Heiner Zametzer
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Heiner Zametzer (* 10. April 1937 in Bayreuth; † 27. Oktober 2006) war ein deutscher Kulturhistoriker und Kulturwissenschaftler
Nachdem er im Jahre 1955 seinen Wohnort nach München verlegt hatte, begann er ab 1957 bis zum Jahre 1962 das Fach der Malerei an der Akademie der Bildenden Künste München zu studieren.
Anschließend erwarb er eine Ausbildung in Pädagogik, die er mit dem Staatsexamen 1964 abschloss. In Regensburg und München war er in den Jahren 1964 bis 1967 als Lehrer im Fach Kunsterziehung tätig. Ab 1967 betätigte er sich im Bereich der Stadtteilkunst.
So gründete er die Künstlergruppe Team 67 mit, die sich an vielseitigen und interdisziplinären Auftritten in München, Regensburg und in Aarhus zeigte. Weiterhin beteiligte er sich in den Jahren 1970 bis 1973 an künstlerischen Wettbewerben, der Aktion Kunst am Bau und in verschiedenen Büros, die im Bereich der Architektur und des Designs arbeiteten.
Ab dem Jahre 1973 begann er mit dem Studium der Soziologie und Psychologie, das er im Jahre 1979 als diplomierter Soziologe beendete. Schon 1977 betätigte er sich im Kulturreferat der Stadt München und baute umfangreiche Felder der Stadtteil-, Kinder- und Jugendkultur auf, wobei er sich auch in der Kulturarbeit für ausländische Bürger, dem Aufbau von Geschichtswerkstätten und den dazu gehörigen Problemstellungen der Raumplanung und -entwicklung widmete.
An der Gründung des Vereins Aufruf zur Fantasie beteiligte er sich im Jahre 1977. Im Jahre 1987 wurde er zum Kulturdirektor der Stadt München berufen. In dieser Funktion betreute er die Kulturarbeit für benachteiligte Jugendliche und erstellte dazugehörige Modellprojekte. Auf dem Gebiet der Stadtkultur erarbeitete er Forschungsthemen, die interdisziplinär angelegt waren, wobei er internationale Anerkennung gerade im Bereich der Stadtteilkultur erwarb.
Bei Oskar Negt erlangte er an der Universität Hannover 1990 mit seiner Arbeit Kulturelle Stadtteilarbeit - Vorfeld proletarischer Öffentlichkeit: eine Begriffsanwendung zur Klärung und Legitimation eines kulturpolitischen Feldes die Promotion. In den folgenden Jahren weitete sich sein Arbeitsfeld auf die europäische Ebene aus, wobei er im Rahmen der Gruppe Cultur and Neighbourhoud des Europarats für europäische Großstädte an der Erstellung einer Kulturarbeit mitwirkte.
Nach 1998 verlegte er seinen Wohnsitz nach Oberndorf in Tirol im Bezirk Kitzbühel und nach Wien. In München übernahm er die Ausarbeitung eines Plans der Kulturentwicklung Perspektive 2000 in den Jahren 1999 bis 2001, der auch fortgeschrieben wurde aus den bestehenden Vorlagen. Nach 2003 widmete er sich wieder seiner künstlerischen Arbeit.
[Bearbeiten] Projekte der künstlerischen Arbeit und Lehrtätigkeit
- 1990 bis 1998: Vorlesungen am Institut für kulturelles Management der Universität Linz in Salzburg im den Fächern Kulturpolitik und -philosophie; weiterhin Mitarbeit in der Prüfungskommission
- 1994 bis 1996: gewerkschaftliche Kulturarbeit in der Stadt Linz
- 1997: Gründung des Arbeistkreises Oberndorfer Kulturgespräche
- 1998 bis 2004: in Wien Aufbau von Kulturwerkstätten und damit verbundener Projekte für den Bereich der Arbeitsmarkt- und Bildungspolitik
- 2000 bis 2001: Vorlesungen am Institut für Theatrewissenschaft an der Universität Wien
[Bearbeiten] Referenzen
- Biographische Übersicht
- Anzeige in der Süddeutschen Zeitung vom 27. Januar 2007