Hamdaniden
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Die Hamdaniden waren eine arabische Dynastie im nördlichen Syrien und dem Nordirak, die von 890 bis 1003 herrschte.
Die Dynastie der Hamdaniden wurde von Hamdan ibn Hamdun begründet, als dieser 890 von den Abbasiden zum Statthalter von Mardin in Südost-Anatolien ernannt wurde. Sein Sohn Abdallah (904 – 929) wurde 906 noch zum Statthalter von Mossul im Nordirak ernannt und beherrschte 914 sogar Bagdad. Seine Söhne wurden von den Abbasiden als Statthalter in Mossul und Aleppo bestätigt.
Hassan Nasir ad-Daula (929 – 968) geriet als Statthalter von Mossul und Diyarbakir zunehmend unter den Einfluss der schiitischen Buyiden, die 945 die dauerhafte Kontrolle über das Kalifat der Abbasiden errungen und den Einfluss der Hamdaniden in Bagdad ausgeschaltet hatten. Er wurde wegen seiner Willkürherrschaft von der eigenen Familie abgesetzt. Die von Hassan Nasir ad-Daula begründete Linie der Hamdaniden regierte nach einer schweren Niederlage gegen die Buyiden (979) in Mossul noch bis 990. Ihr Herrschaftsgebiet im Nordirak wurde von den Uqailiden und den Marwaniden geteilt.
Ali Said ad-Daula (945 – 967) regierte von Aleppo aus Nordsyrien und wurde zum wichtigsten Kämpfer gegen der Expansion von Byzanz nach Syrien. Sein Hof wurde durch die Förderung der Literatur ein Zentrum der arabischen Kultur. Aber schon nach der Eroberung Aleppos durch Byzanz verlor die Stadt wieder ihre Bedeutung als Kulturzentrum. Um dem byzantinischen Druck standzuhalten, traten Said ad-Daula 969 zum schiitischen Islam über und unterstellten Aleppo der Oberherrschaft der Fatimiden in Ägypten. 1003 setzten diese die Hamdaniden in Aleppo ab.