Hausapotheke
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Als Hausapotheke wird der häusliche Medizinschrank bezeichnet, in dem meist häufig benutzte Medikamente gelagert werden.
In den letzten Jahren hat der Begriff Hausapotheke allerdings in Deutschland eine zweite Bedeutung bekommen: eine wohnortnahe Apotheke, die man sich, analog zum Hausarzt aussucht. Gefördert werden sollen strukturierte Betreuung von Patienten. Vorrangig Versicherte der BARMER Ersatzkasse und der Deutschen BKK kommen derzeit in diesen Genuss. Weitere Kooperationen zwischen Apothekerschaft, Krankenkassen und Ärzte (sog. Integrationsverträge / integrierte Versorgung) sind geplant.
Die Barmer Ersatzkasse bietet Ihren Kunden ab dem 1. März 2005 die Einschreibung in eine "Hausapotheke" als pharmazeutisches Pendant zum "Hausarzt" an. Dies soll die integrierte Versorgung etablieren und insbesondere die Kommunikation zwischen Ärzten und Apothekern erhöhen, um unwirtschaftliche Doppelverordnungen zu verhindern. Der Barmer-Kunde erhält für die Einschreibung beim Hausarzt/bei der Hausapotheke einen Großteil der Praxisgebühr erlassen.
Seit einiger Zeit bietet auch die Deutsche BKK diesen Service ihren Mitglieder an.
[Bearbeiten] Private Hausapotheke
In Österreich bieten die Apotheken für den privaten Medizinschrank seit längerem Informationsbroschüren an, um nachteilige Folgen abgelaufener Medikamente usw. zu vermeiden. Auch Tipps für die Art der Aufbewahrung und den wichtigsten Inhalt werden gegeben. Empfohlen wird z.B.
für Haushalte mit Kindern:
- einfaches Verbandmaterial wie Mullbinden (und beiliegende Schere), bunte Kinderpflaster, Wundkompressen und ein blutstillender Erste-Hilfe-Spray
- nicht brennbares Desinfektionsmittel
- Fieberthermometer (am besten digital)
- Schmerz- und Fieberzäpfchen (oder analoges als Saft)
- Brand- und Wundgel(traditionelle Brandsalben sind für Kinder weniger geeignet)
- Salbe gegen Bluterguss
- Hustensaft und Nasentropfen (letztere nach Gebrauch erneuern)
- Elektrolytlösungen gegen Durchfall
- Mittel gegen Juckreiz und Insektenstiche
Ein Ratgeber aus einer deutschen Apotheke listet folgende Elemente als "Basis" einer gutsortierten Hausapotheke:
- Medikamente gegen Schmerzen, Fieber und Erkältungskrankheiten
- Augen- und Ohrentropfen
- Mittel bei Durchfall und Verdauungsstörungen
- (Wund-) Desinfektionsmittel
- Salben bei Prellungen und Verstauchungen
- Wundheilmittel bei Kratzern, Schürf-, Schnitt- und Brandwunden
- Verbandsmaterial
- Krankenpflegeartikel
- Sonstiges wie Pinzette, Schere oder die Zeckenzange
Weitere Empfehlungen:
- Ein kühler, trockener Ort - z.B. im Vorzimmer (Küche oder Bad sind ungünstig)
- Versperrbarer, kindersicherer Schrank (Montagehöhe über 1½ m), Schlüssel darüber aufhängen
- Medikamente nur in Originalverpackung +Beipackzettel; Ablaufdatum beachten
- Vitaminsäfte besser hier als in der Küche, weil keine reine Nahrungsergänzung.
- Telefonnummer von Haus- und Kinderarzt, nächstes Krankenhaus, Apotheke, Notruf und Vergiftungs-Zentrale (gut sichtbar innen im Schrank)
[Bearbeiten] Quellen und Literatur
- Isabella Gazar: Familienglück Gesundheit. Ärztekrone Verlags-GmbH, A-1080 Wien, Broschüre 2006
- Petra Wenzel: Hausapotheke - Wirksame Hilfe aus Naturheilkunde und Schulmedizin. Gräfe & Unzer 2006, ISBN 978-3-8338-0210-2