Himiko
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Himiko (jap. 卑弥呼, auch: Pimiku; * 175 (?); † 248) war eine frühe japanische Königin.
Sie kontrollierte entweder – und hier ist man sich uneinig – einen Stammesbund oder einen frühen Staat namens Yamatai und kam nach vielen Jahren Krieg an die Macht. Im damaligen Japan, in dem die Bergbarrieren verhältnismäßig kleine Gemeinden voneinander trennten, war die politische Einheit schwer zu verwirklichen. Man weiß nicht einmal sicher, wo Himikos Machtzentrum lag – entweder auf Kyūshū (zur Zeit bevorzugt) oder weiter nördlich entlang der südöstlichen Küste Japans inklusive Südost-Honshūs.
In einem sensationslüsternen chinesischen Bericht hieß es: „Sie beschäftigte sich mit Magie und Zauberei und verhexte die Menschen. Obgleich reif an Jahren blieb sie unverheiratet. Sie hatte 1000 Frauen als Dienerinnen, aber nur einen Mann (ihren jüngeren Bruder). Er trug ihr die Mahlzeiten auf und fungierte als Nachrichtenträger. (Andere: Er war der wahre Administrator des Reiches, sie nur das spirituelle Medium, die Schamanin.) Sie bewohnte einen von Türmen und Palisaden umgebenen Palast, vor dem bewaffnete Krieger ständig Wache hielten.”
238 schickte Himiko eine Gesandtschaft nach dem China der Wei-Dynastie (魏, 220–265), um die alten Tributbeziehungen wieder aufzunehmen und wurde von dort als Herrin Japans anerkannt. Sinn ihrer Kontakte zu dem Ausland (China, Korea) war es, die Rückständigkeit des damaligen Japan zu überwinden. Denn der Handel zwischen den Inseln und der mit dem Ausland (bes. Eisen aus Busan/Korea) sowie die religiösen Kontakte hielten ihren Stammesbund am Leben und sicherten den inneren Frieden. Denn nicht alle der damaligen Kleinstaaten schlossen sich ihr an. Zumindest ein Lokalfürst ist bekannt, der sie erfolgreich ablehnte, der „König“ von Kuna. (Sie schickte deswegen 247 eine weitere Gesandtschaft nach China.)
Himiko starb 248 im Alter von 65 Jahren, vielleicht auf einem Feldzug. Nach politischen Unruhen (es war ein Wahlkönigtum) wurde eine Verwandte von ihr an die Macht gebracht, ein 13-jähriges Mädchen namens Ichiyo (oder Toyo). Himikos Grab ist nicht gefunden, man weiß aber, dass es für damalige Zeit sehr groß war und ein Vorbild für künftige Gräber. Auch wurde sie mit 100 Dienerinnen und Dienern begraben und das Grab hatte einen Durchmesser von 100 Schritt.
Ferner wird der Hinweis auf die japanische Sonnengöttin Amaterasu gegeben, auf die sich Himiko als ihre „Nachfahrin” wohl berief. In dem Zusammenhang steht die Darstellung des Nihonshoki, dass Himiko die Mutter des 15. Kaisers Ōjin und die Ehefrau von Kaiser Chūai war. Himikos Titel lautete Sonnen-Prinzessin.
Personendaten | |
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NAME | Himiko |
ALTERNATIVNAMEN | Pimiku, jap. 卑弥呼 |
KURZBESCHREIBUNG | frühe japanische Königin |
GEBURTSDATUM | 175 (?) |
STERBEDATUM | 248 |