Hysterektomie
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Hysterektomie ist die operative Entfernung der Gebärmutter. Der medizinische Fachausdruck kommt aus dem Griechischen (hystera = Gebärmutter, ektomie = herausschneiden).
Es gibt verschiedene Möglichkeiten eine Hysterektomie durchzuführen:
- durch die Scheide (vaginale Hysterektomie)
- laparoskopische Hysterektomie (TLH - Totale Laparoskopische Hysterektomie)
- kombiniert laparoskopisch und durch die Scheide (LAVH - Laparoskopisch assistierte vaginale Hysterektomie)
- Laparoskopische Entfernung des Gebärmutterkörpers (LASH - Laparoskopisch Assistierte supracervikale Hysterektomie)
- mittels Bauchschnitt (abdominale Hysterektomie)
Die Etymologie stammt aus dem alten Griechenland, weil man annahm, die Hysterie sei eine typisch weibliche Eigenschaft. Bis heute hat sich der Begriff gehalten, obgleich der „moderne“ Fachbegriff mittlerweile Uterus heißt. Theoretisch müsste man bei einer Gebärmutterentfernung also von einer Uterusektomie sprechen.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde die Hysterektomie bei der Therapie der Hysterie angewandt.
Die Notwendigkeit der totalen Entfernung der Gebärmutter wird zunehmend in Zweifel gezogen.
Eine Entfernung der Gebärmutter wird aus vielen verschiedenen Gründen durchgeführt:
- schwere Menstruationsunregelmäßigkeiten
- Senkungszustände der Gebärmutter, Prolaps (bei vielen Frauen nach Geburten auftretend)
- gutartige Muskelgeschwülste (Myome)
- bösartige Tumore (Karzinom des Gebärmutterhalses, Karzinom des Gebärmutterkörpers)
- sehr selten als Sterilisationsmethode
Man unterscheidet zwischen einer einfachen Entfernung der Gebärmutter und erweiterten, radikaleren Operationen bei Krebserkrankungen.
Die sogenannte radikale Hysterektomie nach Wertheim-Meigs (totale Entfernung des Uterus unter Mitnahme des Halteapparates, des oberen Drittels der Vagina und der Beckenlymphknoten) ist die Standardtherapie bei Gebärmutterhalskrebs (Cervix-CA). Die Erholungszeit nach einer solchen großen Krebsoperation ist ungleich länger, als nach einer einfachen vaginalen Hysterektomie.
Die Hysterektomie beendet die Gebärfähigkeit einer Frau unwiderruflich. Weitere, noch nicht vollständig erforschte physische Folgen sind ein früherer Eintritt in die Wechseljahre (bedingt durch die postoperativ verschlechterte Blutversorgung der Eierstöcke) und sehr individuelle, verschieden ausgeprägte sexuelle Veränderungen (Verlust des uterinen Orgasmusempfindens, teilweise spürbare Verkürzung der Scheide, Trockenheit der Scheide).
Ebenso so individuell sind die psychischen Auswirkungen einer Gebärmutterentfernung. Während viele Frauen die positiven Folgen (Wegfall der Menstruationsblutung, Wegfall von Empfängnisverhütung) als Verbesserung empfinden, leiden andere erheblich unter dem Verlust der Gebärmutter. Ein zentraler Aspekt ist hierbei das Gefühl, keine "komplette" Frau mehr zu sein. Der Verlust der Gebärfähigkeit ist in diesem Kontext ebenfalls von großer Relevanz.
[Bearbeiten] Weblinks
- www.gynweb.de - GynWeb - Operationen: Hysterektomie
Bitte beachten Sie den Hinweis zu Gesundheitsthemen! |