Hecht (U-Boot)
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Der Hecht (Typ XXVII A) ist eine von der Germaniawerft in Kiel während des Zweiten Weltkrieges gebaute Serie von Kleinst-U-Booten mit 2 Mann Besatzung.
Nach dem es im Jahr 1943 zwei britischen Kleinst-U-Booten gelungen war 2 Grundminen unter der vor Anker liegenden Tirpitz zu platzieren, welche große Schäden verursachten, wurden die Einsatzmöglichkeiten und Erfolgschancen seitens der deutschen Marine neu bewertet. Aufgrund dieser Neubewertung wurde die Entwicklung des Hecht in Auftrag gegeben.
Das Boot wurde ursprünglich entwickelt, um Haftminen an ankernde Schiffe anzubringen. Es war ausschließlich für Unterwasserfahrten ausgelegt, was zu einem sehr kleinen Aktionsradius führte, wodurch es stets von größeren Einheiten in die Nähe des Einsatzgebietes gebracht werden musste. Der Hecht hatte keine Tauchzellen, der Abtrieb wurde durch das Fluten der Regelzellen erzielt. Zur Navigation wurde ein Kreiselkompass mit Umformer verwendet.
Nach der Fertigstellung der ersten Boote musste das Design auf Wunsch der Seekriegsleitung umgestellt werden: Statt des Minenkopfes sollte wahlweise auch ein Torpedo zur Bekämpfung feindlicher Überwassereinheiten in Küstennähe angebracht werden können. In diesem Fall konnte der Bereich des Minenkopfes mit zusätzlichen Batterien ausgestattet werden um die Reichweite zu erhöhen.
Das erste Boot wurde im Mai 1944 an die Kriegsmarine ausgeliefert, insgesamt wurden 53 Exemplare gebaut (U 2111 - U 2113 und U 2251 - U 2300). Nur drei Boote wurden in der ursprünglichen Variante mit Minenkopf ausgeliefert.
Aufgrund seiner geringen Reichweite war der Hecht nicht für Torpedoangriffe geeignet, daher wurden alle Boote dieser Klasse ausschließlich zu Trainingszwecken eingesetzt.
Wegen der unbefriedigenden Leistung wurde der Hecht ab April 1944 parallel vom Amt für Kriegsschiffbau und dem Oberkommando der Kriegsmarine weiterentwickelt, was schließlich zum sogenannten Seehund (Typ XXVII B) führte.
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[Bearbeiten] Technische Daten
Typ | XXVII A |
Baujahr | ab 1944 |
Länge | 10,39 m |
Breite | 1,70 m |
Wasserverdrängung | 11,83 t |
Tauchtiefe | 50 m |
Geschwindigkeit | 5,7 kn über Wasser, 6,0 kn unter Wasser |
Reichweite | 4 kn: 38 sm mit Minenkopf, 4 kn: 69 sm mit Batteriekopf |
Motor | AEG AV 76 Elektromotor, 12 PS bei 1300 U/min |
Bewaffnung | 1 aussenliegende Torpedos G7e 53,3 cm unter dem Kiel oder 1 Mine |
[Bearbeiten] Literatur
- Eberhard Rössler: Geschichte des deutschen U-Bootbaues, Bernhard & Graefe Verlag, ISBN 3-86047-153-8
- Richard Lakowski: Deutsche U-Boote geheim 1935-1942, Brandenburgisches Verlagshaus, ISBN 3-89488-030-9
- Hildebrand, Röhr, Steinmetz: Die deutschen Kriegsschiffe, Mundus Verlag, ISBN 3-88385-028-4