Heinrich Vogeler
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Johann Heinrich Vogeler (* 12. Dezember 1872 in Bremen; † 14. Juni 1942 im Kolchos Budjonny bei Karaganda, Kasachstan), war ein deutscher Künstler.
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[Bearbeiten] Leben
Vogeler wuchs als Sohn eines Kaufmannes und Eisenwarengroßhändlers in Bremen auf. Nach einem Studium an der Kunstakademie in Düsseldorf schloss er sich den Malern Fritz Mackensen, Hans am Ende, Otto Modersohn und Fritz Overbeck in der Künstlerkolonie Worpswede an. Bekannt sind vor allem seine Arbeiten aus seiner Jugendstil-Zeit, die das Ideal des Jugendstils treffen, unter anderem sein Haus, das er Barkenhoff nannte. Er wurde zeitweise der wichtigste Künstler-Treffpunkt: Rainer Maria Rilke, Clara Rilke-Westhoff, Carl Hauptmann, Paula Modersohn-Becker und seine spätere Ehefrau Martha Schröder kamen dort zusammen.
Im Zusammenhang mit den Ereignissen des Ersten Weltkrieges änderte Vogeler, der sich 1914 zunächst freiwillig an die Front gemeldet hatte, 1917 aber den Krieg ablehnte, seinen romantischen Stil drastisch, stellte proletarische Elemente in den Vordergrund seines Schaffens und versuchte, im Barkenhoff ideologisch zu wirken. 1918 wurde er während eines Fronturlaubes daher wegen defätistischer Umtriebe kurzzeitig in einer Irrenanstalt inhaftiert und war während der Novemberrevolution Mitglied des Arbeiter- und Soldatenrates in Osterholz.
Er gründete im Barkenhoff eine Arbeitsschule und Kommune, schloss sich kurz nach deren Gründung zum ersten Mal der KPD an, die er allerdings schon Anfang 1920 verließ; trat der KAPD bei und arbeitete an der Aktion von Franz Pfemfert mit. Auch rief er den Bund für proletarische Kultur mit ins Leben; in dieser Zeit arbeitete er u.a. mit Franz Jung, Erwin Piscator, Arthur Holitscher und anderen sich im Umfeld linkskommunistischer und syndikalistischer Gruppen bewegender Literaten und Künstler eng zusammen. Ab 1923 wurde der Barkenhoff als Kinderheim der Roten Hilfe genutzt. Vogeler trat 1924 der KPD wieder bei, aus der er 1929 wegen "Rechtsabweichung" - er hatte sich mit aus der Partei ausgeschlossenen Freunden wie Eduard Fuchs und Jakob Schloer solidarisiert - ausgeschlossen wurde. Nachdem sich Martha Schröder 1920 von ihm getrennt hatte, heiratete er später Sonja Marchlewskaja, die Tochter von Julian Marchlewski.
Vogeler bereiste mehrmals die Sowjetunion und nahm dort 1931 einen Auftrag an. Durch die Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde ihm der Rückweg nach Deutschland abgeschnitten. Nahezu ständig auf Reisen in der UdSSR musste er den von ihm entwickelten Komplexbildstil aufgeben und sich realistischen Audrucksformen widmen. Zusätzlich intensivierte er seine antifaschistische Arbeit. Als 1941 die deutsche Wehrmacht in die Sowjetunion einmarschierte, wurde er von Moskau nach Kasachstan evakuiert, wo er am 14. Juni 1942 starb.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Literatur
- Karl-Robert Schütze: Heinrich Vogeler-Worpswede. Leben und architektonisches Werk, Berlin 1980
- Hans-Herman Rief: Heinrich Vogeler. Das graphische Werk, o.O.1983
- Bernd Stenzig: Heinrich Vogeler. Eine Bibliographie der Schriften, o.O. 1994
- Peter Elze: Heinrich Vogeler. Buchgrafik. Das Werkverzeichis 1895-1935, o.O. 1997
- Theo Neteler: Der Buchkünstler Heinrich Vogeler. Eine Bibliographie, Ascona und Unterreit 1998
- Rena Noltenius: Heinrich Vogeler 1872-1942. Die Gemälde - Ein Werkkatalog, Weimar 2000
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Heinrich Vogeler im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Unterschiedlichkeit der Werke von Heinrich Vogeler nach dem Stilwechsel
- Heinrich Vogeler Gesellschaft
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Vogeler, Heinrich |
| ALTERNATIVNAMEN | Heinrich Vogeler-Worpswede |
| KURZBESCHREIBUNG | Künstler |
| GEBURTSDATUM | 12. Dezember 1872 |
| GEBURTSORT | Bremen |
| STERBEDATUM | 14. Juni 1942 |
| STERBEORT | Karaganda, Kasachstan |
