo-Effekt auch für die Beeinflussung der Wahrnehmung beim iterativen Konsum verwandter Content-Produkte verwendet. Bewerten wir z.B. einen Film positiv, wird auch unsere Wahrnehmung von Sequels positiv verfälscht (Lieberman, 2002).
[Bearbeiten] Literatur
- E. L. Thorndike: A constant error in psychological rating. Journal of Applied Psychology (1920), 4, 25-29.
- Al Lieberman: The Entertainment Marketing Revolution. Verlag: Financial Times Prentice Hall, New Jersey (2002). ISBN 0130293504
Siehe auch: Halo (Lichteffekt), Halo (Astronomie), Halo (Bildbearbeitung)