Hausa (Volk)
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Die Hausa (alternativ: Haussa, Haoussa, Adarawa, Adarawa Hausa, Arawa, Arewa, Fellata, Hausa Ajami, Hausa Fulani, Hausawa, Kurfei, Maguzawa, Soudie und Tazarawa ) sind eine Volksgruppe, die in weiten Teilen Nord,- West und Zentralafrikas leben. Den Schwerpunkt der Besiedung bildet dabei der Norden von Nigeria (Provinzen: Kano, Katsina, Sokoto und Zaria) und der Südosten Nigers.
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[Bearbeiten] Verbreitung der Hausa
Allein in Nigeria zählte diese Volksgruppe ca. 21 Mio Angehörige[1] (18.525.000 im Jahr 1991 SIL)[2]. Im Niger leben ca. 5.598.000[3] (5.000.000 im Jahr 1998)[4] Hausa, was etwa die Hälfte der Gesamtbevölkerung des Niger ausmacht. Weitere Angehörige der Hausa sind in vielen Ländern des nördlichen, westlichen und zentralen Afrika in Gruppen verschiedenster Größe zu finden. Zu nennen sind hier weiter
- Sudan (ca. 489.000[5] - 539.000[6]),
- Kamerun (ca. 23.500[7] - 238.000[8]),
- Ghana (ca. 202.000[9]),
- Tschad (ca. 158.000[10],
- Elfenbeinküste (ca. 108.000[11]),
- Benin (ca. 34.000[12] ),
- Zentralafrikanische Republik (ca. 29.000[13]),
- Togo (ca. 14.000[14]),
- Äquatorialguinea (ca. 11.000[15]),
- Algerien (ca. 9.000[16]),
- Gabun (ca. 8.400[17]),
- Kongo (ca. 8.100[18]),
- Gambia (ca. 7.300[19]),
- Burkina Faso (ca. 500[20] - 2.000[21]).
Die Gesamtzahl dieser Volksgruppe bemisst sich je nach Quelle in allen Ländern auf eine Bevölkerung zwischen 24.162.000[22] und 27.966.000[23]. Aufgrund der Einwanderungswellen nach Europa leben auch in einigen Staaten Europas, insbesondere in Frankreich und Deutschland Bevölkerungsgruppen der Hausa.
[Bearbeiten] Geschichte
Die Hausa waren wahrscheinlich schon Herodot unter dem Namen Ataranten bekannt und früher über eine Anzahl selbständiger Reiche (Hausa-Staaten) verteilt.
Ein Gründungsmythos[24] der Hausa besagt, der Gründer des Volkes, Bayajidda, sei aus dem Osten gekommen, da er seinem Vater davongelaufen war. Bayajidda kam in den Ort Gaya, in dem er einen Schmied beauftragte ihm ein Messer zu fertigen. Mit diesem Messer ging Bayajidda nach dem Gründungsmythos in die Ortschaft Daura, in der er die Menschen von der Herrschaft einer heiligen Schlange befreite, die das Volk vom Wasser an sechs Tagen in der Woche fernhielt. Die Königin in Daura gab sich selbst dem Befreier Bayajidda zur Frau und gebar ihm sieben gesunde Söhne. Jedem dieser Söhne wurde ein Teil des Landes zur Herrschaft gegeben und sie gründeten die sieben Hausa-Staaten.
Zwischen 500 n.Chr. und 700 n.Chr. stiegen die sieben Staaten der Hausa (Hausa Bakwai, die echten Hausa) langsam zu einer bedeutenden Macht in der Region auf. In der Zeit des Aufstiegs kam es auch zu Auseinandersetzungen zwischen den einzelnen Hausa-Staaten im Kampf um die Vorherrschaft in der Region. Erst im 12ten Jahrhundert waren die Hausa zur vorherrschenden Macht in der Region geworden. In einer Serie von Heiligen Kriegen wurden die Staaten der Hausa im Norden des heutigen Nigeria in den frühen Jahren des 18. Jahrhundert von den Fulbe besiegt. Die Fulbe gründeten das Sokoto Kalifat (auch Sokoto Imperium), das seinerseits in 15 Teile (Emirate) unterteilt wurde. Jedes Emirat wurde von einer herrschenden Dynastie der Fulbe regiert.
Die herrschenden Hausa in den Staates Zaria, Katsina und einem weiteren gründeten an anderen Orten neue Reiche. Diese Reiche wurden Abuja, Maradi und Arguna genannt und blieben im folgenden von weiteren Invasionen der Fulbe unberührt. Die Fulbe, insbesondere die herrschende Schicht übernahmen nach und nach die Sprache und kulturellen Eigenheiten der Hausa, bedingt auch durch Mischehen, die zur Festigung der Herrschaft mit den Nachfahren der ehemaligen Herrscherfamilien eingefangen wurden. Es kam relativ zügig zu einer Vermischung beider Völker, die nunmehr ebenfalls unter die Bezeichnung Hausa fallen.
