Heilige Verena

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Die Barmherzigkeit der hl. Verena, Stuttgart (?), 1524

Die Heilige Verena (* um 300 in Oberägypten; † angeblich 344 in Zurzach) gehört zu den meistverehrten Heiligen der Schweiz. Sie entstammte einem alten Geschlecht aus Theben am oberen Nil in Ägypten.

Die Heilige Verena gelangte Anfang des 4. Jahrhunderts nach Christus mit der Thebäischen Legion des römischen Kaisers Maximian aus Oberägypten, einer Urzelle des Christentums, nach Italien. Der Legende nach soll sie auf der Suche nach ihren Begleitern Mauritius und Viktor, die den Märtyrertod gestorben waren, ins Wallis gekommen sein.

Die hl. Verena im Wappen der Gemeinde Stäfa

In der Nähe von Solothurn fand sie in einer Höhle Unterschlupf und zog sich als Einsiedlerin in diese zurück, der Einsiedelei Sankt Verena. In der nach ihr benannten Schlucht wurde die volkstümliche Heilige von Kranken aufgesucht. Mit der Zeit gesellten sich andere junge Frauen um sie und wurden von Verena unterrichtet. Als sie eines Tages nichts mehr zu essen hatten, fanden sie vierzig Säcke Mehl vor ihren Zellen und von da an ging das Mehl nie mehr aus. Seither wird die Heilige Verena als Schutzpatronin der Müller verehrt.

Doch Verena wollte weiter und gelangte auf der Aare nach Koblenz, wo sie auf einer Insel im Rhein Kranke und Lahme heilte. Später kam sie nach Zurzach und trat in den Dienst des Pfarrers ein, wusch und pflegte täglich die Aussätzigen vor den Stadtmauern und brachte ihnen Wein und Wasser. Daher zeigt man die Heilige Verena heute meistens mit den Attributen Krug und Kamm in den Händen und manchmal auch mit einem Fisch. Als sogenannte Inklusin liess sie sich, ähnlich wie die heilige Wiborada und die heilige Ida, in eine enge Zelle einmauern, setzte aber ihre Wundertätigkeit fort.

Im 11. Jahrhundert wurde ihr Grabmal und die neben der Stiftskirche von Zurzach sprudelnde Quelle, welche aber heute versiegt ist, zu einem Wallfahrtsort. Noch heute ist die Krypta der Stiftskirche von Zurzach ein Ort, an dem die Leute Kraft schöpfen können und die Verenaschlucht wird von Pilgern besucht und erwarten vom Wärzeloch, eine handgrosse Öffnung, heilende Wunderwirkung.

Am Verenatag (1. September) wird vielerorts der heiligen Verena gedacht.

[Bearbeiten] Verena-Lied

(Melodie: Gotteslob Nr. 222)

Melodie des Verena-Liedes

Vom Morgenlande kamst du her, 
Verena, Frau aus Theben.
Trugst Christi Liebe über's Meer, 
ein Zeugnis uns zu geben.
Heut' die Gemeinde auf dich schaut, 
sich der Patronin anvertraut.
Heil'ge Verena, bitt' für uns.

Im Hunger teiltest du das Brot 
und beugst dich zu den Armen.
Du halfst in vieler Krankheit Not, 
verschenktest dein Erbarmen.
Kein Mensch ging ohne gutes Wort, 
kein Armer ohne Hilfe fort.
Heil'ge Verena, bitt' für uns.

Verena, lass in uns die Kraft
des Glaubens neu entzünden, 
dass Gott durch uns das Gute schafft, 
wir seine liebe künden.
In deinem glaubensstarken Sinn 
sei Vorbild uns und Helferin. 
Heil'ge Verena, bitt' für uns.

Lied der röm.-kath. Kirchengemeinde St. Verena Rot an der Rot