Hans-Joachim Kulenkampff
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Hans-Joachim Kulenkampff (* 27. April 1921 in Bremen; † 14. August 1998 in Seeham, Österreich) war ein deutscher Schauspieler und Fernsehmoderator; er selbst bezeichnete sich oft als Quizmaster.
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[Bearbeiten] Familie
Kulenkampff wurde am 27. April 1921 in Bremen als zweiter Sohn des Bremer Kaufmanns Friedrich Wilhelm Kulenkampff (1893–1964) geboren. Sein älterer Bruder war der spätere Ordinarius für Anatomie an der Universität des Saarlandes Prof. Dr. med. Helmut Kulenkampff.
1946 heiratete Kulenkampff Gertraud (Traudl) Schwarz (1922–2000), die später als Kinderbuchautorin bekannt wurde, und bekam mit ihr drei Kinder: die Tochter Merle (* 1949) und die Söhne Norbert, genannt Burli, (1953–1957 Autounfall) und Kai-Joachim (* 1959). Kulenkampff starb am 14. August 1998 an einer Krebserkrankung in seinem Wahlheimatort Seeham im Salzburger Land in Österreich. Er liegt auf dem idyllischen kleinen Friedhof von Frauenstein (Bezirk Kirchdorf an der Krems, Oberösterreich) begraben.
[Bearbeiten] Werdegang
Kulenkampff studierte nach dem Abitur Schauspiel am Deutschen Theater (Lehrerin war u. a. Agnes Windeck) in Berlin und wurde anschließend zum Wehrdienst eingezogen. Seit 1946 spielte er sehr erfolgreich Theater, 1950 begann er zudem als Rundfunkansager zu arbeiten, wobei er auch zum Team des Frankfurter Weckers gehörte. Auf der Funkausstellung startete am 29. August 1953 seine erste Show Wer gegen wen?, mit der „Kuli“ zu einem Liebling des Fernsehpublikums durch seinen Charme und seine Schlagfertigkeit wurde. 1958 und 1961 spielte Kulenkampff zusammen mit Heinz Erhardt in den Filmen Immer die Radfahrer und Drei Mann in einem Boot. Viel Aufmerksamkeit brachten in jener Zeit auch seine Werbespots für eine Tabakfirma mit dem Slogan Drei Dinge braucht der Mann: Feuer, Pfeife, Stanwell.
Ab 1964 moderierte er 43 mal die Quizsendung Einer wird gewinnen, kurz EWG genannt, beendete sie aber 1969 ungeachtet ihres außerordentlichen Erfolgs. Dem schlossen sich unpopuläre Fernsehaktivitäten an, welche allesamt vorzeitig eingestellt wurden. Darunter waren die Samstagabend-Spielshows Guten Abend, Nachbarn und Acht gegen Acht, sowie die Talkshow Feuerabend. Bei letzterer saßen Kuhlenkampff und drei prominente Gäste an einem offenen Kaminfeuer, dieses Format war aber seiner Zeit voraus und fand deswegen kaum Zuschauer. Nach all den Mißerfolgen beschloß man schließlich, EWG wieder aufleben zu lassen, was 1979 mit erneut großem Erfolg gelang. Die Reihe fand erst 1987 ihr endgültiges Ende, als Kuhlenkampff aus Altersgründen aufhörte.
In der ARD war er von 1985 bis 1990 fast 2000 mal als Vorlesender der Nachtgedanken kurz vor Sendeschluss zu sehen. Von 1990 bis 1991 moderierte er bei RTL plus Kulis Buchclub.
Im Jahre 1993 schließlich moderierte Kulenkampff unerwartet ein letztes Mal eine Samstagabendshow. Wim Thoelke hatte nach vielen Jahren die Moderation der ZDF-Rateshow Der Große Preis an Kulenkampff abgegeben, der Sendetermin wurde von Donnerstag- auf Samstagabend verschoben. Weil die Sendung aber meist parallel zu konkurrierenden Shows der ARD ausgestrahlt wurde, ließ die Zuschauerbeteilung zu wünschen übrig. Nach nur sechs Ausgaben gab Kuli die Sendung wieder ab. "Der Große Preis" wurde noch bis Ende des Jahres 1993 von Carolin Reiber moderiert. Nach einer schweren Operation moderierte er 1997 noch ein paar mal die Bildungs-Show Zwischen gestern und heute, die in den Dritten Programmen der ARD ausgestrahlt wurde. Wegen ihres unbestreitbar elitären Anspruchs blieben die Einschaltquoten aber weit hinter den Erwartungen zurück. Schließlich wurde die Reihe eingestellt, was Kuli angeblich sehr traf.