Die Fulbe in den ehenaligen Gebieten der Hausa wurden im Wege der Kolonialisierung von den Briten abgesetzt und das Staatengefüge in das heutige Nigeria eingebunden. Im Norden des Landes spielen die Hausa die dominierenden politische Rolle.
[Bearbeiten] Politisches System
Die ehemaligen Staaten der Hausa waren aristrokratisch organisiert. Die Familien, die ihre Herkunft auf den Gründungsvater Bayajidda zurückverfolgen kommten, gehörten der königlichen Familie an. Die Fulbe übernahmen die aristokratisch organisierte Führungsrolle mit eigenen Führern im frühen 18. Jahrhundert.
Die sieben Staaten der Hausa im Norden des heutigen Nigeria nannten sich Biram, Daura, Kano, Katsina, Gobir, Rano und Zaria (auch: Zazzau).
[Bearbeiten] Wirtschaft
Seit der Gründung der Staaten der Hausa waren die sieben Staaten der Hausa verteilten die Stämme die wirtschaftlichen Aufgaben nach der Lage des Staatsgebieten und den vorhandenen Ressourcen. Kano und Rano sind bekannt als "Chiefs of Indigo". Baumwolle wurde von den Hausa stark angebaut, so dass die Hausa Kleidung produzierten und diese mit Karawanen auf Handesrouten in Westafrika handelten. Biram war der Regierungssitz und Zaria wurde durch die Organisation von Arbeitskräfte bekannt als "Chief of Slaves". Katsina und Daura waren die "Chiefs of the Market", da ihre geographische Lage an den Handelsrouten aus der Sahara diese Städten optimal an den Überregionalen Handel anbanden. Gobir im Westen des Gebietes der Hausa war als "Chief of War" bekannt. Gobir war auch wesentlich am Schutz des Reichs vor Invasoren aus Ghana und den Songhai beteiligt.
[Bearbeiten] Kultur
Kano wird als Zentrum der Kultur und des Handels der Hausa bezeichnet. Die Hausa haben aufgrund der geschichtlichen Ereignisse eine Bindung zu den Fulbe, Songhai, Mandé und Tuareg. Insgesamt sind die Hausa in Westafrika eines der dominierenden Völker. Besonders im Niger, aber auch im Norden Nigerias sind die Hausa bis heute wichtiges Element der modernen Staaten.
[Bearbeiten] Religion
Die Volksgruppe der Hausa bekennt sich im gesamten Verbreitungsgebiet ganz überwiegend zum sunnitischen Islam. Wenige gehören noch heute den traditionellen Religionen an (Maguzawa), einige wurden durch die Kolonialmächte zum Christentum bekehrt. Auch die Bibel ist für diese Volksgruppe im zwanzigsten Jahrhundert ins Hausa übersetzt worden.
Der Islam wurde von den Hausa bereits im frühen 11. Jahrhundert angenommen. Der Überlieferung nach wurde diese Religion zu den Hausa durch Muhommad Al-Maghili gebracht. Er war islamischer Geistlicher, Lehrer und Missionar, der am Ende des 15. Jahrhunderts aus Bornu stammend die Missionierung der Hausa beeinfrlußte. Der Beginn der Islamisierung verlief friedlich vermutlich durch handelsbedingten kulturellen Austausch und Pilger, die sich als Reisende durch das Land der Hausa bewegten. Die frühe Islamisierung ging mit einer Vermischung des Islams mit den traditionellen Religionen der Hausa einher. Erst mit dem Sieg der Fulbe über die Staaten der Hausa wurde die Islamisierung vermehrt vorangetrieben.
[Bearbeiten] Siehe auch
- Hausa (Sprache)
- Zur Hausa-Minderheit in Sudan siehe auch Hausa-Fulani
[Bearbeiten] Literatur
- Flegel: Lose Blätter aus dem Tagebuch meiner Haussa-Freunde, Berlin 1885
[Bearbeiten] Fußnoten
- ↑ Joshua Projekt
- ↑ Ehtnologue.com
- ↑ Joshua Projekt
- ↑ Ehtnologue.com
- ↑ Ethnologue.com
- ↑ Joshua Projekt
- ↑ Ethnologue.com
- ↑ Joshua Projekt
- ↑ Joshua Projekt
- ↑ Joshua Projekt
- ↑ Joshua Projekt
- ↑ Joshua Projekt
- ↑ Joshua Projekt
- ↑ Joshua Projekt
- ↑ Joshua Projekt
- ↑ Joshua Projekt
- ↑ Joshua Projekt
- ↑ Joshua Projekt
- ↑ Joshua Projekt
- ↑ Ehtnologue.com
- ↑ Joshua Projekt
- ↑ Ethnologue.com
- ↑ Joshua Projekt
- ↑ [1]
[Bearbeiten] Weblinks
- http://www.uiowa.edu/~africart/toc/people/Hausa.html
- http://lexikon.donx.de/?action=details&show=Hausa&anzeige=pkv
- http://www.bbc.co.uk/hausa/
- http://www.univie.ac.at/Hausa/KamusTDC/CD-ROMHausa/Index.html
- http://www.univie.ac.at/Hausa/oracle/KofarHausa1.html
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