Hamburger Vergleich (1701)
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Der Hamburger Vergleich (auch: Hamburger Erbvergleich) ist ein dynastischer Hausvertrag des Hauses Mecklenburg. Er wurde unter maßgeblichem Einfluss von Vertretern des Niedersächsischen Reichskreises am 8. März 1701 im neutralen Hamburg geschlossen und beendete einen mehr als fünfjährigen Erbfolgestreit der mecklenburgischen Dynastie um das (Teil-) Herzogtum Mecklenburg-Güstrow, dessen Herzogshaus 1695 im thronfolgefähigen Mannesstamm erloschen war.
Der Vergleich besiegelte die dritte mecklenburgische Hauptlandesteilung und formulierte eine Erbschaftsteilung des vormaligen Güstrower Teilherzogtums, dessen momentaner Ertragswert zu diesem Zweck bonitiert und zu gleichen Wertanteilen real unter den strittigen Parteien verteilt wurde.
Es entstanden die begrenzt autonomen (Teil-) Herzogtümer Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Strelitz. Beide Landesteile wurden jeweils aus mehreren Herrschaftsteilen gebildet:
- Mecklenburg-Schwerin aus dem Herzogtum Mecklenburg, dem Fürstentum Wenden (Werle), dem Fürstentum Schwerin (d.h. dem säkularisierten Hochstift Schwerin), der gleichnamigen Grafschaft Schwerin sowie der Herrschaft Rostock. (Wismar gehörte zu diesem Zeitpunkt zu Schweden).
- Mecklenburg-Strelitz aus dem Fürstentum Ratzeburg an der mecklenburgischen Westgrenze südöstlich von Lübeck, der Herrschaft Stargard im mecklenburgischen Südosten mit den Städten Neubrandenburg, Friedland, Woldegk, Strelitz, Stargard, Fürstenberg und Wesenberg, sowie den Komtureien Mirow und Nemerow.
Dem neuen Landesteil Mecklenburg-Schwerin wurde im Vertrag innenpolitisch eine weitgehende Vorrangstellung zugewiesen. Im Niedersächsischen Reichskreis war der mecklenburgische Gesamtstaat weiterhin mit 4 Stimmen vertreten, von denen fortan Mecklenburg-Schwerin 3 und Mecklenburg-Strelitz 1 Stimme besaß.
Die neuerliche Landesteilung bewirkte eine weitere Schwächung der politische Stellung des Fürstenhauses im feudalen Ständestaat Mecklenburg und trug neben dem Landesgrundgesetzlichen Erbvergleich (LGGEV) von 1755 mit dazu bei, dass Mecklenburg am Ende der Monarchie als rückständigstes deutsches Territorium galt. Die eigentliche historische Bedeutung des Hamburger Vergleich liegt darin, dass er (freilich mit gehörigen Verspätung im Vergleich zu anderen deutschen Staaten) das Erbfolgeprinzip der Primogenitur auch für die mecklenburgische Dynastie verbindlich einführte.