[Bearbeiten] Anekdoten
Für einen Skandal sorgte Kulenkampff am 15. Januar 1989 als Gast der NDR-Talkshow, als er sich über den damaligen CDU-Generalsekretär Heiner Geißler äußerte, er sei ein Hetzer „schlimmer als Goebbels“. Kulenkampff sagte nach der Sendung: „Warum habe ich Rindvieh nur nicht ‚der schlimmste seit ...‘ statt ‚schlimmer als ...‘ gesagt? Kein Aas hätte mir da an den Wagen fahren können.“ Am 29. Januar 1989 lud der NDR die Kontrahenten ein, was zu einer öffentlichen Entschuldigung Kulenkampffs führte.
[Bearbeiten] Filme
Filme, in denen Hans-Joachim Kulenkampff mitwirkte, waren unter anderen:
- Drei Mann in einem Boot (1961)
- Darsteller: Heinz Erhardt, Walter Giller, Willy Reichert u. a. Regie: Helmut Weiss
- Der Film basiert auf dem humorvollen und selbstironischen Roman Drei Mann in einem Boot von Jerome K. Jerome. Drei erwachsene Männer entschließen sich zu einer Fahrt über einen Fluss. Sie wollen Jugenderinnerungen austauschen, noch einmal erleben, wie es ist, ungebunden zu sein.
- Immer die Radfahrer (1958)
- Darsteller: Heinz Erhardt, Wolf Albach-Retty, Waltraut Haas, Mady Rahl u. a. Regie: Hans Deppe
- Hans-Joachim Kulenkampff war Mitautor dieses Films und hatte die dritte männliche Hauptrolle des Films.
- Dr. med. Fabian - Lachen ist die beste Medizin (1969)
- Darsteller: Martin Held, Elisabeth Flickenschildt, Monika Peitsch, Gisela Uhlen, Agnes Windeck u. a. Regie: Harald Reinl
- Klein, aber Mein - Die große Zeit der kleinen Autos
[Bearbeiten] Quizsendungen im Fernsehen
- 1953–56: Wer gegen wen?
- 1956–57: Zwei auf einem Pferd
- 1957–58: Die glücklichen Vier
- 1958–59: Sieben auf einen Streich
- 1959–60: Quiz ohne Titel (nach kurzer Zeit umbenannt in: Der große Wurf)
- 1961: Kleine Stadt - ganz groß
- 1964–69: Einer wird gewinnen
- 1971: Guten Abend, Nachbarn
- 1972: Acht gegen Acht
- 1975–76: Feuerabend
- 1977: Wie hätten Sie's denn gern?
- 1979–87: Einer wird gewinnen
- 1993: Der große Preis
- 1997: Zwischen Gestern und Morgen
[Bearbeiten] Werke
- Segeln lernen mit Hans Joachim Kulenkampff. Ein Kurs bis zum A-Schein. Heyne, München 1974.
[Bearbeiten] Literatur
- Herzogenrath, Carola: Hans-Joachim Kulenkampff im deutschen Fernsehen. Charakteristische Formen der Moderation. Wissenschaftler-Verlag, Bardowick 1991. ISBN 978-3-89153-016-0
- Kulenkampff, Hans Ludwig: Stammtafeln der Familie Kulenkampff (Osterholzer Zweig), Bremen 1968
- Schmidt, Georg: Hans-Joachim Kulenkampff - Ein Bremer Junge Gebundene Ausgabe, Wartberg 2000. ISBN 978-3-86134-982-2
[Bearbeiten] Auszeichnungen
- 1961 - Bravo Otto - in Silber als TV-Star männlich
- 1965 - Krawattenmann des Jahres
- 1965 - Goldene Kamera
- 1969 - Bambi
- 1971 - Pfeifenraucher des Jahres
- 1980 - Saure Gurke - Trostpreis "für seine altväterlich-charmante, auf keine Anzüglichkeit verzichtende Spielleitung"
- 1985 - Adolf-Grimme-Preis
- 1986 - Goldene Kamera
- 1994 - Romy Platin Romy für das Lebenswerk
- ???? - Goldener Bildschirm 5x Gold
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Hans-Joachim Kulenkampff im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Hans-Joachim Kulenkampff in der Internet Movie Database
- Realplayer-Stream NDR-Talkshow 15. und 29. Januar 1989
Personendaten | |
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NAME | Kulenkampff, Hans-Joachim |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Schauspieler und Fernsehmoderator |
GEBURTSDATUM | 27. April 1921 |
GEBURTSORT | Bremen |
STERBEDATUM | 14. August 1998 |
STERBEORT | Seeham, Österreich |