Hans Conrad Escher von der Linth
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Hans Konrad Escher von der Linth (* 24. August 1767 in Zürich; † 9. März 1823 ebd.; bis 1823 nur: Johannes Konrad Escher), war ein Schweizer Wissenschaftler, Bauingenieur und Politiker.
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[Bearbeiten] Leben und Werk
In eine wohlhabende Zürcher Kaufmannsfamilie geboren, verbrachte er eine behütete Jugend. Nach einer Ausbildung in Genf durch Jean-Pierre Vaucher trat er eine Bildungsreise nach Frankreich, England, Deutschland und Italien an. In Göttingen studierte er Technologie (Beckmann), Statistik (Schlözer) und Philosophie (Lichtenberg), und betätigte sich in der Folge als Universalgelehrter in vielen Wissensgebieten, insbesondere in den Staatswissenschaften und der Geologie. Er gründete in Zürich ein staatswissenschaftliches Lehrinstitut, das 1833 in der Universität Zürich aufging.
Escher war vom Geist der Aufklärung durchdrungen, den er sowohl politisch als auch praktisch umzusetzen versuchte. Im Zuge der Helvetischen Revolution übernahm er eine wichtige Führungsfunktion und bekleidete bis 1802 verschiedene Ämter auf der nationalen Ebene. Danach war er auf der kantonalen Ebene als Erziehungsrat sowie als agrarpolitischer Regierungsberater tätig. Mit der Gründung des "Schweizerischen Republikaners" (gemeinsam mit Paul Usteri) und mit der Einführung des "Amtsblattes" leistete er wesentliche Beiträge zur Entstehung einer publizistischen Öffentlichkeit.
Sein wissenschaftliches Interesse lag vor allem in den Gebieten der Geologie und Mineralogie.
[Bearbeiten] Das Linthwerk
Sein Hauptwerk war die Regulierung des Flusses Linth. Nachdem er sich im Rahmen der Helvetischen Gesellschaft bereits in den 1790er-Jahren mit der Not am Walensee befasst hatte, übernahm er 1804 im Auftrag der Tagsatzung die Leitung des Korrektionsprojektes. Die Bauarbeiten nach Plänen von Tulla begannen 1807 und dauerten bis 1816.

Die erfolgreiche Verbesserung der Lebensbedingungen in der Linthregion machten Escher bereits zu Lebzeiten, v.a. aber nach seinem Tod 1823 zu einer wichtigen Schweizer Symbolfigur.
[Bearbeiten] Ehrungen
1823 verlieh der Zürcher Regierungsrat seiner Familie das Recht, den Namenszusatz "von der Linth" zu tragen. Eine Gedenkmünze wurde geprägt. Die Gemeinde Bilten ernannte ihn zum Ehrenbürger. Das Primar-Schulhaus in Walenstadt, die Linth-Escher-Strassen in Bilten und Niederurnen und das Linth-Escher-Schulhaus in Niederurnen wurden ihm gewidmet. In Zürich ist ihm die Lintheschergasse gewidmet.
[Bearbeiten] Familie
Sein Sohn Arnold Escher von der Linth wurde Professor der Geologie am Polytechnikum (heute ETH Zürich). Sein Enkel Arnold Bürkli tat sich als Zürcher Stadtingenieur insbesondere mit Seeuferbauten hervor.
Siehe auch: Linthebene, Linth
[Bearbeiten] Weblinks
- Biografische Notiz
- Artikel Escher, Hans Conrad (von der Linth) im Historischen Lexikon der Schweiz
- Escher von der Linth, 1) Johann Konrad. Artikel in: Meyers Konversations-Lexikon, 4. Aufl. 1888 ff., Bd. 5, S. 842 f.
Personendaten | |
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NAME | Linth, Hans Konrad Escher von der |
KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Wissenschaftler, Bauingenieur und Politiker |
GEBURTSDATUM | 24. August 1767 |
GEBURTSORT | Zürich |
STERBEDATUM | 9. März 1823 |
STERBEORT | Zürich |