Homosexualität in Costa Rica
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Costa Rica ist als ein eher konservatives Land einzustufen, wenn es um sexuelle Orientierung und Gender-Bewusstsein geht. Die Bevölkerung ist zu über 75 % katholisch und lebt in einer Machismo-Kultur. Homosexualität wird als unmoralisch angesehen, jedoch ignoriert, wenn man sie nur im Privaten auslebt. Für die meisten Costa Ricaner ist Sex eine intime persönliche Angelegenheit über die man in der Öffentlichkeit nicht spricht und nicht nachfragt.
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[Bearbeiten] Legalität
Der Sexualakt zwischen erwachsenen Gleichgeschlechtlichen im privaten Raum stellt seit 1976 kein Vergehen mehr da. [1] Das Schutzalter liegt universell bei 18 Jahren.
[Bearbeiten] Antidiskriminierungsgesetze
Es existiert keine Gesetzgebung, die Homosexuelle oder Transsexuelle vor Diskriminierung in der Öffentlichkeit oder am Arbeitsplatz schützt. Das heißt, das solche Menschen häufig Belästigungen und Diskriminierung ausgesetzt sind.
Der oberste Gerichtshof und das Komitee für Menschenrechte arbeiteten in den 1990ern Regelungen aus, welche das Recht von Homosexuellen schützt, Vereine und Organisationen zu gründen, sowie Bars und Nachtklubs zu betreiben. Durch diese neue Bestimmung kamen einige schwach organisierte Gruppierungen auf und die ersten Nachtklubs eröffneten.
Im Jahr 1992 gründete sich die "Triangulo Rosa", der andere Organisation, wie zum Beispiel die "Agua Buena Asociación de Derechos Humanos" [1]) folgten, welche sich auf Menschenrechte und Gesundheitsvorsorge in der LGBT-Community spezialisieren.
[Bearbeiten] Anerkennung Gleichgeschlechtlicher Lebensformen
Die Ehe wird als eine Verbindung von Mann und Frau definiert. Es gibt weder eine Anerkennung von gleichgeschlechtlichen Ehen noch Eingetragenen Partnerschaften. Eine Klage beim Gerichtshof scheiterte und die Regierung muss somit weiterhin keine Änderung des Rechts beschließen.
[Bearbeiten] Gesellschaftliche Situation
Eine lebendige Nachtszene hat sich in San José gebildet: schwule und schwulenfreundliche Diskotheken, Saunas, Cafés und Bars wie etwa "Bochinche", "Al Despiste", "Punto G", "La Avispa", "Puchos" und andere. An der pazifischen Küste liegt die Stadt Manuel Antonio, mit einem sehr schwulenfreundlichen Ambiente, vielen Hotels und Bars, und der einzige schwule FKK-Strand in ganz Mittelamerika. Im übrigen Land gibt es kaum schwule Etablissements.
Da es, anders als seine Nachbarstaaten, aber wenigstens über diese zwei Orte mit schwuler Infrastruktur verfügt, ist Costa Rica zu einem beliebten Reiseziel für schwule Reisende geworden, besonders aus Kanada und den Vereinigten Staaten.[2] In den späten 1990ern hat zwar die Römisch-katholische Kirche mit einem Protestmarsch gegen den Sextourismus versucht, auch den "Schwulentourismus" zu problematisieren. Während Costa Rica aber strenge Vorschriften gegen Sextourismus, insbesonders bezüglich Kontakt zu Minderjährigen, erliess, betrifft dies homo- wie heterosexuelle Besucher gleichermaßen, und hat mit der Attraktivität des Landes für lesbische und schwule Paare relativ wenig zu tun.
[Bearbeiten] Politische Parteien
Die meisten politischen Parteien in Costa Rica ignorieren Schwulenrechte und Forderungen. Allein die "Partei der Libertären Bewegung" (Partido Movimiento Libertario) drückt dafür Unterstützung aus.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
- Global Village Reisen
- GAB Magazin
- Global Gayz Gay Life and Democratic Process in Costa Rica (englisch)
- Gay Costa Rica (englisch)
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Kinsey Institut Studie über Sexualität in Costa Rica, März 2007
- ↑ GAB Magazin