Hof Hauptbahnhof
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Der Bahnhof Hof Hauptbahnhof (Hof Hbf) liegt am Schnittpunkt der Sachsen-Franken-Magistrale mit der Bahnstrecke München–Regensburg–Leipzig–Berlin. Bei seiner Eröffnung bildete er den Übergangspunkt der ehemaligen bayerischen Ludwig-Süd-Nord-Bahn Lindau–Hof zur sächsischen Sächsisch-Bayerischen Eisenbahn Hof–Leipzig.
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[Bearbeiten] Geschichte
Nachdem der alte Kopfbahnhof nördlich der Innenstadt zu klein geworden war, errichtete man von 1874 bis 1880 westlich vor der Stadt einen großzügigen Durchgangsbahnhof, der gleichzeitig Übergangspunkt und Grenzbahnhof zwischen den Königlich Bayerischen Staats-Eisenbahnen (K. Bay. Sts. B.) und den Königlich Sächsischen Staatseisenbahnen (K.Sächs.Sts.E.B.) war. Zur Anbindung des neuen Hauptbahnhofs an die Innenstadt wurde eine Straßenbahnlinie eingerichtet, später ersetzten Busse die Straßenbahn. Der Bahnhof bestand aus zwei Hälften, in denen jeweils alle Betriebsanlagen (Lokschuppen, Kohlenbunker, Betriebswerk, Abstellgruppen usw.) vorhanden waren. Die südliche Seite gehörte den Königlich Bayerischen Staats-Eisenbahnen, die nördliche Seite den Königlich Sächsischen Staatseisenbahnen.
Das Empfangsgebäude wurde durch den seit 1856 bei den Königlich Bayerischen Staats-Eisenbahnen angestellten Architekten Georg Friedrich Seidel (* 1823; † 1895) entworfen, und ist (genau wie der gesamte Bahnhof zu Zeiten der bayerischen und sächsischen Staatsbahnen) spiegelsymmetrisch angelegt. Die Grenze zwischen den beiden Eisenbahnverwaltungen verlief genau durch die Mitte des Empfangsgebäudes entlang der Spiegelachse. Im Empfangsgebäude wurde der „Königssaal“ prunkvoll eingerichtet.
Der spiegelsymmetrische Aufbau des Bahnhofes wurde nach Gründung der deutschen Reichsbahn aufgegeben. Die überflüssige und doppelt vorhandene Gebäude wurden mit der Zeit abgerissen oder anderweitig genutzt. Der nördliche Ringlokschuppen dient zum Beispiel jetzt als Abstellhalle für Regionalbusse. In der Haupthalle befinden sich auf der Gleisseite auch heute noch das bayerische und das sächsische Wappen an der linken und rechten Wand knapp unter der Decke. Der vollständig erhaltene und restaurierte Königssaal gehört heute zur Bahnhofsgaststätte und wird für Veranstaltungen und Feste genutzt.
Der Hofer Hauptbahnhof liegt zwischen zwei Saalebrücken. Im Süden quert die Moschendorfer Brücke den Fluss zwischen Oberkotzau und Hof im Stadtteil Moschendorf, im Norden wechselt die Bahn im Stadtteil Unterkotzau die Flussseite an der Unterkotzauer Brücke zwischen Hof und Feilitzsch.
[Bearbeiten] Der Vorgänger des heutigen Hauptbahnhofs
Auch heute noch sind Gebäudeteile des ersten Hofer Bahnhofs erhalten. Das Empfangsgebäude stand an der Stelle der Stadtpost am Dr.-Konrad-Adenauer-Platz. Zwar nutzte die Post zuerst das Empfangsgebäude des alten Kopfbahnhofs. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde das alte Gebäude jedoch durch den heute noch erhaltenen Neubau ersetzt. Direkt hinter dem Postgebäude – am Hallplatz – steht noch ein Teil der originalen Einsteighalle des ersten Hofer Bahnhofs. Im Laufe der Zeit wurde die Halle etwas gekürzt. Heute dient sie als Stellplatz für Fahrzeuge der Freiwilligen Feuerwehr Hof. Im Umfeld der Halle ist auch noch der eine oder andere Güterschuppen des ersten Bahnhofs vorhanden. An den Standort des ersten Bahnhofs erinnert heute noch der Name der Gaststätte „Alter Bahnhof“, die sich gegenüber der heutigen Hauptpost befindet.
[Bearbeiten] Gleis-Nummerierung im Hauptbahnhof
Es gibt nicht wie üblich die Gleis 1, 2, 3, 4, usw. sondern die Gleise 1a (Stumpfgleis), 1b (Stumpfgleis), 2, 4, 6, 8 und 10. Die fehlenden Nummern sind bzw. waren Betriebsgleisen zugeordnet, die nicht dem regulären Reisezugverkehr dienen.
[Bearbeiten] Weblinks
- Virtueller Rundgang im Hauptbahnhof
- Hauptbahnhof Hof beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege
Koordinaten: 50° 18′ 27″ n. Br., 11° 55′ 22″ ö. L.