Internationale Physikolympiade
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Die Internationale Physikolympiade (engl. International Physics Olympiad, IPhO) ist ein internationaler Wettbewerb für Schüler, bei dem es um das Lösen anspruchsvoller theoretischer und experimenteller physikalischer Aufgaben unter Klausurbedingungen geht.
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[Bearbeiten] Teilnehmer
Jedes teilnehmende Land (z. Z. sind es mehr als 80) entsendet ein Team von höchstens fünf Schülern, begleitet von zwei Betreuern. Das Team darf von weiteren Personen (Visitors, Observers) begleitet werden.
[Bearbeiten] Deutsches Auswahlverfahren
Das deutsche Team wird in einem vierstufigen Wettbewerb ermittelt, der vom Institut für Pädagogik der Naturwissenschaften (IPN) ausgetragen wird. Aktuelle Informationen sowie Aufgaben der ersten Auswahlrunde finden sich auf http://www.ipho.de.
[Bearbeiten] Ablauf
Jeder Teilnehmer hat in einer fünfstündigen theoretischen Klausur drei Aufgaben aus unterschiedlichen Gebieten der Physik zu lösen. Die Aufgaben wurden vorher durch die (abgeschirmten) Betreuer in die Muttersprache übersetzt. An einem zweiten Tag findet eine fünfstündige experimentelle Klausur statt. Jede Arbeit wird sowohl von der vom Gastgeberland gestellten Jury wie auch von den Mannschaftsbetreuern korrigiert. Eine Diskussion entscheidet dann über die endgültige Punktwertung. Begleitet wird die Olympiade von einem vielfältigen Rahmenprogramm.
[Bearbeiten] Preise
Nach erzielten Punktzahlen werden Gold-, Silber und Bronzemedaillen vergeben. Außerdem werden Sonderpreise für den besten Teilnehmer, die beste theoretische Arbeit, die beste experimentelle Arbeit sowie nach Wunsch des Veranstalters weitere Preise vergeben. Die Teilnehmer, die knapp eine Bronzemedaille verfehlt haben, erhalten eine Anerkennungsurkunde (Honorable Mention). Oft werden auch attraktive Sachpreise vergeben. Die Teilnehmer des deutschen Auswahlverfahrens erhalten weitere Preise wie Büchergutscheine, Urkunden sowie Sprachreisen und Forschungspraktika.
Die fünf Teammitglieder durchlaufen zugleich das Aufnahmeverfahren für die Studienstiftung des deutschen Volkes.
[Bearbeiten] Austragungsorte
- 1.: 1967 in Polen, Warschau
- 2.: 1968 in Ungarn, Budapest
- 3.: 1969 in CSSR, Brno (heutige Slowakei)
- 4.: 1970 in der UdSSR, Moskau
- 5.: 1971 in Bulgarien, Sofia
- 6.: 1972 in Rumänien, Bukarest
- -.: 1973 -
- 7.: 1974 in Polen, Warschau
- 8.: 1975 in der DDR, Güstrow
- 9.: 1976 in Ungarn, Budapest
- 10.: 1977 in der CSSR, Hradec Králové
- --.: 1978 -
- 11.: 1979 in der UdSSR, Moskau
- --.: 1980 -
- 12.: 1981 in Bulgarien, Varna
- 13.: 1982 in der BRD, Malente (Schleswig-Holstein)
- 14.: 1983 in Rumänien, Bukarest
- 15.: 1984 in Schweden, Sigtuna
- 16.: 1985 in Jugoslavien, Portoroz
- 17.: 1986 in Großbritannien, London, Harrow on the Hill (Juli)
- 18.: 1987 in der DDR, Jena (Juli)
- 19.: 1988 in Österreich, Bad Ischl
- 2006 in Singapur (8. bis 17. Juli)
- 2007 in Iran (Juli)
Organisiert wurden die Olympiaden teilweise durch Bildungseinrichtungen selbst (z. B. 1975 durch die Pädagogische Hochschule in Güstrow oder 1987 durch die Harrow School), teilweise durch staatliche Stellen.
[Bearbeiten] Siehe auch
- Internationale Mathematikolympiade: IMO (seit 1959)
- Internationale Chemieolympiade: IChO (seit 1968)
- Internationale Informatik-Olympiade: IOI (seit 1989)
- Internationale Biologie-Olympiade: IBO (seit 1990)
- Internationale Philosophie-Olympiade: IPO (seit 1993)
- Internationale Astronomie-Olympiade: IAO (seit 1996)
- Internationale Geographie-Olympiade: IGEO (seit 1996 im zweijährlichen Rhythmus)
- Internationale Sprach-Olympiade: ILO (seit 2003)
- Wissenschaftsolympiade
[Bearbeiten] Weblinks
- Offizielle Webseite der diesjährigen (2006) IPhO
- Offizielle Webseite der letztjährigen (2005) IPhO
- Offizielle Webseite der vorletztjährigen (2004) IPhO
- Aufgaben der letzten Jahre
- Aufgaben für die deutsche Vorauswahl in den vergangenen Jahren
- Ehemaligen- und Förderverein des deutschen Auswahlverfahrens: Orpheus e.V.