Homosexualität in Südafrika
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Südafrika weist eine vielfältige Geschichte auf wenn es um Schwulenrechte geht, da traditionelle Südafrikanische Sitten, westlicher Imperialismus, Apartheid und die Menschenrechtsbewegung jeweils ihre verschiedenen Auswirkungen hatten. Die Verfassung des demokratischen Südafrikas war die erste der Welt, die eine Diskriminierung aufgrund der sexuellen Ausrichtung verbat. Am 1. Dezember 2006 schrieb das Land Geschichte indem es als fünftes Land der Welt und erstes in Afrika die Ehe für gleichgeschlechtliche Partner öffnete.
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[Bearbeiten] Geschichte
[Bearbeiten] Frühe Kolonialzeit
Sodomie war ein Bürgerrechtsvergehen und wurde als Oral- oder Analsex zwischen Männern definiert. Ein Gesetz von 1957 verbat Männern sich in einen Sexualakt einzumischen, an dem mehr als zwei Leute teil hatten. [1].
[Bearbeiten] Apartheid
Die Apartheid-Regierung stand Schwulenrechten feindlich gegenüber. Homosexualität war strafbar mit bis zu sieben Jahren Haft und das Gesetz wurde dazu benutzt, um politische Aktivisten und Schwulenverbände zu schikanieren.[2]
Ungeachtet der Ächtung entstanden einige Schwulenrechts-Organisationen in den späten 1970ern, zu der Zeit als 1976 die regierende "National Party" die Sodomiegesetze verschärften. Bis in die späten 1980er waren Schwulenorganisationen der Rassenlinie gemäß getrennt. Die "Gay Association of South Africa" war eine mehrheitlich weiße politische Organisation, die zunächst eine offizielle Position zur Apartheid vermied. Die "Rand Gay Organisation" entstand als eine Multirassische und distanzierte sich von der Apartheidspolitik.[3]
Von den 1960ern bis in die späten 1980er zwang das Südafrikanische Militär weiße Schwule und Lesben sich unzähligen medizinischen "Heilverfahren" zu unterziehen, teilweiße wurden Geschlechtsumwandlungen durchgeführt.[4] Diese Behandlung von Schwulen und Lesbischen Soldaten wurde im Dokumentarfilm Property of the State (2003) behandelt.
In einigen Fällen zwang der Ausbruch der AIDS-Epidemie in Südafrika LGBT-Leute zum Outing um zusammen zu arbeiten gegen die Ausbreitung der Krankheit und um die Versorgung der Betroffenen zu sichern.
[Bearbeiten] Demokratisches Südafrika
[Bearbeiten] Antidiskriminierungsgesetze & Ehe
1993 hieß der Afrikanische Nationalkongress die rechtliche Anerkennung gleichgeschlechtlicher Ehen gut, und die vorläufige Verfassung verbat Diskriminierung aufgrund der sexuellen Ausrichtung. Diese Bestimmungen wurden in der neuen Verfassung beibehalten und 1996 bestätigt, infolge von Bemühungen seitens der Schwulenbewegungen und der Unterstützung des Afrikanischen Nationalkongresses. Infolgedessen wurde Südafrika die erste Nation weltweit die Diskriminierung ausdrücklich aufgrund der sexuellen Orientierung in der Verfassung verbat.
Im Jahr 1998 verabschiedete das Parlament ein Beschäftigungs-Gleichheits-Gesetz. Dieses beschützt Südafrikaner vor Diskriminierung aufgrund der sexuellen Ausrichtung am Arbeitsplatz und bei der Beschäftigung. [5] Ausgeweitet wurde dieses Gesetz im Jahr 2000 auf den Bereich der Gastwirtschaft und im Servicebereich. [6]
Im Dezember 2005 entschied das Verfassungsgericht, das es verfassungswidrig sei, Menschen des gleichen Geschlechts daran zu hindern eine Ehe einzugehen. Das Parlament hatte nun ein Jahr Zeit, um die gleichgeschlechtliche Ehe zu legalisieren.
Im November 2006 votierte das Parlament 230 zu 41 für einen Gesetzentwurf der einerseits die bürgerliche Ehe für Gleichgeschlechtliche öffnete und andererseits die Möglichkeit zum Eingehen einer Eingetragenen Partnerschaft für alle unverheirateten Gleichgeschlechtlichen und Andersgeschlechtlicher eröffnete. [7] Das Gesetz wurde am 30. November 2006 von der Vizepräsidentin Phumzile Mlambo-Ngcuka unterzeichnet.
[Bearbeiten] Gesellschaftliche Situation
Während die Verfassung und das Gesetz theoretisch eine totale Gleichstellung von Homosexuellen und Heterosexuellen sicherstellt, ist Homosexualität der öffentlichen Meinung nach besonders außerhalb der Städte ein Tabu. Nach einer Umfrage des "Pew Research Centers" sind 63 Prozent der Südafrikaner gegen homosexuelle Beziehungen, indem sie aussagten, dass Homosexualität nicht akzeptiert werden sollte.
Der Vorsitzende der rechten "National Party" stritt 1998 Vorwürfe ab, er habe einen Mann für Sex bezahlt mit der Aussage, dass er ein "Boerseun" (Bauernsohn) sei, wodurch er implizierte, dass Homosexualität nicht etwas ist, was unter Afrikanern (weißen Südafrikanern) zu finden sei. Schwulenorganisationen verlangten nach einer Entschuldigung. [8]
Lesbische Frauen aus kleineren Städten sind aufgrund ihrer so-wahrgenommenen kritischen Haltung gegenüber der männlichen Autorität häufig Opfer von Prügel oder Vergewaltigung. [9] Es gibt keine Gesetzgebung gegen Hassverbrechen, und die Polizei wird kritisiert solche Verbrechen zu ignorieren. Menschenrechtakteure glauben, dass Sexismus und Homophobie ihre Wurzeln in der festgesessenen Frustration von männlichen Arbeitslosen und Armen hat.
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ [1]
- ↑ BBC News, 09. Oktober 1998.
- ↑ [2] [3].
- ↑ [4].
- ↑ Südafrikanisches Arbeitsministerium.
- ↑ Südafrikanisches Parlament.
- ↑ dha.gov.za.
- ↑ Sodomylaws.org
- ↑ Sodomylaws.org
- Constitutional Court's Media Summary of Decision
- "Parliament Ordered to Allow Gay Marriage" Mail & Guardian Online, Dec 1 2005, Johannesburg
