Hoesch (Familie)
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Die Familie Hoesch ist eine seit mehreren Jahrhunderten erfolgreiche Unternehmerfamilie in der Metallverarbeitung.
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[Bearbeiten] Kupfermeister
Die Familie Hoesch oder Heusch stammt ursprünglich aus dem Ort Kettenis im Eupener Land. Lenert alias Leonard Hoesch verkaufte dort um 1560 seine Besitzungen und zog nach Aachen. Sein Sohn Jeremias I. (später auch der Ältere genannt) heiratete in die Aachener Kupfermeisterfamilie Hansen ein. Um 1610 übernahm er den Stolberger Kupferhof Alte Krautlade. Den Hoeschs gehörten zweitweise auch die Östlinger Mühlen auf dem Untersten Hof.
[Bearbeiten] Reitmeister im heutigen Stolberg
Jeremias' Sohn Jeremias II. der Jüngere begründete die Tradition der Eisenverarbeitung der Familie. Er wurde Reitmeister in Vicht und konzentrierte die Holzkohlenrechte anderer Reitwerke am Junkershammer, den er zum modernsten Reitwerk im Herzogtum Jülich ausbaute. Seine Frau Katharina Prym errichtete für ihre Söhne Jeremias und Wilhelm 1664 den Platenhammer. Dessen gemeinsame Nutzung führte zu Streit und eine Teilung in eine Junkershammer- und Platenhammer-Linie der Hoeschs. In unmittelbarer Nähe des Platenhammers errichteten die Brüder Wilhelm und Leonard Hoesch 1724 den Neuenhammer. Die Zersplitterung des Familienbesitzes und die daraus folgende verschärfte Konkurrenz um Wasser- und Holzkohlenrechte, die auch die Kupfermeister erfolgreich beanspruchten, führte schließlich zur Abwanderung von Hoeschs aus dem Vichttal. Manche heirateten in Eifeler Reitmeisterfamilien ein (Kalltal, Schleidener Tal).
Die Reitwerke im Vichttal wurden von der Familie Hoesch bis 1869 weiterbetrieben. In diesem Jahr wurde als letztes Reitwerk an der Vicht der Junkershammer stillgelegt, nachdem der Versuch des letzten Reitmeisters der Familie, Henri Hoeschs III (1800-1879), den Junkershammer auf Koks umzustellen, am Widerstand seines Teilhabers Jeremias Reidt gescheitert war. Der Junkershammer blieb auch nach der Stilllegung im Besitz der Familie Hoesch. Henri Hoesch betrieb auch die Schevenhütte bis zu ihrer Stilllegung 1870.
[Bearbeiten] Eisenfabrikanten in Lendersdorf
Ein Spross der Neuenhammer-Linie legte dann in Lendersdorf im Raum Düren (seit 1819) den Grundstein für den späteren Weltkonzern.
„Hoesch & Söhne“ gründete 1846 am Stich in Eschweiler ein Puddlings- und Walzwerk mit drei Hochöfen, zehn Puddelöfen und drei Schmelzöfen für bis zu 600 Arbeiter. 1878 erwarb die Firma die Plattemöll. Nach der Verlegung nach Dortmund übernimmt die Aachener Firma „F. A. Neuman“ am 13. Mai 1887 das Betriebsgelände am Eschweiler Stich.
Für die weitere Geschichte der Familie siehe unter Hoesch.
[Bearbeiten] Weblinks
[Bearbeiten] Literatur
- Schleicher, Karl, Geschichte der Stolberger Messingindustrie, Beiträge zur Stolberger Geschichte und Heimatkunde Bd. 6, Stolberg 1956