Hosts
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Die hosts-Datei ist eine lokale Textdatei, welche der Zuordnung von Hostnamen und IP-Adressen dient.
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[Bearbeiten] Details
Das Format der Datei wurde von BSD (Berkeley Software Distribution) UNIX 4.3 übernommen. Unter Unix-artigen Systemen wie z.B. Linux ist die Datei unter /etc/hosts gespeichert, unter Windows üblicherweise im Ordner %Systemroot%\System32\Drivers\Etc (bis Windows ME nur %Systemroot%). In Windows NT und seinen Folgeprodukten wird der Pfad der HOSTS-Datei in der Registry unter HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\CurrentControlSet\Services\Tcpip\Parameters\DataBasePath gespeichert.
Vor der Einführung des Domain Name Systems wurden Rechnernamen im Internet über hosts-Dateien aufgelöst. Die Verteilung und Aktualisierung dieser Dateien war allerdings ein logistisches Problem. Deshalb werden hosts-Dateien im Internet, sowie in größeren Netzwerken heutzutage nicht mehr verwendet (bis auf Loopback Adressen).
Muss ein Hostname in eine IP-Adresse aufgelöst werden (oder umgekehrt), so wird bei einigen Betriebssystemen zuerst versucht, die Auflösung lokal anhand der in der HOSTS-Datei gespeicherten Zuordnungen durchzuführen, bevor andere Methoden (DNS, WINS etc.) versucht werden. Bei Unix-artigen Systemen wird die Reihenfolge durch Einträge in der Datei /etc/nsswitch.conf festgelegt.
[Bearbeiten] Format
Die Datei besteht aus einer tabellarischen Auflistung von IP-Adressen und dazugehöriger Hostnamen. Die Spalten werden durch Leerzeichen oder Tabs getrennt. Eine typische hosts-Datei sieht so aus:
127.0.0.1 localhost.localdomain localhost ::1 ip6-localhost ip6-loopback fe00::0 ip6-localnet ff00::0 ip6-mcastprefix ff02::1 ip6-allnodes ff02::2 ip6-allrouters ff02::3 ip6-allhosts
Die erste Zeile dient der Zuordnung des localhost im IPv4-Protokoll, die folgenden Zeilen ordnen IPv6-Adressen zu.
[Bearbeiten] Verwendungsmöglichkeiten
Manchmal wird die hosts-Datei dazu verwendet, bekannte Werbeserver zu blockieren, indem sie in die lokale hosts-Datei als Alias für 127.0.0.1 eingetragen werden. Dies kann jedoch den gesamten Prozess der Namensauflösung verlangsamen, da diese Datei nicht für große Datenmengen optimiert ist. Vorgefertigte Dateien hierzu sind im Internet erhältlich.
Webentwickler tragen außerdem häufig Domains ein, für die sie Inhalte entwerfen. Somit können die Inhalte des lokalen Webservers getestet werden, als ob sie sich auf einem Webserver mit selbiger Domain im Internet befänden. Die Domain ist jedoch nur lokal erreichbar.
[Bearbeiten] Missbrauch
Unter Windows wird häufig von Viren versucht, die Datei so zu modifizieren, dass Benutzer auf gefälschte Onlinedienste gelockt werden. Mit diesem Trick kann etwa ein Benutzer auf eine gefälschte Online-Banking Seite umgeleitet werden (siehe Pharming). Im Zweifelsfall empfiehlt es sich auf verschlüsselte Verbindungen zu achten sowie das Zertifikat des Verbindungsschlüssels zu überprüfen.
Dies wird meist durch Einträge begleitet, die eine Aktualisierung der Antivirenprogramme unterbindet (siehe Automatische Aktualisierung / Live-Update). Internetadressen auf denen die Virensignaturen bereitgestellt werden, sind aufgrund in der host-Datei ungültiger oder falscher eingetragener IPs nicht zu erreichen und verhindern somit die automatische und manuelle Aktualisierung.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
- Aktuelle Seite mit Erklärungen zum Thema und vorbereiteten Listen - keineAds, keineViren/Dialer/Trojanerseiten, und eine Komplettliste mit über 28.000 IPs
- BananaJoe - Virtual Hosts – Informationen (u.a.) für die Bearbeitung der Hosts-Datei (und zur Einrichtung virtueller Server)
- netzadmin: Die Hosts-Datei – Der DNS-Ersatz – Netzwerke und Server konfigurieren
- Blocking Unwanted Parasites with a Hosts File (englisch) – Informationen zum Thema Hosts-Dateien sowie eine stets aktualisierte Hosts-Datei zum herunterladen
- Using a Hosts File To Make The Internet Not Suck (englisch) – Weitere Informationen und Beispiele von Hosts-Dateien, welche z.B. Werbung blockiert