Heisei Tanuki Gassen Pompoko
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Filmdaten | |
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Originaltitel: | Heisei Tanuki Gassen Pompoko |
Produktionsland: | Japan |
Erscheinungsjahr: | 1994 |
Länge (PAL-DVD): | 118 Minuten |
Originalsprache: | Japanisch |
Stab | |
Regie: | Isao Takahata |
Drehbuch: | Isao Takahata |
Produktion: | Toshio Suzuki |
Schnitt: | Takeshi Seyama |
Heisei Tanuki Gassen Pompoko (jap. 平成狸合戦ぽんぽこ; dt. „Die Schlacht der Waschbären in der Pompoko-Ära“) ist ein Anime-Film aus dem Jahr 1994, der auf einer Geschichte von Kenji Miyazawa basiert. Regie führte Isao Takahata, der auch das Drehbuch verfasste. Produziert wurde der Film vom Animationsstudio Studio Ghibli.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Handlung
In den späten sechziger Jahren wird in der Umgebung von Tokio der Bau der Vorortsiedlung Tama New Town begonnen. Das Naturschutzgebiet Tama muss dieser Entwicklung weichen. Das bekommt bald die lokale Waschbärenbevölkerung zu spüren, deren Nahrungsmittel immer knapper werden. Sie teilen sich in zwei sich bekämpfende Gruppen, die von der Stammesältesten Oroku miteinander ausgesöhnt werden. Sie erinnert die verfeindeten Parteien daran, dass der Mensch der eigentliche Feind ist, den es zu vertreiben gilt.
Gonta, der Anführer einer der „Armeen“, will die Menschen gewaltsam vertreiben. Mit Hilfe ihrer Fähigkeit, sich in Gegenstände oder gar Menschen zu verwandeln, provozieren die Waschbären einige Unfälle auf der Baustelle, die die Arbeiten aber nicht aufhalten. Der Oberpriester der Waschbären, Tsurukami, entsendet zwei Boten in die entlegendsten Waldgebiete Japans, um von den dortigen Weisen Tipps zum Trainieren magischer Kräfte zu erhalten, welche die „städtischen“ Waschbären größtenteils vergessen haben. Oroku versucht ihrerseits, den Jungen diese Kräfte beizubringen.
Während diese unter Leitung des besonnenen Shokichi den Menschen in Tama mit Geisterspuk Angst einzujagen versuchen, bringt einer der Boten, Tamasaburo, drei Weise aus der Südinsel Shikoku mit, die den Waschbären von Tama bei ihrem Kampf gegen die Menschen helfen wollen. Mit ihren gemeinsamen Kräften inszenieren sie eine gewaltige Geisterparade, während der einer der Weisen, Gyobu, stirbt, so dass sie ohne Ergebnis abgebrochen werden muss.
Der Betreiber eines Vergnügungsparks behauptet, er hätte die Parade als Werbegag inszeniert. Ein Fuchs – Füchse besitzen neben Waschbären gleichfalls die Gabe, sich in Menschen zu verwandeln –, der für ihn arbeitet, versucht die Waschbären dazu zu bewegen, in Menschengestalt für den Vergnügungspark zu arbeiten, damit sie überleben können. Stattdessen stehlen die Waschbären durch einen Zaubertrick das gesamte Geld des Vergnügungsparks.
Schließlich müssen die Waschbären erkennen, dass sie gegen das Bauprojekt nichts ausrichten können. Gonta will das nicht wahrhaben und führt seine Truppen in eine Schlacht gegen die Menschen, bei der er und all seine Anhänger sterben. Die Überlebenden teilen sich in zwei Gruppen: die einen leben in Menschengestalt weiter, die anderen versuchen, als Waschbären ihr Auskommen in einem veränderten Lebensraum zu finden. Am Ende stößt der als Mensch lebende Shokichi zufällig mit dem Anführer der freien Waschbären Ponkichi zusammen und feiert mit ihm ein fröhliches Fest in Erinnerung an die gemeinsame Vergangenheit.
[Bearbeiten] Rezeption
In Japan war der Film seinerzeit sehr erfolgreich, ist aber nur Takahatas zweiterfolgreichster Film nach Only Yesterday (1991). Pompoko gehört zu den wenigen Ghibli-Filmen, die auf Deutsch noch nicht als DVD erschienen sind. Das mag daran liegen, dass sein spezieller Humor ohne Kenntnisse der japanischen Kultur oder Sprache nicht leicht nachvollzogen werden kann; zum Beispiel wird im Film wiederholt mit dem Wort ‘Tama’ gespielt, das sowohl ‘Juwelen’ als auch ‘Hoden’ bedeuten kann. Die Waschbären benutzen im Kampf ihre Hoden bisweilen als ‘Geheimwaffe’, was manche westliche Zuschauer vielleicht als nicht kindgerecht empfinden könnten.
[Bearbeiten] Parallelen
Es gibt große Parallelen zwischen Pompoko und Watership Down, ohne dass sich daraus ableiten ließe, dass sich Ghibli bei der Vorlage von Richard Adams bedient hätte. Vielmehr ist es wohl eher so, dass das Thema Umweltzerstörung in verschiedenen Kulturräumen ganz ähnlich rezipiert und adaptiert werden kann. Mit Waschbären hatte Hayao Miyazaki (der die Idee für den Film hatte) allerdings im Laufe seiner Karriere bereits zu tun: er war Key Animator bei 20 Folgen der Serie Araiguma Rascal (“Rascal der Waschbär”) aus dem Jahre 1977, in der es um einen Jungen geht, der mit seinem Haustier-Waschbären jungenhafte Abenteuer besteht.
[Bearbeiten] Literatur
- Helen McCarthy: Hayao Miyazaki: Master of Japanese Animation. 1999