Holger Apfel

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Holger Apfel (* 29. Dezember 1970 in Hildesheim) ist ein deutscher Politiker der NPD.

Inhaltsverzeichnis

1 Ämter
2 Leben
3 Politische Laufbahn
4 Trivia
5 Weblinks

Ämter

Seit März 2000 ist Apfel stellvertretender Bundesvorsitzender seiner Partei, Vorsitzender der NPD-Fraktion im sächsischen Landtag sowie als Vertreter seiner Fraktion Mitglied des Sächsischen Landtagspräsidiums. Außerdem ist Apfel Vorsitzender des im Stadtrat von Dresden vertretenen Nationalen Bündnisses Dresden.

Leben

Apfel machte 1991 in Hildesheim Abitur und anschließend eine Lehre zum Verlagskaufmann. 1996 wurde er Verlagsleiter des NPD-Verlags Deutsche Stimme Verlag und im Jahr 2000 Chefredakteur des gleichnamigen Parteiorgans der NPD, der rechtsextremen Monatszeitung „Deutsche Stimme“. Da sich laut Apfel kein deutscher Verlag bereit erklärt hat, dieses Blatt zu verlegen, mussten Apfel und seine Mitherausgeber auf Druckereien in Polen ausweichen. In der Tat wird jedoch berichtet, dass allein finanzielle Aspekte ausschlaggebend für den Druck des NPD-Blattes in Polen waren. Dies hat zu erheblicher Kritik an Apfel in den eigenen Reihen geführt, da Apfel sich sonst konsequent und getreu seiner nationalistischen Überzeugung gegen die Verlagerung von Fertigungen ins Ausland ausspricht. Apfels Lebensgefährtin Jasmin Langer (* 1983) ist als Geschäftsführerin der NPD-Frauenorganisation "Ring Nationaler Frauen", im NPD-Kreisverband Hannover und der NPD-Frauengruppe Hannover aktiv und tritt für die NPD bei Kommunal- und Bundestagswahlen an.

Politische Laufbahn

Über sein Mitwirken beim Studentenbund Schlesien fand Apfel noch während der Schulzeit Kontakt zu den Jungen Nationaldemokraten bzw. zur NPD, deren Mitglied er seit 1988 ist. Von 1992 bis 1994 war er stellvertretender Bundesvorsitzender, von 1994 bis 1999 Bundesvorsitzender der NPD-Jugendorganisation Junge Nationaldemokraten (JN). Bei der Wahl Udo Voigts zum neuen NPD-Bundesvorsitzenden 1996 wurde Apfel mit weiteren JN-Funktionsträgern in den Bundesvorstand gewählt. Seit 2000 ist Apfel stellvertretender NPD-Bundesvorsitzender. Seit 2003 ist er Vorsitzender des Nationalen Bündnisses Dresden, für das er seit Juni 2004 im Stadtrat von Dresden sitzt. Eine signifikante Beteiligung und Beeinflussung der Stadtpolitik findet hier aufgrund häufiger Abwesenheit nicht statt.

Im Oktober 2006 hob das Plenum des sächsischen Landtages die Immunität von Apfel auf. Hintergrund ist ein Strafverfahren wegen Beleidigung.

Tätigkeit bei den Jungen Nationaldemokraten

Unter Apfel stieg der Einfluss der JN innerhalb der Partei kontinuierlich, insbesondere durch spektakuläre Protestaktionen konnte sich die JN profilieren. 1993 beteiligte sich die JN erstmals an den sogenannten Rudolf-Heß-Gedenkfeierlichkeiten (vgl. dazu Rudolf-Heß-Gedenkmarsch). Von JN-Aktivisten forderte Apfel ein Selbstverständnis als „politische Soldaten“, die Jungen Nationaldemokraten hätten sich an der Wehrmacht und der Waffen-SS als Vorbilder zu orientieren. In den Thesenpapieren der JN unter Apfels Vorsitz wird als Ziel eine „neue Volksgemeinschaft“ propagiert.

Landtagsabgeordneter in Sachsen

Apfel war Spitzenkandidat der NPD Sachsen für die Landtagswahl am 19. September 2004, die 9,2 Prozent der Listenstimmen (1999: 1,4 Prozent) errang. Holger Apfel und 11 weitere NPD-Kandidaten zogen damit in den sächsischen Landtag ein. Am Wahlabend sorgte er für Schlagzeilen, als er von einem „großartigen Tag für alle Deutsche, die noch Deutsche sein wollen“ sprach, woraufhin die Spitzenkandidaten der übrigen Parteien aus Protest das Studio verließen. Bei der konstituierenden Fraktionssitzung wurde er auch zum Fraktionsvorsitzenden gewählt. Durch besondere fachliche Kompetenz oder inhaltlich gehaltvolle Mitarbeit konnte sich Apfel bisher im Landtag nicht profilieren. Allerdings konnte er durch ein Zitat von Joschka Fischer gewisse, wenn auch kurz anhaltende Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Original Ton Holger Apfel: "Herr Innenminister: Was einst der heutige grüne Außenminister dem Bundestagspräsidenten entgegenschleuderte. Mit Verlaub: Sie sind für mich ein Arschloch."

Eklat im Landtag

Im Januar 2005 kam es im sächsischen Landtag während einer provokanten Rede Apfels zu tumultartigen Auseinandersetzungen, die bundesweit für Aufregung sorgten und die Debatte über den Umgang mit der NPD neu entfachten.

Anlass war, dass der Landtagspräsident, der CDU-Politiker Erich Iltgen, zu Beginn der Landtagssitzung am 21. Januar 2005 an zwei bevorstehende Gedenktage erinnert hatte – den 60. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz am 27. Januar 2005 und den 60. Jahrestag der Bombardierung der Stadt Dresden am 13. Februar 2005. Weil diese Plenarsitzung die letzte vor den beiden Gedenktagen war, hatte er die Abgeordneten gebeten, aller Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft mit einer Schweigeminute zu gedenken.

Dem verweigerte sich die sächsische NPD-Fraktion unter Apfel und verließ geschlossen den Sitzungssaal. Zuvor hatte die Fraktion den Antrag gestellt, eine Gedenkminute allein für die Opfer der Bombardierung Dresdens abzuhalten, dem die Landtagsverwaltung aber nicht stattgegeben hatte.

In einer Rede in der darauf folgenden Aktuellen Stunde des Landtags zum 60. Jahrestag der Bombardierung Dresdens bezeichnete Apfel das Ende des Zweiten Weltkriegs am 8. Mai 1945 als „vermeintliche Befreiung Deutschlands“, nannte die Alliierten „Massenmörder“, die „heute drauf und dran [seien], neue Kriege vom Felde zu ziehen“. Als Apfel auf Ordnungsrufe nicht reagierte, schaltete der Landtagspräsident ihm mit Ende seiner Redezeit das Mikrofon ab. Alterspräsident Cornelius Weiss (SPD) bezeichente Apfels Rede anschliessend als "in Goebbels'scher Manier vorgetragene Hasstiraden“.